
F1 2011 - im Test | 27.10.2011
Realismus pur
"F1 2011" ist ein unglaublich realistisches Spiel inkl. aller Strecken und Fahrer sowie KERS, DRS und Safety-Car-Phasen, im Test kann es vollauf überzeugen.
Langsam aber sicher neigt sich die Formel-1-Saison 2011 dem Ende zu, mit Sebastian Vettel steht der Weltmeister ja bereits seit einigen Wochen fest. Alle Fans haben nun die Möglichkeit, die Winterpause kurzweilig zu überbrücken und sich selbst hinters Steuer eines der Boliden zu setzen.
Keine Sorge, man muss dafür nicht den 5-fach-Jackpot im Lotto geknackt haben. Codemasters hat mit dem neuen Spiel „F1 2011“ soeben das neue Referenz-Spiel für Playstation3, Xbox und PC auf den Markt gebracht.
Bereits beim Trailer zu Beginn des Spiels – keinesfalls abbrechen! - erkennt man mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler hier vorgegangen sind. So findet man im Vorspann bekannte Szenen wie etwa die Petrov'sche Flugeinlage aus dem Vorjahr oder andere spannende Sequenzen.
Noch spannender ist es freilich, selbst im Cockpit Platz zu nehmen. Man hat zunächst die Wahl zwischen Tests auf den 19 Original-Strecken des Jahres 2011, auch die neue Piste von Indien darf da nicht fehlen.
Darüber hinaus lassen sich Einzelrennen ebenso bestreiten wie eine ganze Saison, bei der man im Karrieremodus zunächst bei einem Mittelklasseteam anheuern muss. Dank verschiedener Parameter ist der Schwierigkeitsgrad individuell anpassbar, vom achtjährigen Einsteiger bis hin zum Vollprofi reicht das Angebot.
Stück für Stück lassen sich die Fahrhilfen abdrehen, wer etwa auf eine Traktionskontrolle verzichtet, erfährt spätestens bei nasser Piste, wie feinfühlig man mit dem Gaspedal umgehen muss um nicht permanent von der Strecke zu kreiseln.
Die Grafik ist atemberaubend, bei Regenrennen möchte man nicht in der Haut der echten Fahrer stecken, so schlecht ist die Sicht. Erstmals dürfen bei einem Formel-1-Spiel auch Dinge wie KERS, DRS oder das Safety-Car nicht fehlen.
Dadurch steigt der Realismus stark an und stellt eine zusätzliche Herausforderung an die Spieler. Dass eine Saison lange dauert, hat der Autor dieser Zeilen am eigenen Leib erfahren. Zunächst von Williams engagiert – sorry Pastor Maldonado, Du musst für mich pausieren - und gleich die ersten beiden Saisonrennen gewonnen, mussten schnell kleinere Brötchen gebacken werden.
Ein Ausfall und ein achter Platz im weiteren Verlauf und die Herren Alonso und Vettel liegen in der Gesamtwertung plötzlich vor mir... Langeweile kommt bei „F1 2011“ garantiert keine auf, wer sich richtig mit der Materie beschäftigt, kann sogar am Setup tüfteln, vom Getriebe bis hin zur Aerodynamik.
Und als besonderes Zuckerl gibt’s noch einen Multiplayer-Modus, bei dem man gegen bis zu 15 andere Piloten online fahren kann. Zudem kann man mit einem Freund eine „Koop-Weltmeisterschaft“ fahren und gemeinsam das Team zum Titel führen.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Rückblenden sind zu kurz, um ein Duell oder einen Unfall bzw. dessen Hergang im Detail und in Zeitlupe betrachten zu können. Abgesehen davon ist das Spiel aber nahezu perfekt umgesetzt und ein Muss für jeden F1-Fan.
Um den Realismus so richtig genießen zu können, ist natürlich auch ein Lenkrad - wie etwa das Logitech G27 - sehr zu empfehlen.