DVD-Tipp: "Lola – the first 50 years" | 31.12.2008
Ein halbes Jahrhundert
Indy-Triumphe, Formel-1-Pleite, 50 Jahre in 80 Minuten: Die Story einer Rennwagen-Institution aus England, erzählt von Stephen Fry.
Wie gewann John Surtees den ersten Grand Prix für Honda? Wie fühlen sich 1128 PS in Le Mans an? Gibt es ein Leben nach dem Bankrott? Dies und einiges mehr erzählt eine 80 Minuten lange Dokumentation.
Gemeinsam mit John Cooper und Colin Chapman war Eric Broadley einer der Pioniere des britischen Aufstieges zur Racing-Nation Nr. 1: „Es war ein Hobby; ein sehr schönes Hobby. Vielleicht hätte ich es dabei belassen sollen!“, sagt der heute 80jährige Broadley.
Viele Autos, viele Menschen: die meisten Aufnahmen entstanden bei den etlichen großen Feierlichkeiten rund um das 50-Jahre-Jubiläum, sei es in Goodwood, Le Mans oder am Firmensitz in Huntingdon. Sie werden ergänzt mit einigem sparsam eingesetzten historischen Material.
Zu Wort kommen (in English only) neben dem Firmengründer selbst auch der heutige Eigentümer Martin Birrane sowie etliche Weggefährten der Marke: Sir Jackie Stewart, John Surtees, US-Legenden wie A.J. Foyt und Al Unser jr. oder auch ein gutgelaunter Ross Brawn. Daneben bringt kein geringerer als Stephen Fry als Erzähler seinen unverwechselbaren Stil ein.
Es gibt nicht nur süße Töne: auch das Formel-1-Fiasko des Jahre 1997 wird recht schonungslos erzählt, nicht zuletzt von Broadley selbst. Sowohl Gründe für das übereilte F1-Projekt, und die Gründe für sein desaströses Scheitern.
„Bei jeder anderen Firma wäre ich a) nicht interessiert gewesen, und b) wäre ich nach dem ersten Blick davongerannt!“, meint der heutige Eigner Martin Birrane zum damaligen Zustand des Unternehmens. Der Ire hat den Namen Lola nicht nur zurück auf die Motorsport-Bühne gebracht, sondern auch in andere Geschäftsbereiche wie die eher unsympathische Rüstungsindustrie.
Imagefilm oder Dokumentation? – Bei einer Firma wie dieser liegen Image und Realität nahe beieinander. Die Abhandlung des A1GP-Projektes gerät ein bisschen zum Werbespot, insgesamt bleibt dieser Film ein hochinteressanter Einblick in die neben Dallara heute wieder größte Rennwagenfirma der Welt.