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Rallye Dakar 2011

VW triumphiert - Peterhansel im extremen Reifenpech

Sainz gewinnt die letzte Etappe vor dem Ruhetag, Peterhansel mit gleich vier Reifenschäden. Bikes: Ruben Faria holt den Tagessieg.

marathonrally.com
Fotos: VW Motorsport

Volkswagen hat mit einem Vierfachsieg die 6. Etappe der Dakar 2011 für sich entscheiden können. Carlos Sainz vor Al Attiyah, De Villiers und Miller - da dürfte man am Vorabend des Ruhetages bei Volkswagen die Halbzeit der Dakar feiern.

Nach Angaben der ASO hatte Stephane Peterhansel, der lange und deutlich in Führung lag, mit gleich vier Reifenschäden (BF Goodrich) zu kämpfen.

Ob Pech oder technischer Schaden als Auslöser werden wir im Laufe des Abends erfahren. Dadurch verliert Peterhansel auch seine zweite Position und rutscht mit 14:51 Minuten auf Platz 3.

"Zuerst konnte ich Stephane überholen, der am Seitenrand stand. Dann hat er die Oberhand gewonnen, bevor er erneut stehen bleiben musste" berichtet Nasser Al Attiyah.

"Ab dann habe ich bis ins Ziel regelrecht attackiert. Diese Etappe war kein Zuckerschlecken, weil ich zu hohes Risiko gehen musste. Ich habe gerade etwas Kopfweh. Morgen steht Ausruhen auf dem Programm, bevor der Kampf mit Carlos in die nächste Runde geht. Das ist gut so."

Bikes

Erneut geht der Etappensieg nach Portugal - diesmal aber nicht an BMW, sondern den österreichischen Nachbarn KTM. Der Portugiese Ruben Faria, eigentlich Gewinner der 1. Etappe und dann wegen einer Zeitstrafe von einer Minute rückwirkend doch nicht, hat die sechste Etappe der Dakar von Iquique nach Arica über 456 Kilometer in Wertung in 05:35:27 Stunden für sich entscheiden können.

Eigentlich ist er "Wasseträger" für seinen Teamkollegen Cyril Despres, den liess er heute aber hinter Landsmann Helder Rodriguez (2, 0:50 Minuten Rückstand) mit 3:54 Minuten Rückstand auf Platz 3 zurück.

Auf den Plätzen folgen (vorläufig) der Spanier Marc Coma (KTM, 5:20), der Slovake Stefan Svitko (KTM, 8:07), "Chaleco" Lopez (Aprilia, 9:00) und Ivan Jakes, ein zweiter Slovake (9:32). In der Gesamtwertung führt weiterhin Marc Coma mit nun 22:40:20 Stunden vor Despres (+ 8:48) und Chaleco Lopez (+22:12).

"Das war eine sehr sehr schwere Etappe für mich" berichtet der heute drittplatzierte Cyril Despres. "Mein Motor hat 220 Kilometer lang vibriert, so das der Ruhetag ein echter Segen für Mensch und Maschine sein wird. Mir fehlen die Worte. Die Vibrationen begannen nach dem Auftanken, und ich wusste nicht, ob ich stehen bleiben soll oder nicht oder ob alles auseinander fliegen würde."

Doch der Franzose blieb cool: "Ich habe Tempo rausgenommen und komme letztlich in der gleichen Zeit wie die anderen an. Ganz ehrlich, das ist ein Wunder. Die einzige positive Erkenntnis ist die Tatsache, hier im Ziel zu sein. Aber 200 Kilometer wegen eines vibrierenden Motors die Luft anzuhalten, ist schon beängstigend."

Quads & Trucks

Die sechste Etappe der Dakar 2011 stellte die Piloten der Quad- und Trackwertungen vor einige große Herausforderung, schließlich präsentierten sich sowohl das Wetter als auch die Piste von ihren eher unwirtlichen Seiten: Hitze und Staub machten den Piloten auf dem Weg nach Arica schwer zu schaffen, die schwierigen Felsabschnitte sorgten indes für mehrere Reifenschäden und Stürze.

"Das war sehr schwierig - und beeindruckend", sagt Yamaha-Fahrer Alejandro Patronelli. "Auf der sechsten Etappe sind mir alle möglichen Dinge widerfahren. Ich stürzte, wobei das Quad aber nicht beschädigt wurde. Ich selbst habe mich dabei nicht verletzt. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Glück. Insgesamt weicht das Pech auf dieser Etappe kaum von unserer Seite", meint der Quad-Führende.

"Ich bin noch nie gestürzt und das ist mir nun schon zweimal passiert", sagt Patronelli. Trotzdem konnte sich der Argentinier mit knapp 15 Minuten Vorsprung gegen seinen Landsmann Tomas Maffei durchsetzen. Patronelli gibt sich angesichts der Ereignisse aber bescheiden: "Der Stand in der Gesamtwertung ist nicht so wichtig, denn ich hätte mich ziemlich schwer verletzen können."

Fernziel ist und bleibt die Zielankunft: "Ich möchte in Buenos Aires auf dem Podium stehen, um mit der Menge zu feiern", erläutert Patronelli, während Maffei auch mit Platz zwei zufrieden wäre: "Ich hoffe, diese Position zu halten", sagt der Yamaha-Pilot und fügt hinzu: "Diese Etappe war sehr schwierig und lang. Wir hatten mit vielen Felsen und den heißen Temperaturen zu kämpfen."

"Mein Quad überhitzte und ich stürzte unmittelbar vor dem Nachtanken. Ich werde mich nun ausruhen und auf die nächste Etappe vorbereiten", erklärt Maffei. Eine kleine Überraschung gelang Ales Loprais, Milan Holan und Josef Kalina (Tatra) im Duell gegen die Kamaz-Armada: Das Trio sicherte sich den Etappensieg vor der Ruhepause und liebäugelt nun mit dem Podium bei der Dakar 2011.

"Die Kamaz-Fahrer sind unheimlich stark", sagt Loprais. "Wir werden aber Druck machen, obwohl wir nur ein Tatra gegen eine Flotte von sechs russischen Trucks sind. Wir würden gerne zumindest auf das Podium fahren. Es ist natürlich fantastisch, eine Spezialprüfung zu gewinnen. Das ist toll für uns, zumal es eine sehr schwierige Etappe war - man hätte sich leicht einen Plattfuß einfangen können."

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