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Formel 1: Interview

Nach Ghosn: Renault-Teamchef unbesorgt

Cyril Abiteboul erkennt keine akute Gefahr für das Formel-1-Projekt des Konzerns, will mit seinen Prognosen aber "lieber nicht zu optimistisch klingen".

Die Verhaftung des Renault-Vorstandsvorsitzenden Carlos Ghosn würde sich nicht auf die Formel-1-Aktivitäten des Autobauers auswirken, glaubt Cyril Abiteboul. Wie der Teamchef im Rahmen des Abu-Dhabi-Grand-Prix versichert, ginge es mit seinem Nachfolger Thierry Bollore nahtlos weiter - auch wenn Ghosn stets als Triebfeder für die werksseitige Rückkehr in die Königsklasse 2016 galt.

"Die Formel 1 ist ihm nicht fremd", sagt Abiteboul über Ballore. "Ich erkenne keine Anzeichen dafür, dass er nicht für die Formel 1 brennen würde." Außerdem hätte Ghosn das Comeback nicht alleine beschlossen, sondern den Rückhalt der übrigen Führungsetage gehabt. "Jetzt stecken wir mitten in einem Sechs-Jahres-Plan", betont Abiteboul. Warum also aufhören, wenn sich die schwierigen Zeiten dem Ende nähern und die Investitionen in das Projekt bald Früchte tragen könnten?

Vielleicht, weil die neuen Entscheider bei Renault agieren könnten wie der Volkswagen-Konzern. Als nach der Abgas-Affäre dessen Aktienkurs einknickte und Milliarden-Strafen drohten, machte man Schluss mit Rallye- und Langstrecken-WM. Auf die Analogie angesprochen zeigt sich Abiteboul plötzlich weniger bestimmt: "Ich wollte nicht optimistisch klingen", rudert er zurück, "ich will doch nur sagen, dass es mit allen Projekten bei Renault, Nissan und Mitsubishi nahtlos weitergeht."

Es ginge in der Formel 1 um Außendarstellung und um technologische Weiterentwicklung, was in jedem Fall auch Ziele der neuen Konzernleitung wären. "Wenn die Formel 1 früher ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte, gibt es keinen Grund, warum es nicht in Zukunft so sein sollte.", meint Abiteboul. "Ich wüsste nicht, wieso es sich auf unser Projekt mehr auswirken sollte als auf andere."

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