AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Super-NoVA

Der Porsche 918 Spyder schafft Tempo 345 - dank 3,1 Liter Verbrauch bezahlt man trotzdem keine NoVA. Wir fuhren mit im Supersportler.

mid/goer

Zur Klarstellung: Der Porsche 918 Spyder braucht nicht 3,1 Liter bei 345 km/h - man muss sich schon für das eine oder das andere entscheiden. Und der epochale Verbrauchswert gilt auch nur für die ersten 100 Kilometer, wenn die Batterie des Plug-in-Hybriden voll aufgeladen ist. Dann fängt die Verbrauchsuhr nämlich erst ab 30 Kilometern zu ticken an.

So oder so: An österreichischer Normverbrauchsabgabe (NoVA) wird für das Zuffenhausener Meisterstück kein Cent fällig. Sie kommt ja erst ab einem CO2-Ausstoß von 90 g/km zum Tragen, davon ist der 918 Spyder trotz 887 PS Gesamtleistung aber ganze 20 g/km (!) entfernt.

Aber weg vom Verbrauch und der schnöden NoVA, hin zum Spektakel: Auf der Teststrecke in Aldenhoven hatten wir Gelegenheit, ein paar Runden in dem spektakulären Über-Porsche mitzufahren.

Beinahe lautlos setzt sich der Porsche 918 Spyder in Bewegung und rollt rein elektrisch von seinem Parkplatz in Richtung Ovalkurs im automobilen Testcenter Aldenhoven. Bis Tempo 150 km/h oder im Idealfall bis zu 30 Kilometer weit könnte der Ökosportler jetzt allein mit seinen beiden Elektromotoren fahren - ein sanft streichelnder Gasfuß vorausgesetzt. Wollen wir aber nicht. Stattdessen: ein beherzter Kickdown. Mit brüllendem Getöse schaltet sich der 4,6 Liter große V8 zu, katapultiert den Super-Porsche nach vorn und presst uns in die Sitze.

Mit der vereinten Power aus drei Motoren mit einer Systemleistung von 652 kW/887 PS vergehen laut Werksangaben gerade mal 2,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bis 200 km/h sind es 7,3 Sekunden und es geht hinauf bis auf 345 km/h.

Nach einer Vollbremsung folgt ein Start mit Launch Control: Linker Fuß auf die Bremse, der rechte Fuß gibt Vollgas, Bremse loslassen und der 918 schießt mit maximaler Beschleunigung, maximalem Drehmoment und maximaler Traktion raketenartig nach vorn - der Magen braucht ein paar Millisekunden, um sich wieder zu beruhigen.

Fünf verschiedene Fahrmodi gibt es, jeder Modus ist einen Tick schärfer. Im RaceModus ist trotz höchstmöglicher Leistung und ultrasportlichem Fahren sogar etwas Sparen angesagt: Weil hier immer die maximale Leistung zur Verfügung steht, wird überschüssige Kraft in Energie für den hinteren Elektromotor umgesetzt.

Ruft der Fahrer beispielsweise bei einer zügigen Autobahnfahrt drei Viertel der Leistung des Verbrennungsmotors ab, gibt das System trotzdem Vollgas und nutzt das letzte Viertel zur Ladung der Batterie.

Für herausragende Fahreigenschaften des Stuttgarter Extremsportlers sorgt eine ausgeklügelte Kombination aus Heck- und Frontantrieb - ein Quasi-Allrad sozusagen. Der V8 mit 447 kW/608 PS und der hintere Elektromotor mit 115 kW/156 PS treiben die Hinterachse an, ein weiterer E-Motor mit 95 kW/129 PS kommt an der Vorderachse zum Einsatz.

Nur exakt 918 Exemplare wird Porsche von dem extravaganten Sportwagen bauen. Rund 800 Kunden haben sich bereits für den Boliden entschieden. Nicht wenige Käufer haben den aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK) gefertigten 918 bereits lange vor Produktionsbeginn blind bestellt und bezahlt und so mit ihrem Geld zur Entwicklung des Stuttgarter Image-Pioniers beigetragen.

Rund 100 ausgewählte Porsche-Mitarbeiter setzen das Fahrzeug in einer speziell für den 918 eingerichteten, rund 4.000 Quadratmeter großen Manufaktur in Zuffenhausen in Handarbeit zusammen.

Zum Österreich-Grundpreis von 776.880 Euro (in Deutschland kostet er mit 768.026 Euro trotz fehlender NoVA immer noch weniger, beim nördlichen Nachbarn ist auch die Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt günstiger) summieren sich zahlreiche Extras: so beispielsweise der neunschichtige Liquid-Metall-Lack für 48.000 Euro oder das ausdrücklich für den 918 maßgeschneiderte Koffer- und Taschensystem zum Preis von 18.000 Euro.

Das Weissach-Paket mit Magnesiumrädern und mit Sichtcarbon für Dach, Heckflügel, Rückspiegel sowie Frontscheiben-Rahmen erleichtert die Karosserie um 41 Kilogramm - und den Geldbeutel um 72.000 Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Mit dem Duster hat Dacia seit 2010 einen absoluten SUV-Preisknaller auf dem Markt, Achim Mörtl hat sich nun die neueste Version angesehen und erste Eindrücke und Testkilometer gesammelt.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

So wurde der Lamborghini Diablo zum Pop-Hit

Eine Dekade alt: "Maschin" von Bilderbuch

Autos in Musikvideos sind nicht neu. Doch wie die österreichische Band Bilderbuch den gelben Sportwagen in ihrem Musikvideo zu "Maschin" einsetzte, definierte die Grenzen zur Kunst neu. Wir feiern das Video, die Band und den Diablo bis heute – mit euch!