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Nach BMW und Mercedes gibt auch Audi in China Gas

Die deutschen Premium-Marken expandieren in Richtung China, der Markt für Nobel-Limousinen und Zwölfzylinder-Modelle wächst stetig.

mid/mh

Als dritte deutsche Premium-Marke beginnt Audi in diesen Tagen mit dem Verkauf einer Zwölfzylinder-Oberklassenlimousine in China. Der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn sprach bei der Premierenfeier im Audi-Forum in Peking von besonders hohen Erwartungen, die an die Verkaufszahlen des in Neckarsulm produzierten A8 W12 gestellt werden. Denn China soll der größte Markt für das Topmodell des A8 werden.

Eine genaue Angabe über die erwarteten Verkaufszahlen wurde freilich nicht gemacht. Aufgrund der rund 15-jährigen Erfahrungen und der hohen Akzeptanz der Marke in China sollen sie jedoch über denen der vergleichbaren Wettbewerber liegen.

BMW hat im vergangenen Jahr rund 1 000 Fahrzeuge des Typs 760 iL verkauft, ebenso viel wie Mercedes-Benz vom S 600. Audi produziert seit Mitte der neunziger Jahre in einem Joint Venture mit der ältesten chinesischen Marke FAW (First Automobile Works) in der Provinzhauptstadt Changchun Fahrzeuge: zunächst den Audi 100, dann den A6 mit modifiziertem Fahrwerk und Motor, seit April 2003 den aktuellen A4. 2003 wurden 53 108 Einheiten des A6 aus inländischer Produktion in China ausgeliefert, was verglichen mit dem Vorjahr einen Zuwachs von 52 Prozent bedeutet.

Damit ist China der größte Markt für den A6. Zusammen mit den importierten Autos hat Audi in China im vergangenen Jahr über 63 000 Fahrzeuge ausgeliefert, dies entspricht einem Wachstum von 73 Prozent gegenüber 2002. Der chinesische Automobilmarkt hat zur Zeit ein Volumen von etwa 4,5 bis fünf Millionen Fahrzeugen im Jahr.

Der A8 L 6.0 quattro, dessen W12-Motor 331 kW/450 PS leistet, erreicht eine auf 250 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit; als Tempolimit auf den Autobahnen im Reich der Mitte gilt 120 km/h. Sein Verkaufspreis in China liegt aufgrund der hohen Besteuerung importierter Kraftfahrzeuge bei umgerechnet rund 230 000 Euro. Das ist knapp doppelt so viel wie in Österreich. Dies dürfte jedoch kein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg werden, denn Luxusfahrzeuge sind vor allem in der wachsenden Gruppe erfolgreicher Mittelstandsunternehmer sehr beliebt.

Die Erwartungen des Automobilhandels sind unterdessen eher gedämpft. Der Wettbewerb werde härter, heißt es. Mittlerweile sind alle großen Marken in China mit Repräsentanzen vertreten, und die Regierung ergreift Maßnahmen, um eine weitere Überhitzung des Marktes zu verhindern.

Die Banken prüfen mittlerweile die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden genauer, da die Zahl der Insolvenzen stark gestiegen ist. Dies ist für den Autokauf jedoch nur wenig hinderlich, 80 Prozent der in China ausgelieferten Fahrzeuge werden bar bezahlt, nur 20 Prozent sind finanziert, Leasing-Modelle sind unüblich und sogar weitgehend unbekannt.

Auf dem chinesischen Markt sind nahezu alle deutschen Marken mit Produktionen in Joint-Venture-Unternehmen vertreten. Volkswagen fertigt in Shanghai Passat, Golf und Polo sowie den Santana. In Changchun entstehen neben A4 und A6 die Modelle Jetta und Bora.

Daimler-Chrysler baut den Jeep Cherokee und den Mitsubishi Pajero, BMW hat in der im vorigen Jahr eingeweihten Produktionsanlage die 3er und die 5er-Baureihe im Programm. Die Auswahl bereichern Importfahrzeuge jeglicher Herkunft. So steht auf dem Automarkt Olympic Games Village Auto Exchange Market, einem Automarkt, auf dem im Jahr rund 60 000 Personenwagen verkauft werden, ein Hummer-Geländewagen in einträchtiger Allianz neben einem Porsche Cayenne Turbo.

Über den Treibstoffverbrauch dieser Art von Automobilen machen sich wohlhabende Chinesen die wenigsten Sorgen. Ein Liter Super Plus kostet in Peking zur Zeit umgerechnet 0,45 Euro...

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