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Italienische Momente

Alfa Romeo unterzog seine beiden Modelle Giulietta und MiTo einem dezenten Facelift. Die Überarbeitungen zielen vor allem auf innere Werte.

Michael Specht/mid

Mangelndes Selbstbewusstsein kann man Alfa Romeo trotz aller wirtschaftlichen Probleme nicht vorwerfen. Das Design ihrer Autos hält die italienische Traditionsmarke schlichtweg für zeitlos und schön. Entsprechend dezent fiel das Facelift für die beiden Modelle MiTo und Giulietta aus.

Nur bei sehr genauer Betrachtung erkennt man den feinen Unterschied: Eine geänderte Grillspange hier, ein neuer Scheinwerferrahmen dort, plus ein wenig Kosmetik im Innenraum. Ob das reicht, die erodierenden Verkaufszahlen zu stoppen, bleibt abzuwarten.

Gut geht es Alfa derzeit nicht. Darüber kann auch der knackige Sportwagen 4C nicht hinweg täuschen. Das Geld verdienen müssen zunächst einmal die verbleibenden Modelle Giulietta und Mito. Beide fahren in Europas wichtigsten Volumensegmenten, der Kompakt- und der Kleinwagen-Klasse.

Akzeptabel mausert sich hier die Giulietta, die seit ihrem Debüt 2010 immerhin rund 224.000 Käufer fand. Um auch weiterhin gegen die etablierte Konkurrenz zu bestehen, legten Alfas Entwickler den Fokus gezielt auf einige Kritikpunkte, darunter die Themen Komfort und Haptik.

Umfangreiche Änderungen in Sachen Geräuschdämmung zeigten bei einer ersten Testfahrt ihre Wirkung. Die Giulietta rollt deutlich leiser ab, federt komfortabler und wirkt insgesamt ruhiger und souveräner.

Dazu trägt sicher auch der überarbeitete Dieselmotor bei, der mit einer Leistung von 110 kW/150 PS zwar nicht zur Spitze im Selbstzünder-Segment gehört, wohl aber beim Drehmoment. "380 Newtonmeter sind Klassenbestwert", sagt Alberto Cavaggioni, der Marketingchef von Alfa Romeo.

Zu spüren ist das bei jedem Beschleunigungsvorgang. Es ist fast egal, mit welcher Drehzahl der Fahrer gerade unterwegs ist. Das laufruhige Zweiliter-Aggregat zieht schon kurz über Leerlauf munter los. Wer es darauf angelegt, schafft den Sprint von null auf 100 km/h in 8,8 Sekunden.

Und der Fahrspaß muss nicht mit übermäßigem Durst erkauft werden. Als Normverbrauch gibt Alfa 4,2 Liter Diesel an. Im Alltag dürften es aber eher sechs Liter sein. Preislich startet dieses Modell in der Ausstattung "Veloce" bei 27.500 Euro. Sehr großzügig hat der Hersteller die Wartungsintervalle bemessen. Nur alle 35.000 Kilometer muss die Diesel-Giulietta zum Ölwechsel.

Auch im Innenraum gab man sich redlich Mühe, um den gestiegenen Kundenanforderungen zu genügen. Ein im Styling geändertes Lenkrad, neue Sitze sowie hochwertigere Materialien im Cockpit sollen die Giulietta gegenüber dem Wettbewerb nicht abfallen lassen.

Nicht unwichtig - vor allem für die avisierte jüngere Käuferschicht - ist dabei ein modernes Infotainmentsystem (optional). Es nennt sich "Uconnect" und verfügt über 3D-Navi, Sprachbedienung und Sieben-Zoll-Touchscreen.

In einer etwas kleineren fünf Zoll und abgespeckten Ausführung arbeitet "Uconnect" im MiTo. Alfas Mini ist seit 2008 im Markt und macht etwa ein Drittel beim Verkauf aus. Der Kunde kann heute unter sieben Motoren wählen, fünf Benziner und zwei Diesel.

Mit der Modellpflege hält zum ersten Mal auch die 77 kW/105 PS starke Version des nur 0,9 Liter kleinen Zweizylinder-Turbo-Benziners Einzug. Um 17.100 Euro ist der MiTo damit in der Einstiegs-Ausstattung "Progression" erhältlich, der sogenannte TwinAir-Motor hat damit gute Chancen, zu den am meisten gewählten Aggregaten des MiTo zu werden.

Seine Vorteile liegen auf der Hand: genügend Leistung, geringes Gewicht, relativ gutes Ansprechverhalten und niedriger Verbrauch. Letzteres allerdings nur bei wirklich zartem Gasfuß. Das zeigte sich schon beim Fiat 500 und der Familienvariante 500 L. Wer es etwas sportlicher angehen lässt, entfernt sich massiv vom Normverbrauch, den Alfa für den Mito mit 4,2 Litern pro 100 Kilometer angibt.

Gewöhnungsbedürftig ist auch der etwas knurrige Sound des kleinen Zweizylinders, vor allem beim Beschleunigen. Dafür läuft aber das Downsizing-Motörchen überraschend leise auf der Autobahn.

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