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Zurück in Argentinien

Tagessieg für Giniel de Villers vor Kristof Holowczyc und Stephane Peterhansel. Es führt Al-Attiyah rund 12 min vor Sainz. Bikes: Coma verdoppelt Vorsprung.

Foto: Volkswagen Motorsport

Die Rallye Dakar biegt mit großen Schritten Richtung Zielgerade ein. Die zehnte Etappe war mit insgesamt 862 Kilometern von Copiapo nach Chilecito die längste des gesamten Wüstenmarathons. Grund dafür war die lange Verbindungsetappe über 686 Kilometer zurück nach Argentinien. Auf dem Programm standen schließlich "nur"176 Prüfungskilometer, die es aber in sich hatten.

Bevor die Spezialprüfung begann, wurde Stephane Peterhansel wieder einmal vom Pech getroffen. Auf der Verbindungsetappe hatte sein X-raid-BMW einen Getriebeschaden, aber seine Servicemannschaft war nicht weit entfernt und konnte die Probleme reparieren. Zu Beginn der Etappe lag Volkswagen-Pilot Carlos Sainz 3:18 Minuten hinter seinem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah. Spannung war vorprogrammiert.

Bei der ersten Zwischenzeit führte Al-Attiyah mit Beifahrer Timo Gottschalk mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Peterhansel. Der neunfache Dakar-Sieger übernahm anschließend das Kommando, doch bei Kilometer 140 musste er die Spitze wieder abgeben. Aufgrund eines mechanischen Problems verlor Peterhansel etwa fünf Minuten. Sainz hatte zu diesem Zeitpunkt über 14 Minuten Rückstand auf seinen Gegner aus Katar.

20 Kilometer später drehte sich jedoch das Blatt. Al-Attiyah unterlief ein Navigationsfehler, weshalb er zwei Kilometer lang in die falsche Richtung gefahren war. Als Folge übernahm Sein VW-Teamollege Giniel de Villiers mit Co-Pilot Dirk von Zitzewitz die Führung. Bis ins Ziel gab der Südafrikaner diese nicht mehr ab und feierte seinen ersten Sieg bei der diesjährigen Ausgabe der Dakar und seinen zwölften insgesamt.

Eine sensationelle Leistung zeigte BMW-Pilot Krzysztof Holowczyc, der nur 4:23 Minuten hinter De Villiers die Linie kreuzte und sich über den zweiten Platz freuen konnte.

Peterhansel konnte nach seinen Problemen wieder gut aufholen und komplettierte als Dritter das gute Ergebnis für die X-raid-Mannschaft.

Al-Attiyah hatte schließlich knapp neun Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen aus Südafrika. Entscheidender war aber der Vorsprung auf Sainz. "El Matador" büßte insgesamt 18 Minuten ein, weshalb sein Rückstand auf den Katari auf 12:37 Minuten angewachsen ist. Dieser freut sich über den gewonnenen Boden: "Wir haben uns verfahren und dabei ungefähr sieben bis acht Minuten verloren."

"Danach haben wir Peterhansel und dann De Villiers eingeholt. Von diesem Augenblick an haben wir beschlossen, ein ruhigeres Tempo anzugehen. Für unser Ziel war das ein Riesentag."

VW-Motorsportchef Kris Nissen kann sich auch diesmal über den Tagessieg freuen, auch wenn er nicht so dominant ausfiel, wie in den vergangenen Tagen. "Eine sehr kurze Etappe, die aber absolut dramatisch verlief und sehr schwierig gewesen ist. Die Navigation war alles andere als einfach und der Sand sehr weich."

"Keine Fahrerpaarung ist heute ohne kleine Fehler durchgekommen. Der Race Touareg 3 hat die anspruchsvollen Bedingungen aber wieder sehr gut gemeistert. Ich freue mich sehr, dass Giniel und Dirk auf dieser schwierigen Etappe gewonnen haben."

