
ÖAMTC testet 15 aktuelle Kindersitze | 22.10.2019
Vier fallen durch
Die Kindersitz-Auswahl ist enorm - bei der Entscheidung hilft der Kindersitztest des ÖAMTC, der aktuelle Modelle unter die Lupe nimmt.
Foto: ÖAMTC/Huger
Im zweiten Kindersitz-Test 2019 wurden 15 Modelle überprüft. Ein "sehr gut" gibt es nicht, mit sieben Sitzen erreicht aber fast die Hälfte der Testkandidaten ein "gut". Jeweils vier schneiden mit "befriedigend" und "nicht genügend" ab.
Getestet wurde in den bewährten Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie – zusätzlich wurde wie üblich eine Schadstoffprüfung durchgeführt. Sicherheitsbedenken hat ÖAMTC-Experte Steffan Kerbl beim Großteil der Sitze nicht, allerdings: "Der Hauck iPro Baby mit iPro Base war beim Frontaufprall sehr nahe an der Belastungsgrenze. Teilweise löste sich die Babyschale von der Isofix-Basis. Wenn man auf die Basis verzichtet und den Fahrzeuggurt zur Befestigung verwendet, ist der Schutz bei einem Unfall besser."
Generell gibt es in Sachen Sicherheit, Bedienung und Ergonomie stärkere und schwächere Modelle – die beste Babyschale (Swandoo Albert) kommt aus Österreich, der beste Kindersitz ist der Besafe iZi Kid X3 i-Size.
Schadstoffbelastung als Ausschlusskriterium
"Vier Kandidaten fallen im aktuellen ÖAMTC-Kindersitztest mit 'nicht genügend' durch – dabei handelt es sich um die Babyschalen von Hauck und Uppababy, jeweils mit und ohne i-Size-Basis", hält Kerbl fest. "Der Grund ist jeweils die Schadstoffbelastung."
Zur Erklärung: In der Schadstoffprüfung werden alle Teile des Sitzes, mit denen das Kind in Berührung kommt, auf den Gehalt gesundheitsgefährdender Stoffe, darunter Flammschutzmittel, Weichmacher, Schwermetalle usw. untersucht. Beim Hauck iPro Baby (mit und ohne Isofix-Basis) wurde in den Bezügen Naphtalin gefunden, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. In den Bezügen des Uppababy Mesa i-Size (mit und ohne Isofix-Basis) wurde hingegen das Flammschutzmittel TCPP in einer Menge vorgefunden, die über der entsprechenden EU-Richtlinie liegt.
Auf die leichte Schulter nehmen sollte man eine erhöhte Schadstoffbelastung keinesfalls. "Hauptsache, die Sicherheit stimmt, ist leider zu kurz gedacht. Denn die gefundenen Schadstoffe sind nicht nur per se schädlich, sondern können auch mit Stoffen reagieren, die ein Kind anderweitig aufnimmt – ob und wie das passiert, kann niemand vorhersagen", warnt Kerbl. "Grund zur Panik besteht deshalb nicht – man sollte sich jedoch bewusst sein, dass es neben kurzfristigen Risiken, etwa bei einem Unfall, auch mögliche Langzeitfolgen haben kann, wenn man sich nicht gut überlegt, welchen Kindersitz man kauft."
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