Fiat 500L 1,3 D Multijet – im Test | 01.12.2013
Amore unterm Sternenhimmel
Der Fiat 500L würde sogar George Clooney überzeugen. Retro-Design trifft auf ein sonnengeflutetes Platzwunder, auch mit Espressomaschine orderbar.
Die 500er-Familie wird von Fiat weiter ausgebaut, mit dem 500L hat man ein Raumwunder im Retro-Design auf die Räder gestellt und damit ein kleines Kunstwerk vollbracht. Der 500L wirkt trotz seiner Größe grazil und das vertraute Aussehen seines kleinen Bruders ging trotz der Streckung des Radstandes um 21 Zentimeter nicht verloren. Nicht mehr klein und süß, sondern groß und erwachsen steht er da, aber ohne Verlust des Wiedererkennungswertes.
Zwei Dinge stechen sofort ins Auge: die Kulleraugen-Scheinwerfer und die zweifarbige Lackierung, die auch die Spiegel miteinbezieht. Die 17 Zoll-Leichtmetallfelgen (in Diamantweiß), die an die Zeit des Wiederaufbaus in Europa erinnern, gehören aber auch bei dem von uns getesteten Modell mit dem 85 PS starken 1,3-Liter-Dieselmotor in der Topausstattung „Lounge“ zur Sonderausstattung.
Die Bezeichnung „Lounge“ ist nicht zu weit hergeholt, wie man beim Öffnen der Tür merkt. Das Cockpit ist aufgeräumt und modern, die feinen Armatureneinlagen aus Lederimitat tragen das Ihre zum noblen Ambiente bei. Die Sitzposition ist van-typisch aufrecht, die sehr einladend aussehende Bestuhlung erweist sich jedoch als hart gepolstert und bietet wenig Seitenhalt.
Die Bedienung über das Touchscreen-Display ist problemlos und kommt ohne verschachtelte Menüs aus. Alle verwendeten Materialen machen einen hochwertigen Eindruck und sind gut verarbeitet, vor allem die Sitzbezüge laden zum Wohlfühlen ein.
Das Highlight des Fiat 500L ist neben dem enormen Platzangebot das 1,5m² große Panorama-Glasdach mit Sonnenrollo. Es flutet den Fahrgastraum mit Sonnenlicht und eignet sich nachts hervorragend zur Beobachtung des Sternenhimmels.
Nach dem Umklappen der Rücksitzbank entsteht zudem eine geräumige, ebene Lade/Liegefläche, die sich durchaus für „Amore“ eignet. Trotz aller Nüchternheit in der heutigen Automobilwelt ein Hauch von italienischem Spirito – herrlich.
Sogar eine Espresso-Maschine von Lavazza ist erhältlich, die einer Thermoskanne ähnelt und mit handelsüblichen Tabs in Sekundenschnelle eine Pause zum wahren Genussmoment werden lässt.
Mit seinen Außenmaßen von 4,15 x 1,78 x 1,67 m ist der Fiat 500L um ganze zehn Zentimeter kürzer als ein VW Golf, doch im Vergleich dazu ein Raumwunder. Fünf Personen finden bequem Platz, die Rücksitzbank kann mit einem Handgriff längs verschoben werden: Nach hinten, um den Fond-Insassen mehr Knieraum zu verschaffen, nach vorne, um den Kofferraum zu vergrößern.
Ebenfalls im Handumdrehen lässt sich die Rücksitzbank dank ihres „Fold&Tumble“-Systems komplett falten und nach vorne klappen, ein System, das aus dem Lancia Voyager übernommen wurde. Nach dem Umklappen des Beifahrersitzes im Fiat 500L können Gegenstände bis zu einer Länge von 2,4m transportiert werden. Der Kofferraum bietet bis zu 400 Liter Ladevermögen, nach dem Umklappen der hinteren Sitzreihe sind es 1.310 Liter.
Wie sich der Fiat 500L fährt, was er verbraucht und kostet – das alles erfahren Sie auf Seite 2.
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