Ergebnis der 10. Etappe (Top 10):
01. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) - 2:53:15 Stunden
02. Holowczyc/Fortin (BMW) +4:23 Minuten
03. Peterhansel/Cottret (BMW) +5:38
04. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) +8:54
05. Sainz/Cruz (Volkswagen) +18:13
06. Dos Santos/Fiuza (BMW) +30:51
07. Lavieille/Polato (Nissan) +43:23
08. Miller/Pitchford (Volkswagen) +1:04:18
09. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +1:24:18
10. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) +1:33:27

Gesamtwertung nach 10 von 13 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) - 33:58:34 Stunden
02. Sainz/Cruz (Volkswagen) +12:37 Minuten
03. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) +46:57
04. Peterhansel/Cottret (BMW) +1:39:32 Stunden
05. Miller/Pitchford (Volkswagen) +3:40:43
06. Holowczyc/Fortin (BMW) +3:49:37
07. Dos Santos/Fiuza (BMW) +5:48:25
08. Lavieille/Polato (Nissan) +6:27:23
09. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) +7:25:57
10. Mitsuhashi/Guehennec (Mitsubishi) +15:42:13

Bikes

Die zehnte Etappe der Rallye Dakar führte die Teilnehmer über die Anden zurück nach Argentinien. Mit insgesamt 862 Kilometern von Copiapo nach Chilecito war es die längste Route des Marathons. Der Grund dafür lag in der 686 Kilometer langen Verbindungsetappe über die Grenze, bevor die Wertungsprüfung über 176 Kilometer rund um Fiambala in Angriff genommen wurde. Gegen Ende des Tages gab es große, weiße Dünen zu bewältigen, die die Teilnehmer im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen gestellt haben.

Im Zentrum des Interesses stand die Fortsetzung des KTM-Duells zwischen Marc Coma und Cyril Despres. Die beiden haben ein Katz-und-Maus-Spiel begonnen. Sie belauerten sich an den vorangegangenen Tagen gegenseitig, denn keiner wollte dem Gegner eine Fahrspur legen. Das ist die goldene Chance für Außenseiter, einen Tagessieg einzufahren. Vor der Etappe hatte Coma 8:14 Minuten Vorsprung.

Bevor die Wertungsprüfung losging, hatte David Casteau auf der Verbindungsetappe einen Motorschaden. Der Sherco-Pilot verständigte seinen Hilfstruck, konnte aber nicht rechtzeitig die Prüfung starten. Als diese losging, startete Helder Rodrigues ein Feuerwehrk. Mit seiner (Yamaha) setzte sich der Portugiese bei der ersten Zwischenzeit an die Spitze. Einzig beim zweiten Wegpunkt war Coma schneller, sonst war bei allen Zwischenzeiten Rodrigues vorne zu finden. Auf den letzten Kilometern büßte er jedoch alles ein und kam nur als Zehnter ins Ziel.

Davon profitierte Coma, der konstant unterwegs war und sich den Tagessieg sicherte. Eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg könnte bereits gefallen sein, denn Despres unterlief ein Navigationsfehler. Der Franzose folgte Frans Verhoeven (BMW) und musste anschließend wider zurück auf den rechten Weg finden. Neun Minuten gingen dabei verloren.

Obwohl Despres das Ziel als Zweiter erreichte, hat sich sein Rückstand in der Gesamtwertung verdoppelt und ist auf 18:10 Minuten angewachsen.

"Ich habe bei Kilometer 120 einen Riesenfehler gemacht, nachdem ich bis dahin gut gefahren war. Ich habe Cap 17 statt 117 gelesen und bin gemeinsam mit Verhoeven im Steinfeld gelandet."

"Da haben wir sehr viel Zeit verloren. Auf den letzten Kilometern dann noch ein Fehler", schildert Despres die Gründe für seinen Zeitverlust. "Ich bin umgekehrt und dann in ein Schlammloch gefallen. Es war unmöglich wieder aufzusitzen, da habe ich bestimmt zehn Minuten herumgekämpft. Ich dachte, er würde mir noch mehr Zeit abnehmen. Das ist ein schlechter Tag, so ist Rallye-Raid, mit besseren und schlechteren Tagen"

Coma hat für die verbleibenden drei Etappen einen komfortablen Vorsprung. Obwohl noch einige Herausforderungen warten, ist der Dakar-Sieger von 2006 und 2009 auf dem besten Weg zu seinem dritten Triumph. Bis nach Buenos Aires muss der Spanier seinen Hauptkonkurrenten nur noch kontrollieren.

