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Formel 1: News

Ist die Formel 1 2015 wieder lauter?

Während im Formel-1-Team von Mercedes darüber keine Einigkeit über den Sound herrscht, ist der Williams-Technikchef von der Diskussion genervt.

Seit dieser Woche dröhnen die Motoren wieder. Mit den ersten vier Testtagen in Jerez erwachte die Formel 1 aus ihrem Winterschlaf. In Südspanien konnte man die Autos des Jahrgangs 2015 und die zweite Generation der Hybrid-Antriebe zum ersten Mal in Aktion erleben. Und dabei horchten einige Beobachter auf, denn die neuen Autos klangen, so zumindest er Eindruck einiger Kollegen vor Ort, lauter als noch im vergangenen Jahr.

Dem wollte auch Niki Lauda auf den Grund gehen. Der Aufsichtsratsboss des Mercedes-Teams begab sich am Montag zusammen mit einigen Ingenieuren an die Strecke, um eine Hörprobe der neuen Antriebe zu nehmen. Und die fiel für ihn positiv aus. "Die Motoren sind lauter geworden - das ist ein sehr positiver Input von mir", so der Österreicher. "Es wurden Veränderungen gemacht, was mit dem Krümmer und anderen Dingen zusammenhängt. Auch die Ferrari sind lauter geworden."

Können die Ingenieure diesen subjektiven Eindruck bestätigen? Sind die Motoren tatsächlich lauter und ebbt die Diskussion über den Sound der Formel 1 damit ab? Mercedes-Motorenchef Andy Cowell zuckt mit den Schultern. "Ich kann diese Frage nicht beantworten oder es beziffern. Ich habe keine genauen Messwerte, die belegen dass wir heute lauter sind als vor 365 Tagen", sagt Cowell. Lauterer Sound habe bei der Entwicklung der 2015er-Antriebe nicht auf seiner To-do-Liste gestanden.

"Unsere Entwicklung zielt darauf ab, das Auto schneller und die Antriebseinheit effizienter zu machen", sagt Cowell. Und wie ist der Eindruck im Fahrzeug? "Für mich hört es sich im Cockpit unverändert an", sagt Lewis Hamilton. "Auch beim Anlassen in der Box war es nicht berauschend." Doch warum klangen die Motoren dann in Jerez, zumindest von außen, für viele lauter als im vergangenen Jahr? Cowell nennt zwei mögliche Gründe.

"Vielleicht liegt es auch daran, dass wir zwei oder drei Monate lang keine Rennautos mehr gehört haben." Nach Ansicht des Ingenieure könnte die Ohren der Beobachter nach der Winterpause sensibler sein als noch während des laufenden Rennjahres. Und auch der in eine Hügellandschaft eingebettete Kurs von Jerez könnte eine Rolle spielen. "Es ist eine besondere Atmosphäre, der Schall wird von den Hügeln in der Umgebung zurückgeworfen. Abu Dhabi, wo wir zuletzt waren, ist im Gegensatz dazu offener."

Es drohen also auch in der Saison 2015 wieder Diskussionen über den Sound der Formel 1, was Williams-Technikchef Pat Symonds nervt. Anstatt die großen Errungenschaften der modernen Formel 1 angemessen in den Vordergrund zu stellen, produziere dieses Randthema Negativschlagzeilen.

Symonds ist von der Sounddiskussion genervt

"Wir haben wirklich erstaunliche Fortschritte gemacht, was die Effizienz der Autos betrifft. Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen und haben sie wieder gesellschaftsrelevant gemacht", so Symonds. "Wir liefern nun Ingenieursleistungen, von denen die Allgemeinheit profitiert. Daher ist es schade, dass die Leute nur über den Sound der Autos reden. Das ist solch ein triviales Thema", so der Williams-Technikchef, der daher fordert. "Lasst uns auf das konzentrieren, was wir in der Formel 1 gut machen."

Aus seiner Sicht gebe es im Motorsport deutlich wichtigeres als den Sound der Autos. "Worauf es ankommt, sind gute Rennen. Die Autos sind deutlich schneller als vor zehn Jahren. Im Rennsport geht es um den Wettstreit. Es gibt nichts entscheidenderes als die Rundunzeit", zählt Symonds auf. Und in diesem Punkt würden die neuen Antriebe ihren Zweck erfüllen, wie selbst Hamilton zustimmen muss. "Vergleichen mit den alten V8-Motoren ist es kein guter Sound, aber wenn man mal die Leistung spürt, dann sind die neuen Antriebe schon etwas Besonderes", sagt der Weltmeister.

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