Citroen Jumpy/Peugeot Expert - erster Test | 05.06.2016
Wendige Packesel
Mit den neuen Nutzfahrzeug-Modellen Citroen Jumpy und Peugeot Expert ist man agil unterwegs. Was unter anderem am kleinen Wendekreis liegt.
mid/wal
Kompakte 11,30 Meter beträgt der Wendekreis der 4,60-Meter-Kurzversion. Die größeren Brüder mit den Längenmaßen 4,95 Meter und 5,30 Meter rollen beim Kurvenkratzen noch moderate 12,40 Meter im Kreis.
Die leichten Nutzfahrzeuge reihen sich ein in die lange Tradition insbesondere der Marke Citroen in diesem Segment. Gleichzeitig verleihen sie dieser Fahrzeugkategorie einen klaren modernen Schliff, nicht nur vom Karosserie-Design her.
Auch die sieben verschiedenen Diesel-Motoren und mannigfaltigen elektronischen Assistenzsysteme machen Jumpy und Expert zu bequemen Autos mit dem Komfort topmoderner Pkw. Die Sitzhöhe gleicht dabei der in einem SUV.
Allerdings können auch diese beiden Packesel nicht verleugnen, dass sie hauptsächlich für den Transport größerer Lasten zuständig sind, womit trotz neuester Fahrzeugtechnik eine gewisse Behäbigkeit einhergeht.
Für rasante Slalomfahrten sind die Vans natürlich nicht die erste Wahl. Doch gehen sie durchaus gutmütig in die Kurve, was für ein Fahrgefühl der Sicherheit und Kontrolle sorgt. Wer einigermaßen flott unterwegs sein will, sollte zu den etwas stärkeren Motoren greifen: Ab dem 2,0 BlueHDi mit 110 kW/150 PS sind die Transporter temperamentvoll.
Jumpy und Expert treten fast als Zwillinge auf. Technisch sind sie identisch, der Unterschied liegt weitgehend im Design der Front: Ziert den Jumpy der Doppelwinkel der Marke Citroen, brüllt beim Expert der bekannte Peugeot-Löwe.
Auch die Scheinwerfer-Partien unterscheiden sich ein wenig, da beim Peugeot ein kleiner Zacken der Karosserie in den Glasbereich ragt, was beim Citroen nicht der Fall ist. Und in der Mitte der Lenkräder prangen freilich die jeweiligen Marken-Embleme.
Die Nutzfahrzeuge sind für unterschiedliche Einsatzzwecke ausgelegt und wenden sich dank ihrer neuen, von der modularen Plattform EMP2 abgeleiteten Basis, an gewerbliche Kunden. So vereint der neue Kastenwagen kompakte Außenabmessungen mit einer beachtlichen Ladekapazität.
Erhältlich sind die Modelle beider Marken auch als kleine Shuttle-Busse mit bis zu neun Sitzplätzen und getönten Seitenscheiben. Der Kastenwagen ohne Seitenfenster ist mit zahlreichen Ösen und anderen Befestigungselementen versehen, was das Beladen erleichtert. Praktisch ist zudem, dass die Transporter beziehungsweise Kleinbusse mit einer Höhe von nur 1,90 Meter quasi in alle Parkhäuser einfahren können.
Die sparsamen Diesel-Motoren erfüllen ausnahmslos die Euro-6-Norm. Umwelt-Primus unter den neuen Vans ist der 1,6 l BlueHDi mit 85 kW/115 PS, Sechsgang-Handschaltgetriebe und einem Normverbrauch von 5,1 Liter auf 100 Kilometer sowie einer Emission von 133 g CO2/km.
Da sich selbst die getesteten stärkeren Motoren auch im unbeladenen Zustand nicht unbedingt als Temperamentsbündel erweisen, wird der Saubermann voraussichtlich ziemlich schwach auf der Brust sein - insbesondere mit schwerer Fracht an Bord. Schließlich sind die Fahrzeuge für eine Nutzlast von bis zu 1.400 Kilo geeignet.
Zum Trost: Auch die 2,0-Liter HDi-Motoren sind durchaus umweltfreundlich unterwegs: Der Normverbrauch des recht munteren Motors mit 110 kW/150 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe beträgt 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer (139 g CO2/km). Die zwei Zehntelliter mehr im Vergleich zur Basismotorisierung lassen sich durchaus verschmerzen.