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Sainz schlägt auf verkürzter Strecke zurück

Mit einem Sieg auf der kurzen Strecke der 9. Etappe verkürzt Sainz den Rückstand auf Al-Attiyah. Bikes: Street siegt, Despres holt auf Coma auf.

Foto: Volkswagen Motorsport

Insgesamt 76 Autos nahmen die neunte Etappe der Rallye Dakar in Angriff. Die Tagesprüfung führte rund um Copiapo, den Ort der Rettung der verunglückten chilenischen Bergarbeiter vom vergangenen Herbst. Die Strecke wurde von ursprünglich 235 auf 207 Kilometer Länge verkürzt. Der Grund dafür war die gestrige Etappe, aus der die meisten Teilnehmer erst nach Mitternacht im Biwak ankamen.

Zunächst lag VW-Pilot Nasser Al-Attiyah mit Co-Pilot Timo Gottschalk vorne. Der Pilot aus Katar musste die Strecke als Vortagessieger eröffnen. Ungläubige Mienen dann nach 63 Wertungskilometern: Am zweiten Kontrollpunkt herrschte auf die Sekunde genau Gleichstand zwischen den Favoriten.

Dann zog Carlos Sainz davon und gewann mit 1:56 Minuten Vorsprung. Damit hat der dieselgetriebene Race Touareg acht der bislang neun Tageswertungen der Rallye Dakar für sich entschieden. In der Gesamtwertung liegt Volkswagen seit Beginn der Rallye ununterbrochen vorn.

Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz und Mark Miller/Ralph Pitchford, die zwei weiteren Race-Touareg-Mannschaften, beendeten die Prüfung auf den Positionen drei und fünf. Damit festigte De Villiers seinen dritten Gesamtrang, während Miller Fünfter der Rallye bleibt. Sainz hat mit seinem fünften Etappensieg den Rückstand auf Al-Attiyah auf 3:18 Minuten verkürzen können.

Die viertbeste Zeit des Tages ging an den großen VW-Herausforderer Stephane Peterhansel im X-raid-BMW. Der neunfache-Dakarsieger kam mit 11:14 Minuten Rückstand ins Ziel und bleibt Vierter der Gesamtwertung.

Volkswagen-Motorsportchef Nissen konnte sich somit über einen weiteren Dreifachsieg seiner Mannschaften freuen. "Die gestrige Etappe war extrem schwierig und viele Teilnehmer haben sie nicht gemeistert - aber alle vier Race Touareg kamen sehr gut durch, so wie ihnen das heute erneut gelungen ist."

"Die heutige Etappe war ebenfalls anspruchsvoll, auch wenn sie deutlich kürzer ausfiel. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass der Race Touareg als bestes und konkurrenzfähigstes Fahrzeug das Maß der Dinge ist. Im Zusammenspiel mit unseren erstklassigen Fahrern und Beifahrern ist das die zurzeit beste Mannschaft im Marathon-Rallyesport und eines der besten Teams weltweit. Aktuell ist dieses Team einfach unschlagbar."

Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann (HS RallyeTeam) haben auch die letzte Prüfung in der Atacamawüste erfolgreich hinter sich gebracht. Die Fahrer des SMG-Diesel-Buggy erzielten die elftbeste Zeit und verteidigen dadurch die zehnte Position in der Gesamtwertung. Außerdem holten Kahle/Schünemann einen weiteren Tagessieg in der Buggy-Klasse. Damit hat das HS RallyeTeam in seiner Kategorie alle Etappen auf chilenischem Boden gewonnen.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Volkswagen) - 2:14:39
02. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) +1:56 Minuten
03. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) +9:02
04. Peterhansel/Cottret (BMW) +11:14
05. Miller/Pitchford (Volkswagen) +14:52
06. Holowczyc/Fortin (BMW) +17:05
07. Cox/Schroder (Nissan) +28:07
08. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) +29:32
09. Lavieille/Polato (Nissan) +29:32
10. Dos Santos/Fiuza (BMW) +36:55
11. Kahle/Schünemann (SMG-Buggy) +38:05

Gesamtwertung nach 9 von 13 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen)
02. Sainz/Cruz (Volkswagen) +3:18
03. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen) +55:51
04. Peterhansel/Cottret (BMW) 1:42:48 Stunden
05. Miller/Pitchford (Volkswagen) +2:45:19
06. Holowczyc/Fortin (BMW) +3:54:08
07. Dos Santos/Fiuza (BMW) +5:26:28
08. Lavieille/Polato (Nissan) +5:52:54
09. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) +6:01:24
10. Kahle/Schünemann (SMG-Buggy) +7:43:06

