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Motorsport: News

Lola-Gründer Eric Broadley verstorben

Er entwarf Sportwagen, Monoposti sowie Rallyeautos und machte Lola Cars ab den 60er Jahren zu einem der größten Chassishersteller.

Als Fahrzeugkonstrukteur und Gründer des Rennwagenherstellers Lola Cars hat Eric Broadley Motorsportgeschichte geschrieben, nun ist der Brite im Alter von 88 Jahren gestorben. In den 50er Jahren gegründet, etablierte sich Lola schnell in verschiedenen Rennserien und zeichnete für einige der denkwürdigsten Designs im Motorsport verantwortlich.

Broadley erstes selbst konstruiertes Auto datiert aus dem Jahr 1957. Seinen Durchbruch schaffte er ein Jahr später mit dem Sportwagen Lola Mk1, mit dem er auf der Kurzvariante von Brands Hatch als erster Fahrer eine Runde unter einer Minute drehte und so potenzielle Käufer auf sich aufmerksam machte. Die Marke Lola war geboren und stieg bald zu einem der wichtigsten Rennwagenhersteller auf.

1962 debütierte Lola mit dem Mk4 in der Formel-1-WM. Im Rennstall von Reg Parnell fuhren Roy Salvadori und John Surtees Broadleys Konstruktion. Gleich für den allerersten Lauf holte Surtees damit die Pole Position. Ende des Jahres löste sich das Team aber wegen finanzieller Probleme auf. Für Broadley war dies aber noch lange nicht das Ende seines Engagements in der Formel-1-WM.

In den späten 60er Jahren arbeitete der Brite mit Honda zusammen. Der RA300 mit Lola-Chassis gewann 1967 den Grand Prix von Italien und bescherte Honda den ersten Formel-1-Sieg. In den 70er Jahren wirkte Eric Broadley in Graham Hills erfolglosem Embassy-Team mit und belieferte den Rennstall von Gérard Larrousse von 1987 bis 1991 mit Chassis; Aguri Suzuki feierte 1990 in Japan mit Platz drei den einzigen Podestplatz.

Seine größten Erfolge feierte die Marke jedoch in Nordamerika: In einem Lola T90 gewann Graham Hill 1966 als erster Brite die 500 Meilen von Indianapolis; weitere Siege folgten 1978 und 1990. In der zugehörigen Champcar-Serie konnte Lola ab Mitte der 80er Jahre ebenfalls viele Siege und Titel einstreichen. Überdies waren auch Broadleys Sportwagen schnell, vor allem in der CanAm-Meisterschaft. 1969 siegte der Lola T70 mit einem Chevrolet-Motor beim 24h-Rennen von Daytona.

Während man in der Formel-3000-EM reüssierte, blieben alle Versuche, sich mit einem eigenen Team in der Formel-1-WM zu etablieren, erfolglos. In der Saison 1997 scheiterte Lola nach nur einem Rennen. Der Firmengründer verkaufte das Unternehmen schließlich an den irischen Unternehmer Martin Birrane, der es Ende 2012 zusperrte. Broadley blieb in verschiedene Projekte involviert, genoss aber vor allem den Ruhestand auf seiner Farm in Broughton.

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