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Keinesfalls starten!

Nach der Hochwasser-Katastrophe in Österreich gilt es auch im Hinblick auf das beschädigte Auto einiges zu beachten.

Aufgrund der dramatischen Hochwassersituation in Österreich sind auch die Pannenfahrer des ÖAMTC verstärkt im Einsatz. Die Abschlepp- und Pannenfahrzeuge des ÖAMTC und des ARBÖ stehen auch bereit, um sich nach Nachlassen der kritischen Situation um beschädigte und fahrunfähige Fahrzeuge zu kümmern.

Achtung: Nach Wasser im Motor kein Startversuch
"Wenn das Auto bis zum Luftfilter unter Wasser war, ist die Gefahr sehr groß, dass sich im Zylinder Wasser befindet und bei einem Startversuch der sogenannte 'Wasserschlag' auftritt, der zu schweren Motorschäden führen kann", so ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Der Club rät daher allen Betroffenen in den Hochwassergebieten zu einer Abschleppung in die nächste Werkstätte.

Der feine Sand im Motor führt zu Kapitalschäden

"Bei einem Fahrzeug, das vollkommen im Hochwasser gestanden ist, kann sich in Bremsen, Getriebe, Motor, Radlager und Differenzial feiner Sand ablagern," zeigt ARBÖ-Schulungsleiter Gottfried Moser die Gefahr auf, die auf Fahrzeugbesitzer wartet.

"Alle diese Fahrzeugkomponenten müssen deshalb in einer Fachwerkstätte sorgfältig gereinigt werden. Deshalb darf das Fahrzeug unter keinen Umständen gestartet werden. Weiters können auch Oxidationsschäden an Steckverbindung oder beispielsweise ABS-Sensoren nicht ausgeschlossen werden."

Trotzdem berichten einige Pannenfahrer des ARBÖ-Steyr über verzweifelte Autolenker, die versucht haben, ihre im Wasser stehenden Fahrzeuge zu starten und dadurch einen kapitalen Motorschaden verursachten.

Fahrzeug-Kasko zahlt bei "Wasserschlag" nicht
Wenn ein Fahrzeug durch das Hochwasser beschädigt wurde, hilft dem Fahrzeugbesitzer praktisch nur eine Kaskoversicherung, damit er seinen Schaden ersetzt bekommt, betonen die ÖAMTC-Rechtsexperten. Dies gilt auch, wenn das Fahrzeug auf einem Hotelparkplatz, gemieteten Parkplatz oder in einer Garage abgestellt war, da keine Haftung des Hoteliers oder Garagenbetreibers besteht.

Die Kaskoversicherung zahlt Schäden, die durch unmittelbare Einwirkung des Wassers auf das Auto entstehen - z.B., wenn ein Auto weggespült und gegen einen Baum gedrückt oder durch herumschwimmende Gegenstände beschädigt wird. Auch Schäden, die durch den direkten Wassereintritt ins Fahrzeug entstehen, vergütet die Versicherung. Keinen Ersatz durch die Versicherung gibt es allerdings, wenn das Auto durch das Verhalten des Fahrers beschädigt wurde, weil er z.B. versuchte, tiefes Wasser zu durchfahren.

ARBÖ-News

Auch die ARBÖ-Einsatzkräfte sind rund um die Uhr im Einsatz, um der durch die schweren Unwetter der letzten Tage betroffenen Bevölkerung zu helfen. Der ARBÖ-Informationsdienst verzeichnet überdurchschnittlich viele Anrufe von verzweifelten Menschen, die versuchen, aus den oder in die Hochwassergebiete zu kommen, um Verwandten oder Bekannten zu helfen.

ARBÖ-Prüfzentrum Perg im Dauereinsatz

ARBÖ-Techniker Thomas Diesenreiter vom ARBÖ-Prüfzentrum Perg: "Wir haben mit unserem Prüfzentrum noch Glück gehabt. Wir liegen deutlich höher als der Hauptplatz in Perg und können die Wasserschäden im Gebäude mit einer Pumpe bewältigen. Die Pannenfahrer sind im Dauereinsatz, um Wasserschäden bei den Autos zu beheben. Wenn die Autos nur 10 bis 20 cm im Wasser gestanden sind, und nur der Zündverteiler nass wurde, bekommen wir das Fahrzeug in etwa 15 Minuten flott. Wer mit seinem Fahrzeug durch hohes Wasser gefahren ist, dessen Auto muss hochgehoben und entwässert werden. Das dauert zwischen 30 und 45 Minuten." Nach dem Rückgang der Fluten müssen bei allen im Wasser gestandenen Fahrzeugen Folgeschäden befürchtet werden. Diesenreiter: "Da wird noch einiges auf uns zukommen."

ARBÖ-Prüfzentrum in Krems evakuiert

Das ARBÖ-Prüfzentrum in Krems musste am Vormittag evakuiert werden. ARBÖ-Techniker Gerhard Zöchlinger: "Wir haben die Computer in den ersten Stock hinaufgetragen und konnten in letzter Sekunde die Pannenautos retten." Die Koordinierung der Pannendienst-Einsätze im Raum Krems erfolgt über St. Pölten sowie Handys und ist damit gewährleistet.


Ausweichrouten und gesperrte Straßenstücke

Die Telefone beim ARBÖ-Informationsdienst, erreichbar unter der Telefonnummer (01) 89 12 17, laufen dieser Tage heiß: Bis zu 1.000 Anrufer pro Tag informieren sich über gesperrte Straßenstücke und Ausweichrouten, der durch Hochwasser betroffenen Gebiete. Sei es einerseits um Verwandten oder Bekannten zu Hilfe zu eilen, oder um selbst aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten herauszukommen.

Der ARBÖ bietet weiters Informationen über die aktuelle Straßenlage via ORF-Text auf den Seiten 431 und 432 sowie im Internet unter www.verkehrsline.at

Bei abgesagtem Urlaub hilft nur Storno-Versicherung
Wer übrigens seinen gebuchten Urlaub aufgrund der Hochwasserschäden auf eigenem Grund und Boden nicht antreten kann, muss eine Reisestornoversicherung abgeschlossen haben. Nur dann besteht Aussicht auf Ersatz der Stornokosten.

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