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ÖAMTC-Test: Keyless-Systeme leicht knackbar

Schlüssellos - autolos?

Ein ÖAMTC-Test mit 25 aktuellen Fahrzeugen der verschiedensten Preisklassen zeigt, dass es "Keyless"-Systeme Dieben sehr leicht machen.

Es ist noch bequemer als ein Funkschlüssel: Mit einem Komfort-Schließsystem ("Keyless" für schlüssellos) ausgestattete Autos erkennen per Funk, dass man den Schlüssel bei sich trägt.

Die Zentralverriegelung öffnet sich, wenn man sich dem Fahrzeug nähert und den Türgriff berührt (oder einen Taster am Griff drückt). Meist ist auch für das Starten des Fahrzeuges kein Zündschlüssel notwendig – ein Tastendruck reicht.

Ein ÖAMTC-Test mit 25 aktuellen Fahrzeugen der verschiedensten Preisklassen zeigt jedoch, dass es ein solches System Dieben sehr leicht macht. Es reicht, einen kleinen Empfänger in der Nähe des Schlüssels zu positionieren und mit einem Sender zum Auto zu gehen.

Kenntnisse zum Hacken, Ver- und Entschlüsseln von Daten sind dafür nicht notwendig. ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang erklärt: "Ein einfacher 'Reichweiten-Verlängerer', der frei und legal angeboten wird, genügt. Auch ein Eigenbau ist mit entsprechenden technischen Kenntnissen mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich."

Die Reichweiten-Verlängerung hat im Test auch durch Türen und Mauerwerk funktioniert. Der Empfänger kann mehrere Meter vom Schlüssel entfernt sein, um das Signal über hunderte Meter zu "verlängern".

Dadurch kann ein Dieb das Auto öffnen und den Motor starten, obwohl der Besitzer den Schlüssel z. B. in der Hosentasche hat, während er in einem Café sitzt. Im Gegensatz zu normalen Funk-Fernbedienungen muss der Dieb beim Keyless-System keine Aktion des Autobesitzers abwarten, da der "Schlüssel" selbstständig in kurzen Abständen Signale aussendet.

"Läuft der Motor erst einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, bis er abgestellt wird oder der Sprit ausgeht. Theoretisch könnte ein Dieb also bei laufendem Motor nachtanken und das Auto problemlos über weite Strecken, auch bis ins Ausland, entführen", so Lang.

Dem so bestohlenen Besitzer kann sogar noch weiteres Ungemach drohen. "Ist der Dieb mit dem Auto außer Reichweite des Funksignals und würgt den Motor ab, kann er das Fahrzeug nicht mehr starten. Wenn er dann flüchtet und die Polizei den Wagen findet, sind meist keinerlei Diebstahlspuren zu finden", so der ÖAMTC-Experte. Das kann zum Verdacht führen, der Autobesitzer habe den Diebstahl vorgetäuscht, um Versicherungsbetrug zu begehen.

Genügend Potenzial für Autodiebe gibt es: "Ein Dieb muss nur mit dem Empfänger dem Fahrzeugbesitzer folgen, während ein Komplize sich mit dem Sender dem Fahrzeug nähert, es öffnet und wegfährt. So könnten nach und nach ganze Parkplätze geleert werden", warnt Lang.

Selbst im eigenen Haus ist der Schlüssel nicht sicher, wenn der Empfänger des Diebes stark genug ist, um das Signal bis zum Gartenzaun zu empfangen und das Auto ungesichert vor der Haustür steht. Hier kann man sich immerhin schützen, indem man die Schlüssel in einem handelsüblichen Metall-Schlüsselkasten aufbewahrt. Metall schirmt die Funksignale nämlich ab und verkürzt deren Reichweite im Gegensatz zu Holz oder Mauerwerk beträchtlich.

Der ÖAMTC fordert die Hersteller auf, die Fahrzeugelektronik systematisch nach dem Vorbild verschiedener IT-Bereiche abzusichern. "Aktuell sind Autos mit 'Keyless'-System deutlich leichter zu stehlen als andere Fahrzeuge", kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker.

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