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Motorsport: Nachruf

Morris "Mo" Nunn 79jährig verstorben

Der Gründer des Ensign-Teams Mo Nunn ist mit 79 Jahren verstorben. Seine größten Erfolge feierte er in Nordamerika mit Alex Zanardi.

Morris "Mo" Nunn ist im Alter von 79 Jahren in den USA gestorben. Nach einigen Motorrad- und Sportwagenrennen war der Brite ab Mitte der 60er Jahre als Fahrer in der Formel 3 und später auch in der Formel 2 sowie in der Formel 5000 aktiv, ehe sich der studierte Ingenieur auf die Entwicklung von Rennfahrzeugen konzentrierte. 1973 stieg er mit seinem eigenen Team namens Ensign als Konstrukteur und Teamchef auch in die Formel-1-WM ein. Nach zehn Saisonen und 99 Grand-Prix-Teilnahmen verkaufte er es Ende 1982 an Teddy Yip, mit dessen Rennstall Theodore er schon lange zuvor kooperiert hatte.

Die sportlichen Erfolge in der Formel-1-WM blieben überschaubar – 19 WM-Punkte, ein vierter Platz, eine schnellste Rennrunde –, große Triumphe konnte Mo Nunn jedoch später in den Nordamerika verbuchen: Als leitender Ingenieur verhalf Nunn dem Brasilianer Emerson Fittipaldi 1989 zu dessen erstem Sieg beim Indy 500 und begleitete ihn zum Titelgewinn in der Champcar-Meisterschaft für Patrick Racing. Anschließend war er in der damaligen CART-Serie ab 1992 für Ganassi Racing tätig. Unter Nunns technischer Leitung wurden mit Jimmy Vasser (1996), Alex Zanardi (1997/98) und Juan Pablo Montoya (1999) seine Schützlinge vier Mal in Folge Meister.

Zur Saison 2000 stellte er sich noch einmal völlig neu auf und brachte mit seinem eigenen Champcar-Team Mo Nunn Racing einen Reynard-Mercedes für Tony Kanaan an den Start. Große Erfolge blieben aus, selbst als er 2001 ein zweites Auto für Zanardi einsetzte. Die Kooperation endete tragisch, als der Italiener bei einem Unfall auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine verlor. Nach der Saison 2005 sperrte Nunn sein Team schließlich zu und kehrte als technischer Berater zu Chip Ganassi zurück.

In seiner langen Karriere im Motorsport arbeitete der leidenschaftliche Ingenieur auch mit großen Namen wie Chris Amon, Mario Andretti, Jacky Ickx und Nelson Piquet zusammen; ebenso konnten die Österreicher Hans Binder und Harald Ertl dank Ensign Formel-1-Erfahrung sammeln.

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