Für einen KTM-Vierfachsieg sorgte Ruben Faria als Dritter, gefolgt von Miran Stanovnik. Francisco "Chaleco" Lopez komplettierte die Top 5, obwohl er nach etwa100 Kilometern mit Problemen an der Benzinpumpe zu kämpfen hatte. Die Leistung vom Vortag konnte Jonah Street (Yamaha) nicht wiederholen. Nachdem er als Erster in die Etappe gestartet war, passierte ihm schon auf den ersten Kilometern ein Navigationsfehler und verlor viel Zeit.

Ergebnis der 10. Etappe (Top 10):
01. Coma (KTM) - 3:06:35 Stunden
02. Despres (KTM) +9:56 Minuten
03. Faria (KTM) +13:22
04. Stanovnik (KTM) +21:26
05. Lopez Contardo (Aprilia) +21:43
06. Knuiman (KTM) +22:11
07. Pizzolito (Honda) +22:16
08. Pedrero Garcia (KTM) +24:40
09. Duclos (Aprilia) +26:56
10. Rodrigue (Yamaha) +27:46

Gesamtwertung nach 10 von 13 Etappen (Top 10)
01. Coma (KTM) - 38:09:31 Stunden
02. Despres (KTM) +18:10 Minuten
03. Lopez Contardo (Aprilia) +45:16
04. Rodrigues (Yamaha) +1:29:37 Stunden
05. Faria (KTM) +1:34:42
06. Pedrero Garcia (KTM) +2:29:24
07. Ullevalseter (KTM) +2:36:39
08. De Azevedo (KTM) +3:11:06
09. Knuiman (KTM) +4:00:20
10. Viladoms (Yamaha) +4:17:19

Quads & Trucks

Bei den Trucks kam es zu einem erneuten Führungswechsel. Nachdem der Russe Wladimir Chagin am Vortag die Gesamtführung an Firdaus Kabirow verloren hatte, wollte es der Kamaz-Pilot auf der zehnten Etappe der Rallye Dakar von Copiapo nach Chilecito wissen. Nach 115 Kilometern führte der Russe bereits mit über 13 Minuten Vorsprung. Diesen vergrößerte er bis ins Ziel und feierte seinen insgesamt 61. Sieg bei der Dakar. Das ist absoluter Rekord.

Um ganze 21:38 Minuten distanzierte Chagin seinen Landsmann und härtesten Konkurrenten Kabirow. Damit wechselte auch wieder die Führung. Chagin liegt drei Etappen vor dem Ziel in Buenos Aires 17:27 Minuten voran. Der Sieg wird nur noch zwischen diesen beiden Piloten entschieden, denn der drittplatzierte Eduard Nikolaew ist bereits über zwei Stunden zurück.

Eine Premiere gab es bei den Quads. Bis ins Ziel ging es aber hauchdünn zu. Schließlich hat sich Jorge Santamarina und die Kleinigkeit von acht Sekunden gegen seinen Landsmann Sebastian Halpern durchgesetzt. Der Pole Lukasz Laskawiec wurde Dritter. In der Gesamtwertung änderte dieses Ergebnis nichts. Alejandro Patronelli kam als Sechster in Ziel und führt weiter komfortabel mit über einer Stunde Vorsprung.

LKM-Gesamtwertung nach 10 Etappen (Top 5):
01. Chagin (Kamaz)
02. Kabirow (Kamaz) +17:27 Minuten
03. Nikolaew (Kamaz) +2:44:06
04. Echter (MAN) +4:56:26
05. Mardeew (Kamaz) +5:06:10

Quad-Gesamtwertung nach 10 Etappen (Top 5):
01. Patronelli (Yamaha) - 23:48:53
02. Halpern (Yamaha) +1:11:08 Stunden
03. Machacek (Yamaha) +2:45:56
04. Copetti (Yamaha) +5:47:20
05. Declerk (Polaris) +5:57:51

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