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Abenteurer

Basierend auf dem Nissan Qashqai hat Renault den Kadjar optisch auf eigene Räder gestellt – wir testen das Abenteuer-SUV mit 131-Diesel-PS und 4WD.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Die Basis teilt sich der Renault Kadjar mit dem Nissan Qashqai – dass man davon rein äußerlich wenig mitbekommt, dafür haben die Designer gesorgt.

Vor uns steht ein waschechter Renault mit einer eindrucksvollen Frontpartie - inklusive serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfern -, die der aktuellen Markenlinie der Franzosen entspricht.

Damit möchte Renault im Sektor Kompakt-SUV neue Fans finden, denen der angejahrte Koleos zu bieder war - dessen Nachfolger scharrt (dann eine Klasse über dem Kadjar) allerdings schon in den Startlöchern..

Angeboten wird der Kadjar in verschiedenen Benziner- und Diesel-Variationen. Unser Testwagen ist mit dem 131 PS starken 1,6 Liter-Turbodiesel mit Allradantrieb in der höchsten Ausstattungsvariante "Bose" ausgerüstet.

Zu dieser Linie gehört selbstredend ein Bose-Surround-Soundsystem. Das passt gut zu dem eleganten, hochwertigen Interieur, das Renault im Kadjar bietet. Die Bedienelemente sind zudem übersichtlich gestaltet – einzig die Schalter für die Sitzheizung muss man suchen, sie sind auf der Erhöhung für die vordere Mittelarmlehne untergebracht.

Zur Standardausrüstung gehören neben Bose-Sound und LED-Scheinwerfern unter anderem das Navigationssystem R-Link 2 mit 7-Zoll-Touchscreen, Zweizonen-Klimaautomatik, Tempomat, Fernlicht-Assistent, Einparkhilfe vorne und hinten, 19-Zoll-Alufelgen, Stoff-Lederoptik-Polsterung, Verkehrszeichenerkennung und ein Spurhaltewarner, dessen Sound nicht unbedingt zu den „schönsten Geräuschen des Universums“ gewählt werden wird.

Optional gibt es unter anderem ein Winter-Paket mit Sitzheizung vorne, beheizbarer Windschutzscheibe und Scheinwerferwaschanlage um 448 Euro, ein Glaspanoramadach und automatisch abblendende Innenspiegel um 768 Euro, oder das praktische Park-Premium-Paket mit Parksensoren auch seitlich, Toter Winkel Warner, Rückfahrkamera, dem großartig funktionierenden Handsfree Parking und einem automatischen Notbremsassistenzsystem um 1.088 Euro.

Das Platzangebot ist im Kadjar auch in der hinteren Sitzreihe großzügig, dazu kommen zahlreiche nützliche Ablageflächen und ein klassenkonformer Laderaum mit einem Volumen von 472 bis 1.478 Liter – insgesamt also lädt der Kadjar auch zu langen Fahrten ein.

So kann man mit dem Renault Kadjar dank seiner Bodenfreiheit von 200 Millimetern auch auf losem Untergrund die Reise fortsetzen. In der Stadt lässt man wahlweise nur die Vorderräder arbeiten (2WD), setzt mittels „Auto“-Modus auf den intelligenten Allradantrieb, der die jeweilige Antriebsverteilung auch auf dem Display anzeigt oder aber sperrt auf sehr losem Untergrund wie Sand oder Schnee mit dem „Lock“-Modus die Kraftverteilung 50:50, und das bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h.

Der Turbodiesel zeigt sich in jeder Situation agil, schließlich gibt der Vierzylinder sein maximales Drehmoment von 320 Nm schon bei 1.750 U/min ab. Das Temperament reicht außerdem für einen 0-100-km/h-Sprint in 10,5 Sekunden.

Bei Überholmanövern fühlt man sich zu keinem Zeitpunkt untermotorisiert, dafür sorgt auch die exakt arbeitende manuelle Sechsgang-Schaltung - obwohl diese dank des hohen Drehmoments etwas länger übersetzt ist, weshalb man bei der Schaltarbeit keine „Überstunden“ verrichten muss.

Auf der Straße liegt der Kadjar fast wie ein Brett, die Federung ist straff abgestimmt, ohne unnötig hart zu sein. Im Ernstfall zeigt sich der Wagen grundsätzlich gutmütig.

Beim Verbrauch kann das kompate SUV ebenfalls überzeugen – zwar konnten wir die vom Werk angegebenen 4,9 Liter nicht erreichen, aber auch die im Test gemessenen 5,9 Liter sind kein schlechtes Ergebnis.

Wer seinen Verbrauch optimieren möchte, erhält auf dem Display zudem nach jeder Fahrt eine nützliche „Eco-Bilanz“ angezeigt – hier erfährt man, in welchen Teilbereichen der Fahrer noch Sprit einsparen kann.

Den günstigsten Diesel-Kadjar in der Ausstattungsvariante "Life" erhält man bereits um 23.090 Euro, allerdings mit nur 110 PS. Den von uns getesteten Renault Kadjar dCi 130 4WD in der Bose-Ausstattung gibt es ab 34.090 Euro, der markiert auch gleich das oberste Ende der Kadjar-Preisliste.

Plus
+ sehr gelungenes Design
+ kraftvoll-sparsamer Dieselmotor
+ vernünftige Platzverhältnisse
+ agiles Fahrverhalten mit genügend Komfort
+ moderne Sicherheitssysteme
+ brauchbare Offroad-Eigenschaften

Minus
- nerviger Spurhaltewarner-Sound (System abschaltbar)
- etwas versteckte Schalter für die Sitzheizung

Resümee:
Mit dem Kadjar liefert Renault einen gleichermaßen schicken wie komfortablen Kompakt-Crossover, der zu langen "Abenteuer"-Reisen animiert. Richtig günstig ist die getestete "Bose"-Version nicht mehr, dafür ist sie regelrecht luxuriös.

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