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Mercedes und Hamilton dementieren Ausstiegsspekulationen
LAT

Alles nur Spekulation?

Schenkt man britischen Medien Glauben, so entscheidet sich die F1-Zukunft von Mercedes in den nächsten beiden Wochen. Der Vorstand dementiert ebenso wie Lewis Hamilton.

Im Herbst des Vorjahres kamen erste Gerüchte auf. Der McLaren-Deal wurde als Indiz dafür gewertet, dass sich Mercedes nach der Formel-1-Saison 2020 als eigenes Rennteam zurückziehen und nur noch als Motorenlieferant in der Königsklasse verbleiben könnte. Wenige Wochen später folgte die nächste Meldung: Die Formel-1-Zukunft werde "diskutiert". Eine Entscheidung steht entgegen britischer Medienberichte aber noch nicht an.

Im November kündigte Daimler ein milliardenschweres Sparprogramm an, zuvor gab es hingegen noch Anzeichen, dass der Konzern bis 2025 bleiben möchte. Jetzt werden hingegen alle Investitionen einer Überprüfung unterzogen, so auch das Formel-1-Team. Der Rotstift wird angesetzt, kündigte Daimler-Vorstandsvorsitzender Ola Källenius an.

Vor diesem Hintergrund gehen die Silberpfeile in die Formel-1-Saison 2020, in der sie den siebten WM-Titel bei Fahrer und Konstrukteuren im Visier haben. Zwei Wochen vor der Präsentation des neuen Boliden (W11) am Valentinstag wurden nun Gerüchte in britischen Medien laut, die über einen möglichen Ausstieg des Teams nach diesem Jahr spekulieren.

"Nicht wahr": Kein entscheidendes Treffen geplant

'RaceFans.net' und 'Autocar' berichten, dass Mercedes in zwei Wochen bei einem Treffen des Vorstandes darüber entscheiden würde, ob man aus der Formel 1 aussteige oder nicht. Laut den Medienberichten würde dieses entscheidende Treffen am 12. Februar stattfinden.

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist kein solches Treffen für diesen Tag geplant. Daimler-Vorstand Källenius hat die Berichte umgehend dementiert. Gegenüber 'Reuters' erklärt der Schwede, dass die Behauptung - Mercedes bereite sich auf den Formel-1-Auststieg vor - "nicht wahr" sei.

Diese Spekulationen keimen auf, weil Mercedes nur noch bis Ende 2020 an die Formel 1 gebunden ist. Das neue Concorde-Agreement mit Liberty Media wurde noch nicht unterzeichnet. Boss Chase Carey hat zuletzt jedoch betont, dass man sich gerade in "den letzten Zügen" befinde und der neue Vertrag mit den Teams bald unterschriftsreif sein werde.

Diesem neuen Vertrag muss der Mercedes-Vorstand zunächst zustimmen. Erst dann ist eine weitere Zukunft für die Weltmeister in der Königsklasse sicher. Noch im Dezember ließ Teamchef Toto Wolff wissen: "Wir müssen effizienter werden, einen soliden Business-Case darstellen und die Zuschüsse von Daimler zu unserem Programm reduzieren. Wenn uns das gelingt, dann werden wir langfristig in der Formel 1 bleiben."

Auch Källenius bekräftigte: "Wir sind committet." Für Wolff wäre ein Ausstieg nach 2020 "sicher nicht richtig". Da sich der Sport derzeit in eine positive Richtung entwickle - unter anderem könnte auch die Budgetobergrenze Mercedes entgegenkommen.

Die nackten Zahlen belegen, dass sich das Investment für Mercedes in den vergangenen Jahren rentiert hat. Bei einer Daimler-Subvention von knapp 76 Millionen Euro 2018, konnte das Formel-1-Team für den Autohersteller einen Werbewert über einer Milliarde Euro pro Jahr generieren.

Hamilton dementiert Gerüchte über Vertragsverhandlung

Im Interview meinte Wolff auf das Ausstiegsszenario angesprochen: "Es deutet alles darauf hin, dass wir bleiben. Aber es ist kein Selbstläufer." Außerdem betonte er: "Im Moment gibt es keine Indikation, dass wir irgendetwas anders machen wollen. Es gibt kein Zieldatum. Weil im Moment alle Weichen darauf gestellt sind, dass wir langfristig an dieser Plattform teilnehmen."

Die britischen Medienberichte deuteten auch daraufhin, dass eine Option für Mercedes der Verkauf des Werksteams an Aston Martin wäre. Dort ist Lawrence Stroll, Teambesitzer von Racing Point, als Investor im Gespräch. Ein Verbleib als Motorenhersteller - schließlich gibt es langfristige Verträge mit Racing Point, Williams und McLaren (ab 2021) - wäre daher nur logisch. Doch auch dagegen wehrte sich Wolff.

"Wir haben vier Teams, die wir beliefern, uns inklusive. Es gibt nur schwanger oder nicht schwanger, nicht halbschwanger. Entweder wir nehmen an der Plattform teil oder nicht." Die Spekulationen über einen möglichen Mercedes-Ausstieg wirken sich auch auf den Fahrermarkt aus.

Lewis Hamilton steht in der frühen "Silly Season" im Mittelpunkt, denn mit Max Verstappen und Charles Leclerc haben sich Red Bull und Ferrari bereits vor Saisonstart langfristig gebunden. Nur Mercedes hat als einziges Topteam noch keine langfristigen Fahrerverträge unterzeichnet. Gerüchte rund um die Verhandlungen zwischen dem Superstar und dem Rennstall häuften sich in den vergangenen Wochen.

Von horrenden Forderungen und Geldsummen war die Rede. Bis zu 90 Millionen Dollar Jahresgage würde Hamilton von seinem Team verlangen, ansonsten würde der Wechsel zu Ferrari 2021 drohen. Tatsächlich flirtete der Brite im Vorjahr mit den Italienern, doch an den Gerüchten sei nichts Wahres dran, klärt er nun auf.

Auf Instagram schreibt der 35-Jährige bezüglich angeblicher Vertragsverhandlungen: "Nur zur Information: Toto und ich, wir haben noch nicht einmal über einen Vertrag gesprochen. Nichts wird derzeit verhandelt. Die Zeitungen erfinden diese Geschichten einfach." Und auch von dem Ausstiegsszenario hält der Brite wenig. Ende des Vorjahres meinte er: "Mercedes ist hier, um zu bleiben."

© Motorsport-Total.com

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