Bikes: Street feiert zweiten Tagessieg

Die neunte Etappe der Rallye Dakar sorgte in der Motorradwertung für einige Überraschungen. Die 235 Wertungskilometer wurden in einer Schleife um Copiapo absolviert. Eine Besonderheit sorgte für Ausgeglichenheit: Im Gegensatz zum gewohnten Startprozedere, wurden diesmal die Motorräder in Gruppen gleichzeitig von der Linie losgeschickt. Die Spitzenreiter gingen in einer Zehnergruppe zusammen auf die Etappe.

Das sorgte gleich bei der ersten Zwischenzeit für ein durchgewürfeltes Feld. Nach 33 Kilometern lag Frans Verhoeven (BMW) knapp vor Thierry Bethys (Honda) und David Casteau (Sherco). Die Duellanten um den Gesamtsieg hielten sich noch zurück. Cyril Despres und Marc Coma waren nur auf den Positionen 20 und 21 zu finden.

In diesem Ton ging es auch weiter, denn nach 63 Kilometern hatte sich Helder Rodrigues (Yamaha) an die Spitze gesetzt. Es ging aber eng zu, denn Verhoeven lag nur 1:38 Minuten zurück. Auch beim Wegpunkt bei Kilometer 106 lag der Portugiese vorne und konnte seinen Vorsprung vergrößern. Etwas weiter hinter belauerten sich Coma und Despres, die nur durch 18 Sekunden voneinander getrennt waren.

Bis Kilometer 207 lag Rodrigues in Führung, doch von hinten kam der US-Amerikaner Jonah Street stark auf und übernahm zwischenzeitlich die Führung. Der Yamaha-Pilot konnte das Tempo bis ins Ziel halten und feierte somit seinen zweiten Tagessieg. "Es war phantastisch. Wissen Sie, wir hatten bei dieser Rallye schon viele schwere Momente. Die Dinge waren nicht immer zu unseren Gunsten."

"Es ist phantastisch. Es ist sehr bewegend", jubelt Street. "Wir sind hergekommen, um alles zu geben, was wir haben. Und besser als Erster geht einfach nicht. Eine Etappe zu gewinnen, ist wirklich etwas Besonderes. Ich bin in der dritten Welle losgefahren, was gut und schlecht war. Die Jungs vorne haben aufpassen müssen, und ich bin auf Angriff gefahren. Letztlich konnte ich alle einholen. In den ersten Dünen dann bin ich heftig gestürzt. Ich bin über den Lenker gegangen, aber es war noch okay. Heute hatten wir keine mechanischen Probleme. Ich bin glücklich"

Mit 3:38 Minuten Rückstand kam schließlich Frans Verhoeven als Zweiter ins Ziel. "Heute der Start auf der Linie. Ich fahre gern Cross und habe keine Angst davor, zwischen den anderen Fahren unterwegs zu sein", so der BMW-Pilot. "Ich bin vom Start an auf Angriff gefahren. Dann gab es in den Dünen und im Gebirge viel Nebel, und ich bin auf Ullevalseter gestoßen. Das habe ich nicht verstanden, denn er war fünf Minuten vor mir gestartet. Ich habe mir gedacht, dass die vordere Gruppe sich wohl verfahren hat und dass ich dann wohl gut navigiert habe. Das ist perfekt."

Casteau kam als Dritter ins Ziel, vor Gerard Guell Farres (Aprilia) und Jordi Viladoms (Yamaha). Im Kampf um die Gesamtwertung hatte schließlich Despres als Siebter die Nase vorne. Er konnte seinem KTM-Teamkollegen und Rivalen Coma ganze 1:05 Minuten abnehmen. "Nach dem Start sind wir nicht sehr lange in der Linie geblieben, denn bei Kilometer 17 hat Rodrigues eine falsche Richtung eingeschlagen und wir sind ihm alle gefolgt", schildert der Franzose.

"Wir sind dann umgekehrt, und als wir zurückkamen, sind wir auf die zweite Welle gestoßen. Da sind wir dann alle im Staub gefahren. Insgesamt eine etwas merkwürdige Etappe. Für die Gesamtwertung habe ich Verantwortung übernommen, denn ich bin das Katz-und-Maus-Spiel seit einigen Jahren satt. Wir werden sehen, ob es was bringt. Jetzt müssen wir auf Fiambala warten."

