Neuer Opel Astra - erster Test | 22.09.2015
Erleichtert
Bei Opel blickt man optimistisch in die Zukunft, dank des etwas kompakter und viel leichter gewordenen neuen Astra. Wir fahren erste Kilometer.
mid/wp
Als Fünftürer steht die elfte Generation des Opel Astra ab dem 10. Oktober bei den Händlern, der zur IAA präsentierte Astra-Kombi Sports Tourer ist dann bestellbar, geliefert wird er 2016. Bei Opel wird erwartet, dass sich rund sechzig Prozent der Käufer für den Kombi entscheiden.
Vor allem die Ingenieure waren gefragt bei der kompletten Erneuerung des wichtigsten Opel. Sie ließen kein Bauteil unberührt, denn an oberster Stelle im Lastenheft stand eine Abspeckkur.
Ergebnis: Der unwesentlich verkürzte 2015-Astra wiegt bis zu 200 Kilogramm weniger als ein Exemplar der Vorgänger-Generation. Diese war offensichtlich zu pummelig geraten.
Allein die Rohkarosserie wiegt jetzt 77 Kilo weniger, die Abgasanlage magerte um 4,5 Kilo ab. Gleichzeitig wurden Chassis und Struktur deutlich steifer, besonders in der Biegebelastung, das ist entscheidend für ein präzises und leichtfüßiges Fahrverhalten.
Die Preise für den Fünftürer-Fließheck mit 1,4-Liter-Benziner und 74 kW/100 PS sowie vier Zylindern starten in Österreich bei 16.890 Euro (Deutschland: 17.260 Euro). Der laufruhige Ein-Liter-Dreizylinder bietet dank direkter Einspritzung und Abgasturbolader 77 kW/105 PS ab 18.090 EUro (D: 17.960 Euro) und der günstigste Diesel mit 1,6 Liter Hubraum und 70 kW/95 PS kommt auf 17.790 Euro (D: 20.260 Euro).
Insgesamt bilden vorerst drei Benziner in vier Leistungsstufen und ein 1,6-Liter-Diesel in drei unterschiedlichen Kraftversionen die motorische Gruppe. Neue Fünf- und Sechsgang-Getriebe oder die 5-Gang-Easytronic 3.0 sowie eine 6-Stufen-Automatik dirigieren die Motormomente auf die Vorderachse.
Eine der interessantesten Zusatzausstattungen ist das LED-Matrix-Licht, mit dem selbst bei Fernlicht die Blendung des Gegenverkehrs verhindert wird. Zudem gewinnt der Astra-Fahrer mit dem weiter reichenden Matrix-Licht durch eine frühere Erkennung von Hindernissen bis zu 1,5 Sekunden an Reaktionszeit. Das kann dem Reh das Leben retten.
Aufgerüstet wird der neue Astra mit zahlreichen Assistenzsystemen, einer verbesserten Vernetzung und einer Smartphone-Integration für AppleCarPlay und Android-Systemen sowie mit der jüngsten Generation des Opel-eigenen IntelliLink-Infotainment.
Hinter Opel-Onstar verbirgt sich der große, helfende Bruder im Konnektivitätsnetz, er ist jederzeit mit unterschiedlichen Diensten gegen entsprechenden Aufpreis bereit. Da wird das Studium der Preis- und Ausstattungslisten zur abendfüllenden Beschäftigung.
Im Innenraum ist eine einfachere Bedien-Logik eingezogen. Die Funktionen vieler Tasten des Vorgänger-Astras wurden in Menüs hinter dem Berührungsbildschirm eingelagert und die gesamte Architektur des Instrumententrägers mitsamt neuen Armaturen liefert schon im Stand die elegant-harmonischen Hinweise auf das Fahr-Erlebnis.
Keineswegs untermotorisiert gewinnt der 1.0 Ecotec-Astra mit dem kleinen 105-PS-Dreizylinder auf der Testfahrt die Höhen der Kleinen Karpaten, durcheilt die schnellen Kurven der Anstiege und das nicht zu knackige Fünfgang-Getriebe bemüht sich erfolgreich um die passenden Gangfolgen von zwei bis vier in den Steigungen.
Mit guter Körperunterstützung, zahlreichen Einstellmöglichkeiten und einer komfortabel-straffen Polsterung warten die Sitze auf. Verbessern ließe sich gewiss der Abrollkomfort, auf grobem Asphalt entstehen kräftige Geräusche.
Vier Erwachsene fühlen sich im Astra pudelwohl und selbst große Passagiere haben auf der Fondbank genügend Beinfreiheit. Das Ladevolumen liegt mit 370 Litern (bei umgelegten Lehnen 1.210 Liter) etwas über dem Klassenschnitt.
Neben Matrix-LED-Licht und OnStar kann der Astra auch mit Spurassistent inklusive Lenkkorrektur, Rückfahrkamera, Parkassistent, Kollisionswarner und vielem mehr ausgestattet werden. Wer Wert auf Komfort und Wellness legt, kann sich während der Fahrt sogar massieren lassen.