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Zeitgemäße Raubkatze

Ob ein Vierzylinder-Diesel im Jaguar XF noch standesgemäß ist, was er verbraucht und wieviel die Raubkatze kostet lesen Sie im Motorline-Test.

Jaguar und Kombi? Geht gar nicht. Jaguar und Diesel? Geht überhaupt nicht. Jedes Mal als Jaguar mit scheinbaren Konventionen gebrochen hat, ging ein Raunen durch die Reihen der Fans der britischen Edelmarke.

Mittlerweile haben sich die Gemüter aber beruhigt und auch wenn es momentan gar keinen Jaguar-Kombi gibt – ein XF Estate dürfte uns erst im März auf dem Genfer Salon begegnen – hat sich zumindest der Dieselmotor absolut bewährt.

Egal ob XF oder XJ. Bis dato allerdings ausschließlich mit sechs Zylindern, klar, geht ja auch hier um Prestige. Aber ein XF mit Vierzylinder Turbodiesel? Und da ist es wieder, das Raunen. Dabei ist es völlig fehl am Platz.

Zum einen baut zum Beispiel Mercedes mittlerweile sogar in die S-Klasse einen Vierzylinder-Turbodiesel ein, zum anderen haben auch E-Klasse und 5er BMW einen solchen unter der Haube.

Nur zarte Retuschen beim Facelift

Rein äußerlich deutet sowieso nichts auf den „kleinen“ Motor hin. Eben erst zart geliftet weiß der von Ian Callum designte XF nach wie vor uneingeschränkt zu gefallen. Die Scheinwerfer sind nun noch eine Spur aggressiver und mit einem nicht zu übersehenden LED-Tagfahrlicht ausgestattet.

Um alle anderen Facelift-Änderungen zu finden, muss man schon sehr genau suchen. Den Besitzern des Vorgängers soll das aber recht sein. Die größte Neuheit steckt ja unter der Haube. Der 2,2 Liter Turbodiesel stammt aus dem PSA-Konzern und kommt auch bei Ford zum Einsatz.

Ob das für den edlen XF auch reicht? Nun ja, so seidenweich wie die Sechszylinder-Diesel im XF ist der Vierzylinder klarerweise nicht, manchmal wirkt er etwas brummig. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau und auch die Vierzylinder von BMW haben einen ähnlichen Charakter.

Formidable Achtgang-Automatik

Von Peugeot, Citroen oder Ford unterscheidet sich der XF doch deutlich, was auch auf das Konto der formidablen Achtgang-Automatik geht. Die Gangwechsel gehen fast unbemerkt über die Bühne, das mehr als ansehnliche Drehmoment von 450 Nm wird bei nahezu jeder Drehzahl in Vortrieb umgewandelt.

Nach 8,5 Sekunden zeigt der Tacho Tempo 100 km/h, das ist auch für einen Jaguar absolut standesgemäß. Die 225 km/h Spitze sollte selbst für deutsche Autobahnen ausreichend sein. Mit einer Werksangabe von 5,4 Litern auf 100 Kilometern ist der XF 2,2 Diesel übrigens der sparsamste Jaguar aller Zeiten.

Auch wenn der Verbrauch in der Praxis nicht ganz zu erzielen ist, 6,8 Liter sind aller Ehren wert. Wer es darauf anlegt, kann selbst hier noch das ein oder andere Zehntel abziehen. Besonderes Lob verdient die unauffällig arbeitende Start-/Stopp-Automatik.

Während bei anderen Herstellern mit solchen Systemen in Verbindung mit Dieselmotoren beim Abstellen und Starten des Motors unangenehme Vibrationen auftreten, bleibt der Jaguar vornehm zurückhaltend, ganz dem Credo des Autos entsprechend.

Komplette Ausstattung, fairer Preis

Mit einem Preis von 47.900 Euro liegt man immerhin 7.200 Euro unter dem Listenpreis des 240 PS starken Sechszylinder-Diesels. Und im Gegensatz zu manchem Konkurrenten aus der deutschen Premium-Liga, muss man sich für die Basisausstattung nicht genieren.

Die Achtgang-Automatik ist ebenso serienmäßig wie Tempomat, Xenon-Licht, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Zweizonen-Klimaautomatik, 400-Watt-Audiosystem und elektrisch verstellbare Sitze samt Velours-/Lederpolsterung.

Dinge wie Navigationssystem, Einparkhilfe, Bluetooth-Freisprecheinrichtung uvm. kosten aber auch beim XF extra.

Testurteil

Plus


+ mehr als ausreichende Fahrleistungen
+ niedriger Verbrauch
+ sehr gute Serienausstattung

Minus

- Motor manchmal etwas brummig

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 1-2
Komfort: 1-2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 1

Resümee

Der Vierzylinder-Turbodiesel harmoniert gut mit dem Jaguar XF, der niedrige Verbrauch, die fesche Optik und die umfangreiche Serienausstattung machen die Raubkatze zur echten Alternative zu Audi, BMW und Mercedes.

Weitere Testdetails:

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