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Komfort plus

Bestellen kann man ihn schon jetzt, übernehmen ab Oktober: den Viertürer-Kleinwagen Ford Ka+. Wir fuhren das neue Einstiegsmodell vorab.

mid/brie

Gebaut wird der neue Ka+, technisch ein enger Verwandter des Fiesta, in Indien - in der neuesten Produktionsstätte von Ford. Bereits der erste Eindruck macht deutlich, dass die moderne Fabrik einen hohen Qualitätsanspruch erfüllt.

Alle Fugen und Kanten der Karosserie präsentieren sich akkurat, auch bei der Gleichmäßigkeit der Spaltmaße von Türen und Hauben gibt es keine negativen Auffälligkeiten. Das große Plus des Kleinen (Länge: 3,93 Meter): Er ist serienmäßig bereits mit fünf Türen ausgestattet und bietet für ein Fahrzeug seines Marktsegments reichlich Platz. Überdies ist die Basisversion schon für 9.950 Euro (Deutschland: 9.990 Euro) zu haben.

Der Ka+ kommt in zwei Benzinmotor-Varianten ins Schaufenster: Mit jeweils vier Zylindern und 1,2 Litern Hubraum werden 70 oder 85 PS mobilisiert. Zur Probefahrt stand uns die stärkere und besser ausgestattete Version "Cool & Sound" bereit.

Nach dem Anlassen erstaunt der ruhige, kaum wahrnehmbare Motorlauf. Der positive Eindruck bleibt selbst bei Autobahngeschwindigkeiten erhalten. Das deutet zudem darauf hin, dass es den Konstrukteuren erfolgreich gelungen ist, auch die Geräusche einzudämmen, die bei höherem Tempo durch Reifen, Achsen und Wind entstehen.

Erst beim Ausdrehen der Gänge meldet sich der Motor zu Wort, allerdings ohne die Insassen anzubrüllen. Dass der Saugmotor, dessen maximales Drehmoment (112 Nm) erst bei 4.000 Umdrehungen pro Minute erreicht wird, aus dem Eintonner keinen Temperamentsbolzen macht, liegt auf der Hand. Wer flott beschleunigen oder überholen will, muss die Gänge ordentlich ausdrehen. Allerdings will der Ka+ kein Sportwagen sein, und zum zügigen Mitschwimmen im Verkehr reicht es allemal.

Die komfortable Wirkung des Neulings setzt sich beim Federungskomfort fort. Für einen Kleinwagen steckt der Ka+ Fahrbahnunebenheiten vorbildlich weg, ohne deswegen zu weich in den Knien zu sein oder in jeder Kurve mit der Karosserie unangenehm zu wanken. Prima unterstützt wird das Kurvenverhalten von der elektrisch unterstützten Lenkung, die für den europäischen Markt etwas direkter ausgelegt ist.

Sieht man vom ESP einmal ab, sind Fahrerassistenzsysteme im Ka+ Mangelware. Ford begründet die Abwesenheit der Helfer damit, dass selbst die Kunden des teureren Fiesta diese hilfreichen Zusatzausstattungen kaum ordern.

Nicht nur Fahranfänger werden sich allerdings darüber freuen, dass der serienmäßige Berganfahr-Assistent bei zuvor getretener Bremse das Auto für drei Sekunden vor dem Zurückrollen bewahrt: genug Zeit, um nach dem Einlegen des Gangs von der Bremse auf das Gas zu wechseln und elegant anzufahren.

Da der Ka+ zwar 4 Zentimeter kürzer aber 3 Zentimeter höher ist als der Fiesta, genießen die Insassen vorn und hinten reichlich Kopffreiheit. Überraschend: Die Beinfreit im Fond zeigt sich selbst bei großen Frontpassagieren üppig dimensioniert.

Der Kofferraum ist mit 270 Liter Volumen brauchbar, außerdem lassen sich die im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehen umlegen, wenn mal sperrige Fracht transportiert werden muss. Allerdings muss dafür erst die Ladehöhe von 70 Zentimeter überwunden werden.

Nicht nur ein Gag ist das "Geheimfach" im Instrumententräger. Man kommt nur bei geöffneter Fahrertür dran. So dient es als Ablage für wertvolle Gegenstände, die nicht jeder sehen soll.

Schon das schwächere Basismodell ist serienmäßig gut ausgestattet. So sind zum Beispiel elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und sechs Airbags obligatorisch.

Beim 85 PS starken "Cool & Sound" für 11.450 Euro (Deutschland: 11.400 Euro) kommen dann noch eine manuelle Klimaanlage, das sprachgesteuerte Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC, ein Notrufassistent sowie ein programmierbarer Zweitschlüssel hinzu.

Die Kunden der edleren Variante können sich bei den aufpreispflichtigen Extras darüber hinaus auch für eine elektronisch gesteuerte Klimaanlage, Lederlenkrad (inkl. Temporegelanlage), beheizbare Frontsitze, getönte Scheiben, DAB-Radio sowie für weitere Komfort-Optionen entscheiden.

Mit dem Ka+ hat Ford einen attraktiven Kleinwagen im Programm, der gezielt den Zeitgeist trifft. Denn gerade die urbanen Minis erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Hinzu kommt der günstige Preis, der nicht durch den Verzicht auf elementare Ausstattung oder jedweden Komforts zustande kommt.

Das kleine Pluszeichen hinter dem der Typenbezeichnung ist nicht nur ein hohler Gag. Insofern muss es dem Hersteller nicht bange sein, wenn es beim neuen Einstiegsmodell um den regen Zuspruch der potenziellen Kunden geht.

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