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Neustart der heimischen Tourenwagen-Szene?

Die Österreichische Tourenwagen Challenge hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren, ein Ausweg aus der Misere scheint äußerst schwierig.

Johannes Gauglica

Am Ende einer schwierigen Saison 2004 sprechen mehrere Faktoren gegen eine Renaissance des Tourenwagensportes in Österreich, und auf den ersten Blick läßt sich keiner unabhängig von den anderen "reparieren".

Kann jemand aus dem inneren Kreis der österreichischen Motorsportler überhaupt noch etwas an der tristen Lage ändern, oder braucht es neue Ideen „von außen“? Provokant gesagt: wenn es möglich ist, Tausende von Zuschauern zum Beachvolleyball ohne Beach und zum Offshore-Motorbootrennen am Binnensee zu locken, muß es auch möglich sein, nur einen Bruchteil dieses Publikums an eine Rennstrecke zu bringen.

Dem steht aber, abgesehen vom finanziellen Risiko für den Promoter, vor allem ein Hindernis im Wege: an der Tatsache, dass die Rundstreckenszene noch mindestens bis 2007 ohne ihren wichtigsten Veranstaltungsort auskommen muß und der Salzburgring nicht beliebig oft zur Verfügung steht, ist nichts zu ändern. In der Zwischenzeit muss das verbliebene Häuflein Aufrechter sich mit Reisen ins benachbarte Ausland behelfen.

Gerade deshalb wäre verstärkte Medienpräsenz nötig, die über eingeweihte Fachkreise hinausgeht. Die gegenwärtigen Starterfelder laden aber keine Fernsehstation ein, von sich aus um die Senderechte zu betteln; und der Einkauf von Sendezeit bringt mitunter nicht den gewünschten Gegenwert. Somit hat man Sponsoren nicht viel zu bieten. Das wiederum macht die Finanzierung von Einsätzen schwierig, und schreckt womöglich interessierte Teilnehmer ab.

Für die Hobby-Racer ist das derzeitige Angebot auch nicht attraktiv, weil die Kosten im Verhältnis zum gebotenen Spaßfaktor zu hoch liegen. Die Aktiven haben mit den Füßen (bzw. Rädern) abgestimmt; die Historischen und Youngtimer boomen, und nicht zu Unrecht sprechen manche Beobachter mittlerweile von der ÖTC als Rahmenrennen des Histo-Cup.

Die FIA-Gruppe-N bringt unspektakuläre, aber dabei teure Autos hervor; bei nationalen Meetings gibt es auf dem Zuseherparkplatz wesentlich aufregendere Autos zu sehen als im Fahrerlager. Noch mehr Einschränkung auf noch kleinere Autos und noch mehr „Seriennähe“ (auch die Gruppe N ist längst nicht mehr „seriennah“, sie erfordert nur teure Homologationsprozeduren) wäre jetzt zuviel der Bescheidenheit.

Es gibt jetzt einen neuen Vorschlag für eine neue Meisterschaft mit einem neuen technischen Reglement. Aber auch darüber hinaus besteht Handlungsbedarf.

Um ein Besipiel zu nennen: die ÖTC war heuer einige Male auf dem ORF-Satellitenableger TW1 zu sehen; warum war es den Veranstaltern nicht möglich, diese Tatsache (und womöglich auch die Sendetermine) aktiv zu promoten?

Momentan nehmen Importeure, die motorsportlich tätig werden, das Angebot der ÖTC als "Bühne" für ihre Produkte nicht wahr. Die Rallye-ÖM bietet auch wegen ihrer Medienwirksamkeit momentan eine bessere Basis, wenngleich man auch dort sehr zurückhaltend agiert.

In den letzten zwei Saisonen hat sich die ÖTC in ein Eck manövriert, aus dem sie nur mit Mühe, und mit Risikobereitschaft des jeweiligen Veranstalters, wieder herauskommen wird,

meint Ihr

Johannes Gauglica

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