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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Mit 192 PS gibt es naturgemäß kein Problem, den rund 1.200 Kilogramm schweren Mini Cooper S flott voranzutreiben. Schon gar nicht bei zwei Litern Hubraum und Turbo-Aufladung.

Eine "Overboost"-Funktion macht kurzfristig 300 Nm Drehmoment möglich (dauerhaft sind es 280 Nm), die zwischen 1.250 und 4.750 Touren anstehen - also fast über den gesamten Drehzahlbereich. 6,8 Sekunden reichen somit für den Sprint auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt imposante 235 km/h.

Immer wieder erstaunlich, wie souverän Mini - also BMW - das Thema Frontantrieb im Griff hat. Der Cooper S fühlt sich überhaupt nicht kopflastig an und trotzdem haben die Vorderräder ein hohes Maß an Grip.

Neben der standardmäßigen Traktionskontrolle verfügt der Cooper S auch über ein elektronisches Sperrdifferenzial. Diese Maßnahmen zahlen sich aus: Man kann satt aus Kurven beschleunigen, ohne dass die Power in der Traktionskontrolle verpufft.

Der Mini liegt hervorragend, erlaubt hohe Kurvengeschwindigkeiten und bremst bei Bedarf alles mühelos herunter. Auch die direkt-präzise Lenkung fühlt sich an, als müssten die Vorderräder keine Antriebskräfte übertragen. Wenn schon Frontantrieb, dann bitte so einer.

Verschiedene Fahrmodi gibt es natürlich auch. Der "Sport"-Modus verspricht im großen Display "maximales Kart-Feeling" - das ist nicht einmal übertrieben, vor allem, wenn man die "Dynamische Dämpfer Control" um 420 Euro dazubestellt hat.

Ach ja, Fahrkomfort gehört nicht zu den großen Mini-Stärken, zumindest nicht mit den 17-Zöllern unseres Testwagens (Serie: 16-Zoll-Felgen). 17 Zoll! Junggebliebene werden sich vielleicht daran erinnern, dass der Ur-Mini auf 12-Zoll-Rädern gerollt ist.

Assistenzsysteme gibt es gegen Aufpreis nun etliche, etwa Abstandsregel-Tempomat, Verkehrszeichen-Erkennung, automatisches Fernlicht oder Einpark-Assistent.

Alles löblich, bis auf das Head-up-Display. Aufgrund der mini-typisch steil stehenden Frontscheibe kann es die Geschwindigkeit nämlich nicht dorthin projizieren, sondern es fährt eine kleine Extra-Scheibe aus dem Armaturenbrett. Damit erscheint die Anzeige irgendwo auf halbem Weg zwischen Lenkrad und Frontscheibe, da kann man gleich auf den Tacho schauen.

5,7 Liter Super benötigt der Cooper S im Normmix auf 100 Kilometer, in der harten Testrealität waren es 7,5 Liter mit nicht sonderlich schüchternem Gasfuß.

Am Preiszettel stehen beim dreitürigen Mini Cooper S mit Handschaltung zumindest 26.660 Euro. Die besseren Ausstattungen "Salt", "Pepper" oder "gar "Chili" heben den Preis auf bis zu 29.911 Euro an. Das optionale Automatik-Getriebe schlägt mit vergleichsweise erträglichen 1.555 Euro zu Buche.

Plus
+ temperamentvoller, drehmomentstarker Motor
+ extrem agiles Handling
+ herzeigbare Traktion
+ handzahmer Verbrauch
+ gewachsenes Raumangebot

Minus
- rahmenlose vordere Seitenscheibe hat ein mitunter schmerzvolles Eck
- nach wie vor kleiner Kofferraum
- wenig sinnvolles, ausfahrbares Head-up-Display

Resümee
Der Mini Cooper S geht ab wie eine Rakete, und dabei ist er noch nicht einmal der stärkste Mini. Hervorragend agiles Fahrverhalten, da holt BMW aus der Frontantriebstechnik das Maximum heraus. Viele Detailmängel wurden ausgemerzt, ein paar gibt es noch, aber wer will schon einen steril-perfekten Mini?

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