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Elektronisch aufgefrischt

Maserati hat in den technisch überarbeiteten Ghibli allerlei Elektronik eingebaut. Wir fahren den Ghibli Diesel mit 3,0-Liter-V6-Motor und 275 PS.

mid/wal

Er ist der Einstiegs-Maserati, der ab 76.699 Euro (Deutschland: 66.000 Euro) kostet. Mit diesem vergleichsweise moderaten Preis fischt der extravagante Autobauer im Pool der typischen Kunden gut motorisierter Diesel-Limousinen vor allem der deutschen Premium-Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz.

Und die deutschen Platzhirsche müssen sich warm anziehen, denn dieser Diesel macht so richtig Spaß. Kaum Nageln, ein spontan aufs Gas ansprechender Vortrieb, enorme Fahrleistungen und ein sportliches Motorengeräusch verweisen so manchen Turbo-Selbstzünder auf die Plätze. Zusammen mit der überarbeiteten Elektronik erweist sich der Ghibli als modernes Alltagsauto, das zeitgemäßen Ansprüchen in puncto Komfort und Sicherheit genügt.

Unterdessen betrifft die Modellpflege des Ghibli mehr das Interieur als die Karosserie, die kaum verändert wurde. Unter anderem haben die Italiener die Mittelkonsole überarbeitet. Sie bietet nun Platz für einen hochauflösenden 8,4-Zoll-Touchscreen. Das Infotainment-System ist kompatibel mit Apple CarPlay und Android Auto.

Auch der untere Konsolenbereich erfuhr eine Überarbeitung und besitzt nun einen Doppel-Drehregler für Lautstärkeregelung und Funktionseinstellungen, eine neue Ablageklappe und ein neues Handy-Fach. Es ist an die Stelle des DVD-Players getreten, in dem sich nun der SD-Steckplatz sowie der USB- und AUX-IN-Anschluss befinden. Das bietet die Möglichkeit, Musik zu hören, Filme abzuspielen oder Bilder anzusehen.

Zum neuen Set der Assistenzsysteme gehören die adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion, der Totwinkel-Assistent, die Spurverlassen-Warnung, das Auffahr-Warnsystem mit erweitertem Bremsassistenten und der automatische Notbrems-Assistent.

Die Rückfahrkamera ist nun mit dynamischen Referenzlinien ausgestattet, die den Weg des Fahrzeugs analog zum momentanen Lenkradeinschlag anzeigen. Auf Wunsch wird zudem eine Surround-View-Kamera angeboten, die eine 360-Grad-Rundumsicht bietet und das Manövrieren auf engem Raum erleichtert.

Doch mit einem Maserati, auch wenn ein Diesel unter der Haube steckt, will man vor allem vorwärts fahren, nicht nur auf der Autobahn. Hohe Spitzengeschwindigkeiten erreicht heute jeder zweite Kleinwagen.

Doch beim Ghibli kommt eine Agilität ins Spiel, die dem Fahrer das Gefühl verleiht, allen Herausforderungen gewachsen zu sein. In 6,3 Sekunden beschleunigt der "langsamste" Ghibli von 0 auf Tempo 100 und gibt sich bereits im unteren Drehzahlbereich ziemlich munter.

Die Bremsen packen stets fest zu, und das sportlich abgestimmte Fahrwerk ermöglicht bei unserer Fahrt über die Serpentinen oberhalb von Monte Carlo das saubere Kratzen scharfer Kurven. Das Achtgang-Automatikgetriebe von ZF schaltet schnell und weich zugleich, was zu einem sportlichen und komfortablen Fahrgefühl führt.

Zum Modelljahr 2017 gibt es nun auch zwei neue Ausstattungspakete: Luxus und Sport. Das Luxus-Paket umfasst unter anderem elegante 19-Zoll-Räder, schwarze Bremssättel, zwölffach einstellbare Komfortsitze mit Memory-Funktion sowie das exklusive Seiden-Interieur des noblen Stoffherstellers und Herrenausstatters Ermenegildo Zegna oder eine Premium-Ledervollausstattung.

Zum Sport-Paket gehören zum Beispiel polierte 20-Zoll-Räder, rote Bremssättel, die adaptive Dämpferregelung Skyhook sowie Sportsitze und Sportlenkrad.

Derweil gibt es auch bei der Motorenpalette eine kleine Neuerung: Der Ghibli Benziner erstarkt um 20 PS, der Motor entfaltet nun 257 kW/350 PS. Die Limousine erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 267 km/h (bislang: 263 km/h) und beschleunigt aus dem Stand in 5,5 Sekunden auf 100 km/h (bislang: 5,6 Sekunden).

Das maximale Drehmoment liegt unverändert bei 500 Newtonmeter. Für Fahrer mit Benzin im Blut mag er die erste Wahl sein. Doch der etwas sanftere Diesel lässt hinsichtlich Fahrvergnügen ebenfalls kaum einen Wunsch offen.

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