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Sainz gibt Gas

Carlos Sainz (VW) holt sich den ersten Etappensieg vor Peterhansel (BMW), Dreifachsieg für KTM bei den Motorrädern, Faria vor Despres und Coma.

marathonrally.com

Autos

Nach einem ersten spannenden Duell und einer wahren Rutschpartie dominierten die vier Volkswagen Race Touareg die erste Etappe - nur Stephane Peterhansel im X-raid BMW X3CC machte dem Dreifachsieg einen Strich durch die Rechnung.

Zu Beginn eröffnete der Qatari Nasser Al Attiyah das Führungsrennen, musste sich dann aber von Sainz und Peterhansel geschlagen geben. Sainz und sein Beifahrer Lucas Cruz Senra benötigten 02:18:32 Stunden für die Strecke, Peterhansel/Cottret folgen mit 1:31 Minuten Rückstand, Al Attiyah mit 2:16 Minuten.

Der Tag begann mit einer satten Überführung von 566 Kilometern, im Anschluss folgte die eigentliche Wertung mit lediglich 222 Kilometern (Motorräder 192). Besonders hart für die Teilnehmer, viele sind schon nach der Überführung geschlaucht.

Die heutige Strecke verlangte absolute Konzentration. Es ging quer durchs Grünland, Wälder und Flussdurchfahrten. Einsetzender Regen machte die eigentlich schnelle, WRC-ähnliche Etappe zu einer Rutschpartie, die vor allem den Hecktriebler-Buggies zu schaffen machte. Dennoch, auch Robby Gordon schaffte es als Schnellster Buggy in die Top 10.

VW und BMW dominieren die Top-Ten

Die Top 10 wurden klar von Volkswagen und X-raid BMW dominiert. Alle vier Volkswagen schafften es in die Top 5, von den BMW fuhren nur vier in die Top 10. Zweitbester BMW wurde der X-raid Neuling Kristof Holowczyc aus Polen (Platz 6, +7:07) vor dem Teamkollegen Orlando Terranova aus Argentinien (+10:11).

Robby Gordon blieb wie gewohnt auf dem Gas, musste aber wegen des Regens immer wieder gefährliche Drifts einlegen. Fairerweise liess er dann einige Konkurrenten überholen. Als bester Buggy (der Hummer hat nur Heckantrieb) erreichte er Platz 8 mit nur 11:04 Minuten Rückstand - und liess damit sogar den besten Mitsubishi des Brasilianers Guilerme Spinelli (Ex-Werks Racing Lancer) auf Platz 9 (+12:00).

Das russisch-deutsche Duo Novitskiy / Schulz machte die Top 10 im X-Raid BMW schliesslich voll, teilt sich die Position aber mit dem Franzosen Christian Lavieille im besten Nissan (Dessoude Proto). Spannend wurde es vor allem zwischen Platz 10 und Platz 20 - die klar von den Overdrive Nissan Navara dominiert wurden.

Sensationell schafften es das Süd Afrikanisch-deutsche Duo Alfie Cox und Jürgen Schröder auf Platz 12, ihnen fehlen aber schon 17 Minuten auf die Führung. Auf den Plätzen folgen der Holländer Van Loon im zweiten Mitsubishi Racing Lancer, Nani Roma im Nissan und den deutschen Kahle/Schünemann im zweitbesten Buggy (21:14 Minuten Rückstand).

Hinter zwei weiteren Nissan (Mironenko, RUS und Inocencio, PT) folgt der Holländer Tonnie van Deijne im Ex-Werks Mitsubishi Pajero Evo MPR13 vor - Überraschung - Bruce Garland im Diesel-Isuzu D-Max und dem zweiten Ex-Werks Mitsubishi MPR13 des Brasilianers Marlon Koerich.

Pech für Mini-Pilot Chicherit

Pech hatte heute Guerlain Chicherit im neuen X-raid Mini. Vor der Rally hatte man lediglich 300 Testkilometer abgespult, dafür war das Ergebnis sehr gut. Ausgebremst wurde der Mini lediglich durch eine defekte Bremsscheibe. Innerhalb des Teams zeigte man sich damit sogar zufrieden. Gegenüber dem TV-Sender Eurosport erklärte Teamchef Sven Quandt, das so der Druck für Chicherit genommen sei.

"Es war hart, sehr hart" berichtete Chicherit im Ziel. "Wir hatten bereits nach 3 Kilometern eine Warnmeldung wegen der schlechten Kühlung. Wir haben bis 30 km vor dem Ziel durchgehalten. Dann gingen die Bremsscheiben kaputt, ragten bis in die Felge raus und blockierten alles. Ich habe versucht, den Reifen wieder gängig zu machen und weiterzufahren, aber es war unmöglich."

"Es ist hart. Ein Jahr Arbeit und das ist das Ergebnis. An das Auto werden grosse Erwartungen gestellt. Es war ein schlechter Start. Das Problem ist, dass wir morgen die Quittung für unsere Probleme von heute bekommen. Wir starten weit hinten und es wird schwierig sein zu überholen."

