Assistentsysteme im Test | 01.10.2020
Desto teurer das Auto, desto besser?
Der ÖAMTC hat gemeinsam mit dem Euro NCAP einen neuen Test entwickelt, der sich einzig und allein der Qualität der elektronischen Helferlein widmet. Die Ergebnisse der zehn getesteten Autos sind überaus interessant ausgefallen.
Zwei Bereiche wurden im Rahmen der Tests ganz genau unter die Lupe genommen, wobei jeder davon über mehrere Unterkategorien mit verschiedenen Gewichtungen verfügt: "Assistenzkompetenz" und "Safety Backup". Während er erstere das Gleichgewicht zwischen Unterstützung und Einbindung des Fahrers beurteilt, widmet sich der zweite dem Themen Ausfallsicherheit und Reaktion eines Assistenzsystems in Notfällen. Die Tests selbst fanden dabei nicht im Labor, sondern anhand von tatsächlichen Fahrversuchen auf Teststrecken und Straßen statt. Somit mussten sich die Systeme unter tatsächlich realitätsnahen Bedingungen beweisen. Am Ende wartet eine Abschlusswertung, die entweder "sehr gut", "gut", "moderat" oder "Basisniveau" lautet.
Für die erstmalige Durchführung dieses Tests wurden zehn Fahrzeuge auf allen Preissegmenten herangezogen: Audi Q8, BMW 3er, Ford Kuga, Mercedes GLE, Nissan Juke, Peugeot 2008, Renault Clio, Tesla Model 3, VW Passat und Volvo V60.
Ganz oben am Treppchen landeten am Ende, jeweils mit einem "sehr gut", der Audi Q8, der 3er BMW und Mercedes' GLE. Am anderen Ende des Tests landeten hingegen der Renault Clio und der Peugeot 2008, die beide legiglich die Mindestanforderungen erfüllten. Sind also die Fahrassistenzsysteme von teuren Autos ganz prinzipiell denen von günstigeren Modellen überlegen? Nicht unbedingt! Während nämlich Nissan Juke, Tesla Model 3, VW Passat und Volvo V60 jeweils mit "moderat" abschnitten, schaffte es der Ford Kuga auf ein "gut".
"Dem V60 merkt man an, dass er schon ein paar Jahre auf dem Markt ist", sagt Max Lang, Experte für Fahrzeugsicherheit beim Mobilitätsclub. "Der Test zeigt deutlich, wie schnell sich die Technik in diesem Bereich weiterentwickelt hat – was vor ein paar Jahren noch 'State of the Art' war, ist heute nur mehr Durchschnitt." Dennoch, oder gerade deswegen, fordert der ÖAMTC und Lang im Speziellen abschließend: "Sicherheit darf keinesfalls eine Preisfrage sein".