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"Dieser Sieg ist toll für mich und mein Land"

Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah spricht über die Verwirklichung seines Traums vom Dakar-Sieg. Plus: Alle Sieger der Dakar-Rallye auf einen Blick.

Fotos: Volkswagen Motorsport

Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk haben es geschafft: Sie haben die Dakar 2011 gewonnen, die härteste Rallye der Welt. Für die beiden Volkswagen-Piloten war es der erste Triumph bei diesem Marathon.

Al-Attiyah hat aber bereits einige weitere Trophäen in seinem Schrank stehen. Unter anderem hat der 40-Jährige die P-WRC im Jahr 2006 gewonnen. Außerdem triumphierte er beim Saisonfinale der Intercontinental Rallye Challenge auf Zypern.

Neben dem Rallye-Sport hat der Katari auch andere Vorlieben. Er ist Tontaubenschütze und will bei den Olympischen Spielen 2012 in London bei seiner insgesamt fünften Teilnahme gewinnen. 2004 in Athen hatte Al-Attiyah Platz vier belegt.

Der Dakar-Sieg ist bis dato der größte Triumph in seiner Karriere. "Seit langem träume ich davon die Dakar zu gewinnen. Im vergangenen Jahr sind wir Zweiter geworden."

In der Tat war Al-Attiyah schon mehrmals Sieganwärter. 2009 hatte er im X-raid BMW geführt, bis er eine Zeitstrafe für verpasste Wegpunkte erhielt. Im vergangnen Jahr musste er sich knapp seinem Teamkollegen Carlos Sainz geschlagen geben.

"Diesmal hatten wir ein sehr gutes Gefühl, dass wir ein starkes Resultat holen können. Es war ein tolles Rennen zwischen mir, Carlos und Stephane. Der Speed war sehr hoch, aber alle Piloten sind kontrolliert gefahren."

"Als wir die Dünen erreicht haben, wurde es schwierig, Wir haben Fehler gemacht, aber auch Carlos und Stephane. Es war nicht leicht und ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Außerdem hat Volkswagen einen Dreifachsieg gelandet. Es bedeutet sehr viel für mich, aber auch für mein Land. Wir haben nur einen arabischen Fahrer, der die Topstars der Welt herausfordert. Ich glaube, jetzt wissen die Leute endlich, wo Katar liegt."

Maßgeblich zum Triumph beigetragen hat Beifahrer Gottschalk. "Es ist ein tolles Gefühl und eine große Erleichterung endlich im Ziel zu sein. Der Druck ist abgefallen. Jetzt können wir es genießen und realisieren, was da eigentlich passiert ist. Das wird noch etwas dauern. Von allen Seiten kommen jetzt die Glückwünsche. Das geht einem schon sehr nahe, denn alle gönnen es einem und haben es uns gewünscht. Ich bin stolz."

"Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir es im Vergleich zu den vergangenen Rallyes nicht mit der Brechstange versucht haben, sondern versucht haben an der Spitze dran zu bleiben, gute Zeiten zu fahren, aber nicht unbedingt gewinnen zu müssen. Wir haben attackiert, wo wir uns wohl gefühlt haben und uns zurückgehalten, wo es gefährlich war. Das hat gut funktioniert. Wir haben eine gute Mischung zwischen Speed und Zurückhaltung gefunden. Dadurch waren wir immer in Schlagdistanz und mussten nur auf einen Fehler von Carlos warten, der auch passiert ist."

Sind Al-Attiyah/Gottschalk die perfekte Dakar gefahren? "Ich denke schon, sicherlich gibt es immer noch Sachen, die man verbessern muss", so der Deutsche. "Das ist normal, denn sonst wären wir nicht zielstrebig genug, wenn es nichts mehr zu verbessern gibt. Im Moment ist es eine schöne Zusammenarbeit zwischen Nasser und mir, die auch funktioniert."

"Sehr beeindruckend waren die vielen Fans an der Strecke. Man kommt in ein Land, wo man niemanden kennt, aber viele Fans haben Plakate vorbereitet. Es war unglaublich, wie viele Leute für Nasser an der Strecke stehen. Das ist schon beeindruckend."

Alle Dakar-Sieger seit 1979:
1979 Francois Genestrier/Jacques Lemordant (Frankreich) Range Rover
1980 Freddy Kottulinsky/Hans Löffelmann (Ingolstadt)VW Iltis
1981 Rene Metge/Bernard Giroux (Frankreich) Range Rover
1982 Bernard Marreau/Jean-Louis Marreau (Frankreich)Renault 20
1983 Jacky Ickx/Claude Brasseur (Belgien/Frankreich)Mercedes 280
1984 Rene Metge/Dominique Lemoyne (Frankreich)Porsche 911
1985 Patrick Zaniroli/Jean da Silva (Frankreich)Mitsubishi
1986 Rene Metge/Dominique Lemoyne (Frankreich)Porsche 959
1987 Ari Vatanen/Bernard Giroux (Finnland/Frankreich) Peugeot 205
1988 Juha Kankkunen/Juha Piironen (Finnland)Peugeot 205
1989 Ari Vatanen/Bruno Berglund (Finnland/Schweden) Peugeot 405
1990 Ari Vatanen/Bruno Berglund (Finnland/Schweden) Peugeot 405
1991 Ari Vatanen/Bruno Berglund (Finnland/Schweden) Citroen ZX
1992 Hubert Auriol/Philippe Monnet (Frankreich) Mitsubishi
1993 Bruno Saby/Dominique Serieys (Frankreich) Mitsubishi
1994 Pierre Lartigue/Michel Perin (Frankreich) Citroen ZX
1995 Pierre Lartigue/Michel Perin (Frankreich) Citroen ZX
1996 Pierre Lartigue/Michel Perin (Frankreich) Citroen ZX
1997 Kenjiro Shinozuka/Henri Magne (Japan/Frankreich)Mitsubishi
1998 Jean-Pierre Fontenay/Gilles Picard (Frankreich) Mitsubishi
1999 Jean-Louis Schlesser/Henri Magne (Frankreich) Schlesser
2000 Jean-Louis Schlesser/Henri Magne (Frankreich) Schlesser
2001 Jutta Kleinschmidt/Andreas Schulz (Köln/München) Mitsubishi
2002 Hiroshi Masuoka/Pascal Maimon (Japan/Frankreich) Mitsubishi
2003 Hiroshi Masuoka/Andreas Schulz (Japan/München) Mitsubishi
2004 Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FRA) Mitsubishi
2005 Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FRA) Mitsubishi
2006 Luc Alphand/Gilles Picard (Frankreich) Mitsubishi
2007 Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FRA) Mitsubishi
2008 abgesagt


ab 2009 in Argentinien und Chile
2009 Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz
(Südafrika/Karlshof)VW Touareg
2010 Carlos Sainz/Lucas Cruz (Spanien)VW Touareg
2011 Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Katar/Berlin) VW Touareg

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Rallye Dakar 2011

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