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Tipps fürs Anschauen eines Gebrauchtwagens In einer Werkstatt wird ein Fahrzeug auf einer Hebebühne aufgebockt, um es durchzuchecken und zu reparieren
Bild von Simon auf pixabay

Die Checkliste für sorgenfreien Gebrauchtwagenkauf

Gerade beim Kauf eines Gebrauchtwagen gilt es, besonders genau hinzuschauen. Eine Übersicht, worauf zu achten ist, und warum der Blick auf die Unterseite besonders wichtig ist.

Bei dem Gebrauchtwagenkauf gilt immer, nicht nur dem ersten Eindruck zu vertrauen. Es ist sinnvoll, mehrmals und genauer hinzuschauen. Manche Gebrauchtwagen, die auf dem ersten Blick richtig gut aussehen, können sich beim zweiten oder dritten „Besuch“ als mächtige Rostlauben entpuppen. Dafür können aber auch Fahrzeuge, die wie Rostlauben erscheinen, eine wesentlich bessere Substanz vorbringen oder technisch einwandfrei sein. Wir haben hier eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Faktoren erstellt.

Außen-Check eines Fahrzeugs besonders wichtig

Zunächst einmal ist es wichtig, dass das Fahrzeug rundum von außen angeschaut wird. Das funktioniert am besten auf einer Scherenhebebühne, sodass das Fahrzeug auch von unten begutachtet werden kann. Auf folgende Teile sollten Sie besonders achten:

  • Türschweller
  • Radlaufecken
  • Längsträger
  • Kotflügelkanten
  • Versteckte Winkel
  • Unterbodenschutz
  • Auspuffanlage
  • Gummidichtungen

Sind beispielsweise am Unterboden einzelne aufgeworfene Stellen zu finden, ist das ein Anzeichen von Rost. Falls der Unterbodenschutz komplett neu ist, ist auch Aufpassen angesagt. Es ist möglich, dass rostige Stellen so überdeckt werden sollen.

Zum Außen-Check gehört es auch, die Scheinwerfer zu prüfen. Sind die Reflektoren matt oder die Leuchten innen beschlagen, sind die Scheinwerfer undicht. Falls es sich um ein gebrauchtes Cabrio handelt, sollte das Verdeck mehrmals geöffnet und geschlossen werden, um mögliche Mängel zu entdecken.

Am besten ist es, in eine unabhängige Werkstatt zu involvieren oder zum TÜV zu fahren, um dort das Familienauto, ein Firmenauto oder ein anderweitiges Fahrzeug durchchecken zu lassen. Die Experten wissen genau, worauf es bei einem Gebrauchtwagen ankommt und stellen schnell fest, wenn es Differenzen gibt. Hierzu gehören unter anderem Farbdifferenzen, Spaltmaße von Türen und Hauben, Radläufe und Karosserieträger.

Leute, die vom Fach sind, erkennen bei einem Außencheck, ob es sich um einen Unfallwagen handelt oder nicht. Verkäufer versuchen doch immer wieder, ein Fahrzeug als unfallfrei zu verkaufen, obwohl es das gar nicht ist. Deswegen sollte ein Blick von Experten nicht ausbleiben.

Fahrzeug Innen-Check nicht vergessen

Meistens liegen im Innenraum Matten. Falls es unter den Matten feucht ist, ist mit Rost in den Ecken zu rechnen. Der erste Griff sollte also unter die Matten gehen, wenn der Innenraum gecheckt wird.

Wichtig sind auch die Pedalgummis. Je höher die Kilometerleistung ist, umso mehr sind die Pedalgummis abgenutzt. Falls also die Pedalgummis ziemlich runtergekommen sind, aber nur eine niedrigere Kilometerzahl angegeben wird, ist damit zu rechnen, dass hinsichtlich der gefahrenen Kilometer geschummelt werden soll, um einen höheren Preis zu erhalten. Falls die Pedalgummis nagelneu sind, sollte ebenfalls genauer hingeschaut werden.

Zum Innenraum-Check gehört es, die verschiedenen Funktionen, Schalter und Kontrollleuchten zu überprüfen. Auch die Gurte, Sitzbezüge sowie Gebläse und Heizung sollten problemlos ihren Dienst erweisen. Funktioniert alles, ist es schon ein gutes Zeichen. 

Check des Motorraums vor dem Kauf des Gebrauchtwagens

Bevor ein Gebrauchtwagen gekauft wird, sollte auch der Motorraum durchgeschaut werden. Das funktioniert ebenfalls gut in einer Werkstatt. Zunächst einmal sollte man schauen, ob die Unterseite des Motors trocken und sauber ist. Wie ist es mit Motorraum? Ist der schmutzig oder verölt? Falls er blitzt und blinkt, müsste man vorsichtig sein. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Verkäufer etwas vertuschen möchte. Zudem sollten folgende Dinge geprüft werden:

  • Ist die Kühlflüssigkeit ölig oder rostig?
  • Treten Gase beim Öffnen des Öleinfülldeckels aus?
  • Sind glitzernde Metallteile am Ölmessstab zu sehen?
  • Gibt es Kalkspuren an Schläuchen vom Kühler?
  • Sprudelt beim laufenden Motor Kühlwasser?
  • Schafft es die Batterie problemlos, trotz alle Stromverbraucher, das Fahrzeug zu starten?
  • Ist das Batteriegehäuse ohne Makel und sind die Pole gut gefettet?

Falls beispielsweise Gase beim Öffnen des Öleinfülldeckels austreten, ist mit verschlissenen Kolbenringen zu rechnen. Gibt es Kalkspuren hinsichtlich des Kühlers, sind undichte Stellen möglich. Falls Kühlwasser bei laufendem Motor sprudelt, ist die Zylinderkopfdichtung defekt. Gibt es glitzernde Metallteile am Ölmessstab, deutet es auf verschlissene Kurbelwellenlager hin.

Probefahrt bei Gebrauchtwagen wichtig

Eine Probefahrt gehört beim Kauf eines Gebrauchtwagens dazu. Dabei ist es wichtig, dass auch wirklich eine längere Strecke und die verschiedensten Straßenverhältnisse befahren werden. Nur so lässt sich herausfinden, ob das Fahrzeug in Ordnung ist oder ob es Schwachstellen gibt.

Sie müssten auch nach dem Warmfahren das Getriebe und das Fahrwerk checken. Reifen und Bremsen sind ebenfalls zu checken. Gibt es bestimmte Anbauten und Umbauten, liegen die entsprechenden ABE vor? Aber auch der persönliche Eindruck ist immer wieder ausschlaggebend.

Fazit: Immer genauer hinschauen

Der Kauf eines gebrauchten Fahrzeugs bringt einige Hürden mit sich. Es ist aber wichtig, das Fahrzeug genau zu beleuchten, um einen wirklich guten Gebrauchten zu erhalten. Ärgerlich wäre es, wenn nach dem Kauf teure Reparaturen auftreten würden oder vielleicht sogar das Fahrzeug unbrauchbar ist, nur weil man sich im Vorfeld nicht richtig informiert hat.

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