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F1 Silverstone 2020: Hamilton dominiert bei Vettel-Motorschaden Sebastian Vettel musste sein Auto kurz vor Ende der Session abstellen
Motorsport Images

F1 Silverstone 2020: Hamilton dominiert bei Vettel-Motorschaden

Nico Hülkenberg überrascht am Freitag beim Jubiläums-Grand-Prix, Sebastian Vettel erleidet wieder einen Defekt, Mercedes dominiert die ersten beiden Sessions

Mercedes hat das Freitagstraining beim Grand Prix zum 70-jährigen Jubiläum der Formel 1 in Silverstone dominiert. Der Vorsprung von Lewis Hamilton (1:25.606 Minuten) und Valtteri Bottas (+0,176) auf den ersten Verfolger, Renault-Pilot Daniel Ricciardo, betrug 0,815 Sekunden.

Sebastian Vettel fehlten sogar 1,592 Sekunden auf die Spitze. Er belegte im zweiten Freien Training den 14. Platz. Im FT1 hatte er noch P7 belegt und auf Teamkollege Charles Leclerc lediglich 0,4 Sekunden eingebüßt. Doch am Nachmittag schien ihn wieder jene Seuche zu verfolgen, mit der er schon am Freitag vor einer Woche zu kämpfen hatte: die Zuverlässigkeit des Ferrari.

Sieben Minuten vor Ende der Session rollte Vettel bei der alten Start- und Zielgerade aus und verteilte dort eine Ölspur. Zuvor war unter Volllast plötzlich der Vortrieb abgerissen. "Es ist entweder der Motor oder das Getriebe", lautete seine erste Vermutung am Boxenfunk. Wenig später bestätigte Ferrari einen Motorschaden.

Eine der Überraschungen des ersten Trainingstags in Silverstone war Nico Hülkenberg. Der Racing-Point-Fahrer (erneut Ersatz für den an COVID-19 erkrankten Sergio Perez) belegte im ersten Freien Training den vierten und im zweiten den sechsten Platz. Sein Rückstand auf Teamkollege Lance Stroll (5.) betrug 0,245 Sekunden.

Probleme mit dem Sitz für Hülkenberg

Hülkenberg musste seine Longrun-Tests im Finish unterbrechen und an die Box kommen. "Ich kann nicht weiterfahren. Der Sitz ist locker", meldete er. Der 32-Jährige musste daraufhin aussteigen und seine Mechaniker ans Werk lassen: "Bei den hohen Fliehkräften ist ein Teil abgebrochen. Dann ist der Sitz lose geworden. So lässt sich hier schwer fahren."

Insgesamt sei er aber "viel besser vorbereitet" gewesen als vor einer Woche: "Von daher hat es heute auf Anhieb besser gepasst. Ich glaube, wir sind P6 oder P7. Dann sind zehn Plätze irgendwie innerhalb von ein, zwei Zehnteln. Wird eine ganz, ganz enge Kiste. Es wird wieder darauf ankommen, alles rauszuquetschen und alles gut umzusetzen", sagt Hülkenberg.

Seine Longrun-Zeiten waren ordentlich und auf Augenhöhe mit den besten Mercedes-Verfolgern. Die "schwarzen Pfeile" fahren freilich in einer eigenen Liga: Während Hülkenberg und Co. tiefe 1:32-Zeiten hinlegten, schafften Hamilton und Bottas sogar ein paar 1:30er-Runden. Und das bei Asphalttemperaturen von teilweise über 40 Grad.

Wolff: Mercedes hat Schwäche ausgemerzt

Das war bisher eine Schwachstelle des Mercedes F1 W11 EQ Power+. "Wir haben vergangene Woche genutzt, um zu verstehen, warum das Auto bei Hitze nicht so gut funktioniert", sagt Teamchef Toto Wolff. "Und heute haben wir bewiesen, dass uns da Fortschritte gelungen sind. Von der Performance her war es ein sehr guter Tag."

Stärkster Gegner des Mercedes-Duos ist einmal mehr Max Verstappen. Zwar erlebte der Red-Bull-Pilot keinen reibungslosen Freitag. Doch bei den Longruns fuhr er einige 1:31er-Zeiten, und absolut gesehen büßte er 0,831 Sekunden auf Hamilton ein. Das bedeutete den vierten Platz, obwohl er sich beim planmäßig schnellsten Versuch mit weichen Reifen nicht steigern konnte.

Hinter Leclerc (+1,206), der wegen Pit-Lane-Speeding 200 Euro Strafe kassierte, landeten die McLaren-Piloten auf den Positionen acht und neun. Rückstand: 1,3 Sekunden. "Wir haben keine Upgrades, sondern fahren das gleiche Auto wie vor einer Woche", analysiert Teamchef Andreas Seidl und ergänzt: "Ich denke, dass wir in einer guten Position sind, Punkte zu holen."

Alexander Albon (+1,354) wurde Elfter, vor den beiden AlphaTauris, die phasenweise sehr starke Longrun-Zeiten hinlegen konnten. Auf den letzten fünf Plätzen landeten drei Alfa Romeos. Robert Kubica (21.) fuhr nur in FT1. Und Antonio Giovinazzi am Ende von FT2 nicht mehr. Er rollte bei Becketts aus und löste damit rote Flaggen aus, die für ein vorzeitiges Ende sorgten.

Motorsport-Total.com

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