
Ennstal-Classic 2013 | 20.07.2013
Eine Ikone des Rallyesports bei der Racecar-Trophy
In den Siebzigerjahren war der Lancia Stratos das Maß aller Dinge im Rallyesport. Ein seltenes Gruppe 4-Auto bereichert die Chopard Racecar-Trophy.
Die Siebzigerjahre. Die Musik war wild, die Jugend rebellisch und die Röcke kurz. Rebellion war auch auf den Rallyepisten angesagt. Ein Keil mit Ferrari-Motor schrieb damals Geschichte. Der Lancia Stratos wurde losgelassen, um die Krone der Rallye-Weltmeisterschaft an sich zu reißen. Es war das erste Auto, das ausschließlich gebaut wurde, um Rallyes zu gewinnen. Sein abenteuerliches Design zieht auch heute noch die Fans in den Bann des brüllenden Ungetüms.
Wenn der Sechszylindermotor, der aus dem Ferrari Dino stammt zum Leben erweckt wird, zittern einem die Knie. Lauthals dröhnt, spuckt und knurrt der Stratos vor sich hin, wenn er sich den Schlaf aus den Augen reibt. Ein Tritt aufs Gas genügt, um alle anderen Autos neben ihm wie Spielzeuge wirken zu lassen.
1970 wurde der „Automobile Urkeil“ von Bertone auf dem Turiner Salon präsentiert, um sich zwei Jahre später in der Rallye-WM zu messen. Doch anfangs zickte die Mittelmotor-Konstruktion ein wenig herum und es dauerte bis 1974, um das volle Potential dieses reinrassigen Rennwagens voll ausschöpfen zu können. Drei Rallye-Weltmeistertitel in Folge sind die Bilanz des Rallyeprojekts und vor allem der Italiener Sandro Munari beherrschte den Wagen wie kein anderer.
Gerhard Pegam besitzt einen der wenigen, im Werk gefertigten Gruppe 4-Wagen und wird mit diesem die Racecar-Trophy bereichern. Sein Stratos verließ 1974 die Turiner Hallen der damaligen Lancia-Sportabteilung und wurde mehrere Jahre in der italienischen Rallyemeisterschaft eingesetzt.
Der Wagen wurde 2007 komplett restauriert und befindet sich nun in einem perfekten Gesamtzustand und wird einer der „Hingucker“ bei der diesjährigen Racecar-Trophy sein.