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Volle Ladung

Der Superb Combi nimmt nicht nur die volle Ladung an Bord, dank stattlicher Maße ist er auch selbst eine. 150-PS-TDI mit Allradantrieb im Test.

Georg Koman

Was sollte eine eierlegende Wollmilchsau auf vier Rädern können? Lässt man Luftschlösser wie drei Meter lange SUV-Cabrios mit sieben Sitzen einmal weg, können folgende Eigenschaften nicht schaden: großes Raumangebot, fesches Äußeres, ordentlich Temperament, geringer Verbrauch, Allradantrieb und natürlich ein vertretbarer Preis.

Der Skoda Superb Combi hakt die genannten Punkte allesamt positiv ab. Wobei Temperament natürlich Ansichtssache ist. Der getestete 150-PS-TDI beschleunigt in 9,1 Sekunden auf 100 und weiter bis 213 km/h.

Sollte das jemand definitiv nicht für temperamentvoll halten, kann er mit dem 280 PS starken Zweiliter-TSI liebäugeln. Der ist ebenfalls ein Allradler und benötigt nur 5,8 Sekunden für den Standard-Sprint - bei fast verdoppeltem Realverbrauch.

Der Combi ist mit einer Länge von 4,86 Metern exakt gleich lang wie die Limousine. Auf deren mächtigen Laderaum (625 bis 1.760 Liter) setzt er allerdings noch eins drauf: 660 bis 1.950 Liter - absolut rekordverdächtig.

Umso bemerkenswerter, als der Superb Combi von nutzwertiger Kastenform weit entfernt ist. Seine Heckscheibe steht sogar ziemlich schräg, was ihm gemeinsam mit dem riesigen Radstand von 2,84 Metern und den scharf gezeichneten Details ein elegant-dynamisches Äußeres verleiht.

Auch vor dem Laderaum herrschen fürstliche Platzverhältnisse, völlig egal, in welcher Sitzreihe. Die Kopffreiheit setzt neue Klassen-Maßstäbe, die Kniefreiheit für die Hinterbänkler ebenso. Diese liegt absolut auf Luxusklassen-Niveau.

Beim Combi sorgen - wie auch bei der Limousine - unter anderem sieben Airbags, Multikollisionsbremse und Front Assist mit City-Notbremsfunktion für Sicherheit.

Zum Image des bezahlbaren High Tech-Gefährts passt auch ein nettes Detail wie die per Fußwackeln zu öffnende Kofferraumklappe - in Kombination mit schlüssellosem Zugang (395 Euro) um 610 Euro erhältlich.

Ebenfalls zahlreich vertreten - in Summe gibt es 31 Stück - sind die sympathischen Alltags-Helfer, bei Skoda unter dem Markenzeichen "Simply clever" zusammengefasst: von den zwei Regenschirmen in den Vordertüren über den Eiskratzer im Tankdeckel, Handyhalter und Fondlehnen-Fernentriegelung bis zur 230-Volt-Steckdose.

Wie bei Skoda gewohnt, ist auch der Superb Combi in den drei Ausstattungsstufen "Active", "Ambition" und "Style" erhältlich. Beim getesteten "Style" sind etwa Zweizonen-Klima, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Audiosystem mit 6,5-Zoll-Touchscreen, Sprachsteuerung, E-Fahrersitz mit Memory, 17-Zoll-Alus und Parksensoren auch vorne serienmäßig.

Unser Testwagen ist mit der adaptiven Fahrwerksregelung Dynamic Chassis Control (DCC) samt Fahrprofilauswahl um 974 Euro ausgestattet, bei der man zwischen komfortbetontem, sportlichem oder ökonomischem Ansprechen ("DriveGreen") diverser Fahrparameter wählen kann.

Ob straffer oder sanfter: Der Superb Combi liegt immer satt und neutral auf der Straße, rollt fein ab und vermittelt einen souveränen, oberklassigen Fahreindruck. Dazu passt auch die hervorragende Geräuschdämmung.

In dieselbe Kerbe schlagen die präzise Lenkung und die knackige Sechsgang-Handschaltung. Mit Automatikgetriebe DSG ist der Superb in der Konfiguration 150-PS-TDI plus Allradantrieb nicht erhältlich - da müsste zumindest der 190-PS-TDI her.

Der Allradantrieb via Haldex-Kupplung arbeitet positiv unauffällig, auf rutschiger Straße und bei beherztem Gaseinsatz auch im Trockenen hilft er kräftig mit, das bullige Drehmoment des TDI (340 Nm ab 1.750 Touren) im Zaum zu halten. Wo der Fronttriebler schon recht hilflos wirken würde, schiebt der Allradler unbeeindruckt an.

Beim Normverbrauch wirkt sich die angetriebene Hinterachse bloß mit 0,4 Litern aus (4,5 zu 4,1 Litern), in der Testpraxis kamen wir auf 5,9 Liter, für einen Fullsize-Kombi mit vier angetriebenen Rädern sehr beachtlich.

Der Preis ist seit jeher eine Skoda-Stärke, da macht der Superb Combi keine Ausnahme: 37.860 Euro für 150 Diesel-PS inklusive Topausstattung "Style" und Allradantrieb sind ausgesprochen fair. Der Aufpreis für den Combi gegenüber der Limousine beträgt dabei 1.370 Euro.

Plus
+ durchzugsstarker, verbrauchsarmer Dieselmotor
+ enormes Raumangebot
+ Laderaum am oberen Ende des Möglichen
+ sicheres Fahrverhalten
+ straff-komfortable Federung
+ gute Verarbeitung
+ fairer Kaufpreis

Minus
- keine Automatik-Option für 150-PS-TDI plus Allradantrieb

Resümee
Der Skoda Superb Combi ist genauso fesch wie die Limousine und bietet bei gleicher Länge noch einen Tick mehr Laderaum. Der Platz für die Passagiere ist epochal. Als einziges Mini-Minus bleibt, dass man für die Kombination Allrad + Automatik zum 190-PS-TDI greifen muss. Unterm Strich dennoch ein Top-Angebot.

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