Service: Das bringt 2004 für die Autofahrer | 22.12.2003
Das Autofahrer-Jahr 2004
Das Jahr 2004 bringt einige Änderungen für Österreichs Autofahrer, von der neuen Vignette bis zum Ablaufdatum der Wunschkennzeichen.
Fast naturgemäß bringt jeder Jahreswechsel auch zahlreiche Neuerungen mit sich. Auch für die Kraftfahrer in Österreich wird sich mit Stichtag 1. Jänner 2004 einiges ändern.
"Von den wichtigsten Neuerungen, dem Lkw-Road-Pricing und der Einführung von schwefelfreiem Sprit, kann man sich durchaus positive Effekte erhoffen", ist ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau überzeugt. "Mehr Geld für den Ausbau der Straßen-Infrastruktur und eine Entlastung für die Umwelt."
Ein Ausblick auf sämtliche Neuerungen, die 2004 zu erwarten sind:
Fünf Jahre früher als eine EU-Richtline vorschreibt, werden in Österreich schwefelfreie Kraftstoffe eingeführt - nicht zuletzt aufgrund der ÖAMTC-Initiative "Sauberer Diesel".
"Umweltschutz hat aber auch seinen Preis", sagt Brugger-Brandau über den einzigen Wermutstropfen, den die Entschwefelung mit sich bringt: Die schwefelfreien Kraftstoffe sind um einen (Benzin) bzw. zwei (Diesel) Cent pro Liter teurer. Die MöSt-Erhöhung für schwefelhältige Produkte wird allerdings um 1,5 Cent höher ausfallen.
Mit sechs Jahren Verzögerung wird 2004 das Road-Pricing für Kfz ab 3,5 Tonnen Wirklichkeit. 340 Mautstationen und -balken sind auf den rund 2.000 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen bereits installiert. Lkw müssen dann mit den sogenannten GO-Boxen zur elektronischen Abbuchung der Maut ausgestattet sein.
"Auch für Wohnmobile über 3,5 t muss die elektronische Maut bezahlt werden", weiß die ÖAMTC-Expertin über einen Schönheitsfehler im Lkw-Road-Pricing zu berichten. Durchschnittlich 22 Cent pro Kilometer Fahrt im hochrangigen Straßennetz werden rund 600 Millionen Euro jährlich für den weiteren Ausbau und die Sanierung der Straßen-Infrastruktur einbringen.
Im achten Jahr nach ihrer Einführung wird die Autobahn-Vignette 2004 erstens rubinrot und zweitens nicht teurer (z. B. Pkw-Jahres-Vignette 72,60 Euro). Wer für heuer keine Jahresvignette hatte - diese würde bis Ende Jänner 2004 gültig bleiben - kann den neuen Aufkleber schon ab 1. Dezember 2003 verwenden.
"Aufrecht bleibt übrigens die Forderung des Clubs, den Besitzern von Wechsel-Kennzeichen die Möglichkeit zu geben, nur eine einzige Vignette zu zahlen und für alle auf Wechsel-Kennzeichen zugelassenen Fahrzeuge Vignetten mit eingestanztem Kennzeichen zu erhalten", sagt Brugger-Brandau.
"Jene Autofahrer, die sich 1989 als erste Wunsch-Kennzeichen reserviert haben, müssen im kommenden Jahr die Brieftasche zücken, um die geliebten Taferln nicht los zu werden", warnt ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Wunsch-Kennzeichen verlieren nach 15 Jahren ihre Gültigkeit, als Stichtag ist das Datum der Reservierung ausschlaggebend. Drei Möglichkeiten stehen dann zur Auswahl:
Die Verlängerung von "Mausi 1" für weitere 15 Jahre (Kosten 172 Euro plus 18 Euro für das neue Taferl mit EU-Emblem), ein neues Wunschkennzeichen (gleiche Kosten) oder Verzicht und Rückkehr zum Allerwelts-Taferl, Kostenpunkt 18 Euro.
Nach fast zehnjähriger Übergangsfrist müssen 2004 alte Tempo-Verkehrszeichen mit dem Zusatz "km" entfernt sein. Trotzdem ist eine von der Straßenverwaltung "vergessene" alte Tafel kein Freibrief zum Rasen. Hoffer: "Wer zu schnell fährt, könnte auch wegen 'nicht angepasster Geschwindigkeit' bestraft werden und haftet vor allem zivil- und strafrechtlich nach einem Verkehrsunfall."
Ab Jahreswechsel müssen nun auch alle Boden-Markierungen für den Fließverkehr weiß sein. Ausnahmen sind Markierungen für wissenschaftliche Experimente wie rot-weiß-rote Zebrastreifen oder orangefarbene Baustellen-Markierungen. Gelb sind nur noch Zick-Zack-Linien für Parkverbote, Markierungen in Kurzparkzonen bleiben blau.
Erst im Laufe des kommenden Jahres soll die Mindest-Versicherungssumme in der Kfz-Haftpflicht von derzeit 1,09 Millionen Euro auf drei Millionen Euro angehoben werden.
Blick über die Grenzen - Was sich 2004 für Kraftfahrer im Ausland ändert
Deutschland: Verkehrssündern drohen ab dem Frühjahr härtere Strafen. Ein neuer Bußgeldkatalog sieht z.B. deutlich höhere Strafen für das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung am Steuer vor.
Autofahrer bezahlen für die Jahresvignette 30.500 HUF (ca. 114 Euro), für die Monatsvignette 3.400 HUF (ca. 13 Euro) und für die Zehn-Tages-Vignette 2.000 HUF (ca. 8 Euro). Für ihren Kurzurlaub in Ungarn können Lenker außerdem eine Vier-Tages-Vignette erwerben. Um 970 HUF (ca. 3,70 Euro) ist die Kurzzeit-Vignette seit 1. Dezember bis Ende April und vom 1. Oktober bis Ende Dezember zu beziehen. In der Sommersaison (Anfang Mai bis Ende September) sind 1.270 HUF (ca. 4,80 Euro) zu bezahlen.