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Roter Blitz

Jede Menge Sportlichkeit hat Opel dem Adam S mitgegeben und damit eine richtige Spaßkugel auf den Markt gebracht. Wir testen den 150-PS-Zwerg.

Text: Tanja Pitzer
Fotos: Bernhard Reichel

War der Adam bis jetzt ein stylischer Einkaufsbegleiter, so macht das S aus ihm eine kleine Rennsemmel. Optisch unterscheidet er sich aber nur dezent vom normalen Adam. Vorne wie hinten trägt er nun Spoilerlippen, seitlich gibt`s eigene Schweller, und dazu einen Heckspoiler.

Dieser ist jedoch nicht, wie so oft, nur für den sportlichen Look zuständig, sondern soll tatsächlich für einen stärkeren Abtrieb auf die Straße sorgen. Weiters sind 17-Zoll-Alufelgen serienmäßig, das Auspuffrohr lugt verchromt unter dem Heck hervor und der passende Schriftzug auf der C-Säule darf ebenfalls nicht fehlen.

Wer dem ganzen noch eines oben drauf setzen möchte, kann seinem Adam S - unabhängig von der Wagenfarbe - eine rote Haube verpassen. Diese Dachfarbe ist nämlich exklusiv nur für ihn vorgesehen.

Der Innenraum kann sich ebenfalls sehen lassen. Der dekorative S-Schriftzug am Armaturenbrett und den Türen macht allen auf den ersten Blick klar, womit sie es hier zu tun haben.

Neben den Alu-Sportpedalen ist auch ein Dreispeichen-Lederlenkrad serienmäßig an Bord. Optional ist die Lederausstattung, mit der man sich weitere rote Akzente an Lenkrad, Schaltknauf und Handbremshebel ins Auto holt. Leider ebenfalls aufpreispflichtig, aber unbedingt empfehlenswert sind die Recaro-Sportsitze.

Die Verarbeitung ist hübsch und sauber. Was wir vermissen: einen simplen Drehknopf für die Lautstärkeneinstellung. Die ist nämlich nur mühsam über Tasten zu bedienen.

Der Sound hingegen ist auffallend gut, auch wenn nicht das große Infinity Sound System eingebaut ist. Damit bleibt im Kofferraum um 75 Liter mehr Platz, und die werden dringend benötigt.

Das Gepäckabteil ist mit 170 Litern nämlich ausreichend, aber nicht gerade üppig. Mit umgeklappten Rücksitzen ergeben sich aber doch recht passable 663 Liter Ladevolumen.

Unter der Haube arbeitet ein 1.4 Liter Vierzylindermotor. Einen Turbo gibt’s obendrauf, daher stehen jetzt satte 150 PS zur Verfügung, wo vorher bei 115 Schluss war.

Das Maximale Drehmoment steigt sogar auf 220 Nm bei 4.500 Umdrehungen an. Bei knapp 1,2 Tonnen verspricht das eine Menge Fahrspaß. Der serienmäßige sechste Gang tut ihm ebenfalls gut: Sowohl beim Verbrauch als auch akustisch ist er wesentlich gefälliger als die Fünfgang-Variante.

Als direkten Konkurrenten hat der Adam S lediglich den Fiat 500 Abarth oder, eine halbe Nummer größer, den Mini Cooper S.

In der Handhabung scheint der Kleine aber eher dem Mazda MX-5 nachzueifern. Die Schaltwege sind ähnlich kurz und präzise. Einzig der Motorsound zögert mitunter das Hochschalten hinaus. Denn der Adam S kann richtig nett brüllen, ohne dass man sich im normalen Stadtverkehr dafür genieren müsste. Mit 3,7 Metern Länge und einem kleinen Wendekreis fühlt er sich dort nämlich genauso wohl wie auf kurvigen Landstraßen.

Überrascht hat uns der kleine Opel auch mit seinem richtig sportlichen Fahrwerk. Weder Wanken noch frühes Untersteuern stört den flotten Fahrspaß. Das ist in dieser Konsequenz durchaus mutig von Opel - weil sehr straff -, macht das ganze aber zu einem perfekten Gesamtpaket.

Beherzt um die Kurven fahren macht so jedenfalls richtig Spaß, zumal die Bremsen aus dem Corsa OPC zum Einsatz kommen, die richtig fest zupacken können. Das wertvolle Familienporzellan sollte man da besser doppelt einpacken oder jemand anderem mitgeben.

Trotzdem bleibt der nur mit drei Türen erhältliche Adam S alltagstauglich. Im Fond bietet er auf den Rücksitzen Platz für zwei mittelgroße Fahrgäste, auch wenn sie es dort nicht ewig aushalten werden.

In Sachen Beschleunigung braucht sich Opel nicht zu verstecken. In 8,5 Sekunden von 0 auf 100, das kann sich ebenso sehen lassen wie die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h.

Der Verbrauch geht ebenfalls in Ordnung: 8,2 Liter getesteter „Spaßverbrauch“ sind absolut okay, bringt man ihn im vernünftigen Alltag doch deutlich näher an die 5,9 Liter Werksangabe.

Unser getesteter Opel Adam S 1,4 Turbo Ecotec mit 150 PS ist zu einem Basispreis von 18.580 Euro zu haben. Serienmäßig gibt es neben dem erwähnte optischen Zierrat auch Sportfahrwerk, Klimaautomatik, Bordcomputer mit Tempomat, abgedunkelte hintere Scheiben, Kunstledersitze und noch einige weitere Spielereien wie einen „S“ Schriftzug im Instrument oder das Innendekor „Red young Engine“.

Aufpreispflichtig sind allerdings die feinen Recaro-Sportsitze. Die schlagen mit satten 1.290 bzw. inklusive Sitz- und Lenkradheizung mit 1.994 Euro zu Buche.

Plus
+ Fahrwerk
+ Motor
+ Sound
+ Getriebe

Minus
- Fond- und Kofferraumgröße

Resümee
Der Opel Adam S ist ein gelungener Wurf für alle, die Spaß am flotten Autofahren haben, ohne das gleich den Mitmenschen mit viel Protz auf die Nase binden zu müssen; gleichzeitig ist er ein hübscher Kerl für den Alltag.

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