Richtig zufrieden zeigte sich am Ende des Tages VW-Motorsport Direktor Kris Nissen. "Heute haben wir eine Klasse-Leistung unserer Fahrer und Beifahrer erlebt. Die Autos sind perfekt vorbereitet. Ich freue mich, dass alle Mitarbeiter am Start der Rally absolut konzentriert arbeiten und sich weder durch die Massen von Zuschauern noch durch den Erwartungsdruck der Journalisten aus der Ruhe bringen lassen" so der Däne.

"Die Bedingungen auf der ersten Etappe waren sehr schwierig durch viel Wasser auf der Strecke. Es ist nicht leicht zu beurteilen, wer davon am meisten betroffen war. Mit vier Autos unter den ersten fünf hat Volkswagen einen tollen Start erlebt. Wir werden unsere Arbeit am Montag und auf den folgenden Etappen natürlich hochmotiviert fortsetzen, um die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern."

Motorräder

Dreifachsieg für KTM auf der 1. Etappe der Südamerika-Dakar 2011: Der Portugiese Ruben Faria hat die relativ kurze Wertungsprüfung über 192 Kilometer (plus 566 Kilometer Überführung) von Victoria nach Cordoba in 01:58:02 Stunden für sich entscheiden können. Mit nur 29 Sekunden Rückstand folgt der Franzose Cyril Despres vor dem Spanier Marc Coma (+1:15 Minuten).

"Es ist mir gelungen, von Anfang bis Ende ein hohes Tempo zu fahren" berichtet der Tagessieger. "Die Wertungsprüfung ähnelt dem, was ich aus Portugal gewohnt bin. Ich freue mich, dass es sich im Ziel ausgezahlt hat und ich die beste Zeit habe. Ich habe besser abgeschnitten als viele grosse Fahrer, die ganz andere Fahrstile haben. Das ist im Vergleich zu den anderen schon mal ein ordentlicher Auftakt. Ich freue mich ausserdem, dass mein Teamkollege Cyril Despres eine hervorragende Zeit hat."

Marc Coma ergänzt: "Eine schöne Etappe, um sich warmzulaufen, aber sie war nicht leicht, mit einem sehr technischen Teil und einem sehr schnellen Abschnitt. Wichtig ist nur, ohne Probleme hier im Ziel angekommen zu sein. Es ist immer wieder ein seltsames Gefühl, wenn es endlich losgeht. Weil ich als Erster starten musste, habe ich Zeit auf die anderen verloren. So läuft das Spiel bei diesem Rennen. Wir werden die nächsten Tage sehen, wie ich das wieder gutmachen kann."

Auch Cyril Despres begrüsste den Auftakt: "Der Tag fing sehr früh an. Mein Wecker klingelte um drei Uhr, das war ein harter Einstieg. Aber was soll’s, die Bedingungen sind gut. Es war auf dem Verbindungsabschnitt nicht zu heiss. Das war fast der schwierigste Teil, denn die Sonderprüfung war schön. Ein toller Auftakt. Sehr kurvig. Grosse Drifts."

"Eine Mischung aus Ski- und Motorradfahren. Ich bin in Form, das passt. Am Anfang einer Dakar stellt man sich immer Fragen, vor allem angesichts der Favoriten auf der 450ccm. Wird sich damit alles ändern? Auch wenn wir Tests gemacht haben, bleibt die Dakar die Dakar. Das Rennen hat begonnen und die Konzentration darf nicht nachlassen."

Quads

Die ASO vermeldete schon den Ausfall, da kam die neue Meldung: Vorjahressieger Patronelli ist doch gestartet - allerdings erst mit den hinteren Autos gegen 17:30 Uhr. Marcos Bruder ging pünktlich an der Start und beendete die Etappe als Vierter.

Als Sieger ging heute der Tscheche Josef Machacek mit 02:14:07 Stunden glücklich ins Camp, ihm folgen Landsmann Plechaty (+1:06) und der Argentinier Halpern (+3:04). Interessant: Bis auf eine Can-Am sind alle Quads in den Top 10 ausschliesslich von Yamaha.

Marcos Patronelli, der erst um 17:30 Uhr deutscher Zeit in die heutige Wertungsprüfung startete, hat gegen 20:00 Uhr die Etappe beendet. Er hat die neunbeste Zeit mit 9:46 Minuten Rückstand auf den Tagessieger Josef Machacek.

Quad-Favorit Rafal Sonik aus Polen (Yamaha) musste nach einem Sturz die Etappe abbrechen, wurde von den Ärzten nach einer Verletzung an der Hand behandelt. Ob er weiterfahren kann ist derzeit noch unklar.

LKW

Bei den LKW's sicherte sich der Russe Vladimir Chagin (Kamaz) die Bestzeit vor dem Tschechen Loprais (Tatra) und Kabirov (Kamaz). Gerard de Rooy (Iveco) hat sich bei einem Ausritt offensichtlich verletzt und dürfte aufgeben.

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