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Golf-Format

Im Oktober rollt der nun 4,05 Meter lange VW Polo zum Händler. Vollwertiger und erwachsener als je zuvor. Sagen Sie niemals Kleinwagen zu ihm!

Georg Koman; mid/mk

Um acht Zentimeter hat der neue VW Polo - verglichen mit seinem Vorgänger - in der Länge zugelegt, sein Radstand wuchs dabei sogar um neun, seine Breite um ebenfalls satte sieben Zentimeter.

Im Vergleich mit dem größeren Bruder VW Golf erreicht der neue Polo in der Länge etwa den Golf III von 1991, bei Radstand und Breite aber fast den Golf V (ab 2003).

Daraus ergeben sich homogene, dynamische Proportionen, die aber nicht nur gutes Aussehen als Selbstzweck mitbringen, sondern vor allem ein für Polo-Verhältnisse ungewohnt gutes Raumangebot. Vorne wie hinten sitzt man komfortabel, auch das Gestühl ist entsprechend groß dimensioniert.

Der Platzgewinn ist der neuen Plattform A0 geschuldet, die dem Modularen Querbaukasten (MQB) entstammt, der Polo ist der erste VW, der diese Technik nutzen darf und das zweite Auto im Konzern nach dem Seat Ibiza. Weiteres Plus: Das erhebliche Größenwachstum des Kofferraums. 71 Liter Volumen hat dieser gewonnen, statt 280 Liter passen nun 351 Liter hinein.

Die Linienführung der Karosserie ist klar und robust. Vorn betont ein flacher Kühlergrill, der optisch von den Frontscheinwerfern verbreitert wird, die Horizontale, das vermittelt Solidität und Dynamik, lediglich die wellenförmigen Tagfahrlichter wirken ein wenig verspielt.

Ausgeprägte "Schultern" geben dem Polo in Seitenansicht Statur, am vergleichsweise sachlichen Heck kommen LED-Rückleuchten zum Einsatz. Das Interieur orientiert sich an höheren Klassen und besticht durch ein Cockpit mit Premium-Anspruch, jdenfalls gegen Aufpreis.

Instrumente und der Monitor über der Mittelkonsole sind dann verglast und wirken sehr edel. Das TFT-Display hinterm Lenkrad kann zudem programmiert werden. Ganz nach Vorlieben lassen sich die Instrumente klassisch darstellen oder rücken an den Rand, um anderen Informationen wie der Navigationskarte eine Plattform zu geben, erstmals kann man der Navi-Karte auch den gesamten Raum der Armaturen hinter dem Lenkrad widmen, hier hat der Polo seinem größeren Bruder Golf etwas voraus.

Jugendlich-frisch wirkt wiederum die Möglichkeit, die Armaturentafel in acht verschiedenen Farben bestellen zu können. Abseits all des Glanzes finden sich aber auch ein paar Spar-Bemühungen: So ist die Mittelkonsole nicht mehr höhenverstellbar und der Beifahrer muss ohne Haltegriff auskommen.

Beim Fahren besticht der kleine VW mit Präzision und Komfort. Die Lenkung ist leichtgängig und dennoch gefühlvoll, die Bremsen sprechen mit fein dosiertem Druckpunkt an, einzig die Fünfgangschaltung der Basismotoren könnte etwas knackiger funktionieren.

Dafür verwöhnt die Federung mit ausgeprägten Nehmerqualitäten und gibt mit eher straffer Abstimmung auch bei engagierterer Fortbewegung nicht den Spielverderber. Das Sport-Select-Fahrwerk mit adaptiver Stoßdämpferregelung bleibt den stärkeren Motorisierungen vorbehalten. Kultiviert und gut gedämmt zeigen sich die Dreizylinder-Motoren, die außerdem mit kräftigem Durchzug ans Werk gehen.

Basismaschine ist der 1,0 MPI (ohne Turbo) in den Leistungsstufen 48 kW/65 PS und 55 kW/75 PS - zu haben ab 13.990 (Deutschland: 12.975) bzw. 14.690 Euro. Mehr Spaß bereitet jedoch der ebenfalls dreizylindrige, turbo-geladene Einliter-TSI mit 70 kW/95 PS ab 18.090 Euro, der sich auch mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG (Aufpreis: 1.500 Euro) kombinieren lässt.

Kurz nach dem Marktstart im Oktober gesellen sich die stärkere TSI-Version mit 85 kW/115 PS und der neue 1,5-Liter-TSI mit 110 kW/150 PS, Zylinder-Abschaltung im Teillast-Betrieb und Partikelfilter dazu. Die Leistungsspitze wird der Zweiliter-TSI mit 147 kW/200 PS markieren, der dem Polo GTI vorbehalten bleibt.

Außerdem kommen zwei Diesel mit jeweils 1,6 Liter Hubraum und vier Zylindern ins Programm, die es auf 59 kW/80 PS und 70 kW/95 PS bringen. Die Dieselabgase werden SCR-Katalysator samt AdBlue-Einspritzung gereinigt, ein bivalenter Erdgasmotor mit 66 kW/90 PS soll außerdem folgen.

Die Zahl der Assistenzsysteme ist groß, Front-Assist und die Fußgänger-Notbremse sind serienmäßig an Bord. Spur- und Totwinkel-Überwachung sowie der adaptive Abstandstempomat gehören bei den höherwertigen Ausstattungsstufen zum optionalen Angebot. Auf Wunsch kann der Polo automatisch Ein- und Ausparken und der Motor schlüssellos gestartet werden. Auch eine Ladeschale zum induktiven Auffrischen des Smartphone-Akkus gibt es auf Wunsch.

Die drei Ausstattungslinien Polo (ohne Zusatz, in Deutschland "Trendline"), "Comfortline" und "Highline" werden um die Sonderversionen Polo Beats - mit 300-Watt-Sound von BeatsAudio - und Polo GTI bereichert.

Rund 5.000 Euro trennen die Einstiegsversionen des VW Polo und des VW Golf. Angesichts des großzügigen Raumangebots könnte der eine oder andere Kunde jetzt vielleicht umsteigen und sich mit dem kleineren und doch geräumigen Polo begnügen.

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