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Grüner Zwitter mit Z-Power

Das Touren-Motorrad Z1000SX hat Kawasaki zum neuen Modelljahr mit wohlfeilen Maßnahmen verfeinert. Wir waren bei der ersten Ausfahrt dabei.

mid/rkm

Die Überarbeitung der Maschine mit dem kraftvollen Tausender-Reihenvierzylinder war dringend notwendig. Das Modell auf Basis des Naked-Bikes Z1000 fanden viele Kunden zwar sehr verlockend, doch im Detail noch nicht ausgereift.

Rein äußerlich ist der vollverkleideten Maschine die intensive Pflege kaum anzusehen. Die Verkleidung im sportlichen Stil sowie das Gesicht mit den Doppel-Scheinwerfern und integrierten Blinkern sind weitgehend unangetastet geblieben. Auch den Trend zu auffälligen LED-Tagfahrleuchten macht die SX nicht mit, und so schmiegt sich die Kunststoffhülle sehr harmonisch um die bewährte Technik.

Herzstück ist natürlich die potente Antriebsquelle, ein 1.043 ccm großer, flüssigkeitsgekühlter Reihenvierzylinder. Der Kraftprotz leitstet 104,5 kW/142 PS bei 10.000/min. Das bärige maximale Drehmoment von 111 Newtonmeter liegt schon bei 7.300 Touren an. Neu ist ein anwählbarer Fahr-Modus, bei dem das Triebwerk nur 70 Prozent seines Potenzials bei gleichzeitig weicherem Ansprechverhalten abruft. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen und am Ende eines langen Fahrtages soll dies dem Fahrer mehr Komfort vermitteln.

Dabei gefällt der Reihenvierer mit der heiser-kehligen Auspuffnote auch im Fahr-Modus mit voller Leistung mit allerbesten Manieren: Schon ab 2.000 Touren setzt er sich nachdrücklich und sehr harmonisch in Szene. Bis auf einen kleinen Ruck aus dem Schiebebetrieb fällt die Gasannahme erfreulich sanft und vor allem beherrschbar aus. Ab 7.000/min legt er eine gehörige Portion Extraschub nach, gewürzt mit kräftigeren Vibrationen, und dreht munter bis an den roten Bereich.

Leichtgängig und mit kurzen Schaltwegen versehen, assistiert das Sechsganggetriebe dem Motor - fast - perfekt: Angesichts der Durchzugsstärke fehlt eine Ganganzeige, und der verlängerte sechste Gang könnte für eine drehzahlschonendere Fahrweise noch länger übersetzt sein. Ein echter Vorteil ist die dreistufige Traktionskontrolle, die das Auskosten des hohen Drehmoments am Kurvenausgang noch sicherer macht.

Eine Feinjustierung macht auch das Fahrwerk noch ausgewogener: Die SX geht erstaunlich behände ums Eck, leichtfüßig biegt sie in Kurven aller Art und lässt sich auch von übleren Asphaltkrankheiten nicht aus der Spur bringen. Reichlich Bewegungsfreiheit und eine komfortable, relativ aufrechte Sitzposition verbessert die Fahrzeugkontrolle und bereitet auf der Landstraße jede Menge Fahrvergnügen. Die knackige, aber nichtsdestotrotz komfortable Abstimmung beschert einen sicheren und souveränen Fahrgenuss unter allen Bedingungen und Geschwindigkeiten. Ein sauberes Feedback sowie eine tolle Stabilität und Lenkpräzision gehören dazu. Parallel zur modifizierten Grundeinstellung weist das Federbein nun eine hydraulische Verstellmöglichkeit der Vorspannung auf. Dadurch lässt sie sich im Handumdrehen für den Soziusbetrieb oder bei voller Zuladung erhöhen.

Im Großen und Ganzen harmonieren auch die neuen Bridgestone S20-Pneus mit dem Fahrwerk. An Grip mangelt es ihnen nicht. Nur Bremsen in Schräglage quittiert der Vorderreifen mit deutlicher Aufstellneigung, die bisweilen unangenehm werden kann. Apropos Bremsen: Hier haben die Kawa-Entwickler mit einteiligen Monobloc-Zangen den nächsten Schritt gemacht. Sehr effektiv und gut dosierbar verzögern die Festsattel-Bremsen auf Supersport-Niveau. Die Stopper sind sehr verlässlich, gut dosierbar und von einem spät regelnden ABS abgesichert. Auf der Landstraße dürfte die ausgezeichnet kontrollierbare SX so manchem Sport-Motorrad ihr markantes Heck zeigen.

Die angenehme Sitzposition und den guten Windschutz hinter der dreifach verstellbaren Scheibe machen die SX zur idealen Touren-Maschine. Zusätzlich sind neue, viel besser ins Fahrzeug integrierte Koffer als Zubehöroption erhältlich. Diese fügen sich ausgezeichnet in die Optik ein und lassen sich leicht befestigen. Das Öffnen erfolgt mit dem gleichen Schlüssel, er auch die Zündung bedient. Zugleich liegen die Koffer enger am Fahrzeug an, was der Fahrstabilität zuträglich ist und die Fahrzeugbreite reduziert.

Da nimmt der Fahrer in Kauf, dass ihr Volumen mit je 28 Litern kleiner als bei den Vorgängern mit 35 Litern ausfällt, zumal in beide Koffer trotzdem ein Integralhelm hinein passt. Schade nur, dass Kawasaki auch bei der 2014er Auflage einen Hauptständer als Zubehöroption nicht anbietet, das hätte das Tourenpotenzial noch weiter verbessert.

Sportliches Touren mit potenter Fahrdynamik und ausgewogenen Fahreigenschaften sind in einer solchen Harmonie selten zu finden. Viele Touren-Motorräder sind zu behäbig und die meisten Sport-Bikes nicht komfortabel genug. Insofern füllt die Kawasaki Z1000SX eine echte Lücke.

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