Im Gesamtklassement ist Comas Vorsprung auf 8:14 Minuten geschrumpft. Den neunten Platz kommentiert der Spanier folgendermaßen: "Es gab den Start von der Linie und viel Nebel, dadurch wurde der Beginn der Etappe und die Orientierung schwierig. In der ersten Gruppe haben wir uns verfahren: wir sind rechts abgezweigt, und als wir die Piste wiedergefunden haben, kam gerade die zweite Welle an. Das war ein bisschen konfus. Dann hat sich eine Gruppe von zwanzig schnellen Fahrern gebildet, und wir haben die Spezialetappe normal zu Ende fahren können. Doch es war letztlich ein schwerer Tag."

Pech hatte hingegen Rodrigues, der auf dem Weg zum Sieg war. Bei Kilometer 225 hatte der Yamaha-Pilot Kraftstoffprobleme und wurde von der Etappe ausgeschlossen.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Street (Yamaha) - 3:06:56 Stunden
02. Verhoeven (BMW) +3:38 Minuten
03. Casteu (Sherco) +3:40
04. Farres Guell (Aprilia) +4:30
05. Viladoms (Yamaha) +5:46
06. Gouet (Honda) +6:02
07. Despres (KTM) +6:03
08. Ullevalseter (KTM) +6:59
09. Coma (KTM) +7:08
10. Lopez Contardo (Aprilia) +7:53

Gesamtwertung nach 9 von 13 Etappen (Top 10):
01. Coma (KTM) - 35:32:56 Stunden
02. Despres (KTM) +8:14 Minuten
03. Lopez Contardo (Aprilia) +23:33
04. Rodrigues (Yamaha) +1:01:51 Stunden
05. Faria (KTM) +1:21:20
06. Ullevalseter (KTM) +2:02:17
07. Pedrero Garcia (KTM) +2:04:44
08. Cody (Honda) +2:39:40
09. De Azevedo (KTM) +2:42:55
10. Jakes (Yamaha) +2:57:32

Quads & Trucks

In der Quad-Wertung ging es auf der neunten Etappe der Rallye Dakar rund um Copiapo eng zu. Der Führende der Gesamtwertung, Alejandro Patronelli, setzte sich gleich bei der ersten Zwischenzeit an die Spitze, doch so leicht machten es ihm seine Konkurrenten nicht. Bei Kilometer 63 übernahm der Tscheche Josef Machacek das Kommando und konnte sich bis Wegpunkt 106 um bis zu zwei Minuten von Patronelli absetzen.

Dann erhöhte der Argentinier das Tempo und ging bei Kilometer 133 wieder in Führung. Von da an gab es kein Halten mehr. Patronelli vergrößerte kontinuierlich seinen Vorsprung und kam schließlich über fünf Minuten vor Machacek ins Ziel. Es war sein insgesamt fünfter Etappensieg bei der diesjährigen Dakar. In der Gesamtwertung hat Patronelli bereits über eine Stunde Vorsprung.

Spannender ging es bei den Trucks zu. Firdaus Kabirow (Kamaz) sicherte sich seinen dritten Etappensieg und eroberte damit die Gesamtführung zurück, die er Tags zuvor an Wladimir Chagin (Kamaz) verloren hatte. Der Russe beendete die neunte Etappe 7:38 Minuten hinter dem neuen Spitzenreiter. Somit wird Kabirow morgen mit einem Vorsprung von 4:11 Minuten im Gepäck die Rückfahrt nach Argentinien antreten.

Quad-Gesamtwertung nach 9 von 13 Etappen (Top 5):
01. Patronelli (Yamaha) - 19:28:41 Stunden
02. Halpern (Yamaha) +1:16:23 Stunden
03. Machacek (Yamaha) +2:47:09
04. Copetti (Yamaha) +5:27:37
05. Declerck (Yamaha) + 5:59:22

LKW-Gesamtwertung nach 9 von 13 Etappen (Top 5):
01. Kabirow (Kamaz)
02. Chagin (Kamaz) +4:11 Minuten
03. Nikolaew (Kamaz) +2:03:51 Stunden
04. Echter (MAN) +3:55:40
05. Mardeew (Kamaz) +4:30:26

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