
Peugeot 508 - schon gefahren | 18.01.2011
Der Löwen-Spagat
Der Peugeot 508 ersetzt die Modelle 407 und 607. Motorline.cc verrät wie sich das neue Flaggschiff fährt und was der Oberlöwe kostet.
mid/goer
Große Erwartungen setzt Peugeot in das brandneue Modell 508. Die formschöne Stufenhecklimousine und ihr eleganter Kombiableger SW sollen nicht nur den inzwischen ausgelaufenen Peugeot 407, sondern auch den wenig erfolgreichen Peugeot 607 beerben.
Fließende Formen kennzeichnen den Neuling. Auf extravagantes Styling wurde verzichtet; statt des großen Haifischmauls ziert die Front ein dezenter in Chrom eingefasster Kühlergrill, der Limousine und Kombi gut zu Gesicht steht.
Üppiges Platzangebot
Mit einer Länge von 4,79 Meter (SW: 4,81 Meter) überragt der Franzose seinen Vorgänger Peugeot 407 um mehr als zehn Zentimeter, auch der Radstand wuchs um 9,2 Zentimeter auf 2,82 Meter. Entsprechend üppig ist das Platzangebot für Passagiere und Gepäck.
Der Kofferraum in der Limousine fasst bis zu 1.381 Liter, im Kombi können hinter der großen, beim SW gegen Aufpreis auch elektrisch zu öffnenden Heckklappe, bis zu 1.598 Liter untergebracht werden.
Bei der Qualitätsanmutung im großzügig dimensionierten Innenraum hat Peugeot einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Gute Sitze, ein harmonisch gestalteter, aufgeräumter Instrumententräger und sorgfältig verarbeitete Materialien schaffen ein gediegenes Ambiente.
Dazu sind gegen Aufpreis Ausstattungsmerkmale verfügbar, die für ein Fahrzeug dieser Klasse nicht selbstverständlich sind, beispielsweise eine Vier-Zonen-Klimaautomatik oder ein Voll-Leder-Paket.
Keine Fahrerassistenzsysteme
Fahrerassistenzsysteme wie Spurhalte- oder Spurwechselassistent, die die deutsche Konkurrenz zumindest gegen Aufpreis anbietet, gibt es beim großen Peugeot dafür nicht.
Alle Versionen sind ab Werk unter anderem mit manueller Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern vorn, Nebelscheinwerfern und Audioanlage ausgestattet, beim Kombi SW gehört ab der zweiten Ausstattungsstufe auch das große Panoramaglasdach zum Serienumfang. Für die Sicherheit sorgen ESP und sechs Airbags.
Zwei Benziner, vier Turbodiesel
Zwei Benziner und vier Selbstzünder mit einer Leistung von 82 kW/112 PS bis 150 kW/204 PS stehen vom Start weg zur Verfügung. Ausschließlich mit automatisiertem Schaltgetriebe kommt der 1,6-Liter-Basis-Benziner mit 88 kW/120 PS aus der BMW-Kooperation.
Darüber rangiert der ebenfalls mit BMW entwickelte 1,6-Liter-Turbobenziner mit 115 kW/156 PS, wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechsstufen-Automatik.
Auf einer ersten Ausfahrt zeigte sich der Peugeot 508 mit diesem Triebwerk ausreichend motorisiert; der akustisch unaufdringliche Motor ist durchzugsstark, sprintet in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird bis 224 km/h schnell.
In Kombination mit der präzisen Lenkung, dem gut gedämmten Fahrgastraum sowie dem komfortabel abgestimmten Fahrwerk erweist sich der Fronttriebler als unaufgeregte, angenehme Reiselimousine.
Sparsamer Basisdiesel
Den 1,6 Liter großen Einstiegsdiesel mit 82 kW/112 PS gibt es wahlweise mit Fünfgang-Handschaltung oder gegen Aufpreis mit automatisiertem Schaltgetriebe und komfortabler, schnell agierender Start-Stopp-Automatik, die für einen Normverbrauch von nur 4,4 Liter sorgt.
Brandneuer Topmotor und ausschließlich in der höchsten Ausstattungsstufe GT verfügbar ist der 2,2-Liter-Diesel mit 150 kW/204 PS und neuem, komfortabel und ruckfrei schaltendem Sechsstufen-Automat.
Über Tippschalter am Lenkrad kann der Fahrer die Gänge auch manuell anwählen. Zum sportlichen Charakter des Motors passt die dynamische Fahrwerksauslegung des GT. Als Normverbrauch gibt Peugeot für den GT 5,7 Liter je 100 Kilometer an.
Bei 24.500,- Euro geht's los
Nach ersten Ausfahrten standen rund 8,5 Liter auf der Anzeige, angesichts der zügig befahrenen spanischen Bergstraßen kein schlechter Wert. Ab 2012 wird der 508 auch als Diesel-Hybrid-Version mit einer Gesamtleistung von 147 kW/200 PS, Allradantrieb und einem CO2-Ausstoß von nur 99 Gramm pro Kilometer erhältlich sein.
Beide Karosserieversionen des Mittelklassemodells, das gegen VW Passat, Opel Insignia oder Ford Mondeo antritt, gehen im März 2011 an den Start. Die Preise reichen von 24.500,- Euro bis 38.800,- Euro, der Aufpreis für die Kombi-Variante beträgt je nach Motorisierung ca. 1.400,- bis 2.000,- Euro.