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Ducati Hypermotard – im Test

Hyper-aktiv

Nach "Super" und "Mega" kommt "Hyper": Heiße Landstraßentänze ohne supersportliche Unbequemlichkeit verspricht die Ducati Hypermotard.

mid/rkm

Allerdings ist damit keine exorbitante Motor- oder Fahrleistung verknüpft. Vielmehr ist die 66 kW/90 PS starke Hypermotard Ducatis die Interpretation eines Supermoto-Bikes, ein auf Landstraßen abgestimmtes sportliches, teilverkleidetes Motorrad mit Slicks-ähnlicher Bereifung. Obwohl der Brückenschlag zur boomenden Supermoto-Szene nur teilweise gelungen ist, fasziniert diese Duc dennoch auf den ersten Blick.

Denn mit ihr ist die vor zwei Jahren in Mailand präsentierte aufsehenerregende Konzeptstudie fast eins zu eins in die Realität umgesetzt worden. Und dies mit allen feinen Spielereien, von denen niemand geglaubt hatte, dass sie den Serienanlauf erleben würden: Klappspiegel, Handprotektoren mit integrierten LED-Blinkern, futuristisches Cockpit und eine äußerst schmale, fast filigrane Gesamterscheinung einer 500er, die aber die Kraft einer 1.000er aufbringt.

Hat man dann Platz genommen, wirkt das Motorrad noch zierlicher und kompakter als beim Betrachten. Es nimmt seinen Fahrer in der Sitzbankkuhle knapp hinter dem Tank fast saugend auf. Trotz der respektablen Sitzhöhe von 84,5 Zenitmetern ist die Hypermotard leicht beherrschbar. Das Ambiente ist aggressiv und dennoch bequem; tourentauglich ist aber anders, dafür ist das Polster zu schmal, doch ein Reisemotorrad will die Hypermotard auch gar nicht sein. Mit aufrechter Körperhaltung nimmt der Pilot die breite Lenkstange in die Hände und fühlt sich sogleich als Matador des Asphalts, der mit viel Übersicht und bestem Kontrollgefühl bereit zur Kurvenhatz auf der Landstraße ist.

Diese Ambitionen finden mit dem charakteristischen Ducati-Antrieb einen adäquaten Erfüllungsgehilfen: Der V-2-Motor im 90-Grad-Winkel mit 1.078 ccm Hubraum und Doppelzündung ist bereits aus anderen Modelle wie der Multistrada bekannt. In dieser Maschine begeistert das Triebwerk trotz einer Leistungsverringerung um fünf PS auf 66 kW/90 PS mit spontanem Ansprechverhalten und seidenweichem Motorlauf. Im unteren Drehzahlbereich nerven jedoch lästige Lastwechsel.

Das maximale Drehmoment von 103 Nm liegt bereits bei 4.750 U/min an und sorgt für viel Druck. So stellt sich die Duc beim Anfahren ohne besondere Anstrengungen locker aufs Hinterrad oder prescht mit Vehemenz durch den mittleren Drehzahlbereich gen Begrenzer, der den Vortrieb weich einbremst. Untermalt wird das freudvolle Szenario von einem erstaunlich erwachsenen Sound, den man dem Motorrad in Zeiten der Euro-3-Geräuschhemmung nicht zugetraut hätte.

Zum spontan reagierenden Motor passt das beeindruckend direkte Fahrgefühl. Auf der Geraden untadelig stabil, lässt sich die Hyper über die konische Lenkstange auch präzise durch kniffligste Kurvenkombinationen dirigieren. Richtig spielerisch geht das aber nicht, da die Italienerin gegen eine leichte Aufstelltendenz in der Kurve gehalten werden muss.

Zudem taumelt sie beim Einlenken ein wenig um die Lenkachse; beim Fahren unter Zug wirkt sich das jedoch nur gering aus. Zudem dürften sich beide Phänomene mit intensiven Abstimmarbeiten der voll einstellbaren Federelemente weitgehend neutralisieren lassen. Die Brembo-Vierkolbenfestsättel bremst außerordentlich verlässlich, ist bissfest und gut dosierbar. Sicher ist, dass die Hypermotard im kurvigen Asphaltgeschlängel so viel Fahrspaß wie kein anderes Modell der italienischen Edelmarke bietet.

Dieses langbeinige Motorrad kann der Sportmarke Ducati neue Kunden erschließen, die sportlich unterwegs sein möchten, ohne sich auf einen Supersportler zusammenfalten zu müssen. Für dieses gelungene Fahrspaß-Ensemble mit der tollen Optik ist der Preis von 13.495 Euro nicht zu hoch gegriffen.

Teststeno Ducati Hypermotard:

Supermotobike mit V2-Motor, 1.078 ccm Hubraum, 66 kW/90 PS Leistung bei 7.750 U/min, max. Drehmoment 103 Nm bei 4 750 U/min; Fahrwerk: Gitterrohrrahmen, USD-Telegabel vorn, Zweiarmschwinge hinten, Sitzhöhe: 845 mm, Tankinhalt: 11,5 l, Gewicht: 177 kg; Preis: 13.495,- Euro.

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