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Kessel mit Druck

Dank schärferer Nockenwellen und zahlreicher weiterer Modifikationen bringt es die neue Kawasaki ZX-10R trotz Euro-4-Tauglichkeit auf 200 PS.

mid/rob

Das Thema Supersport in der Motorrad-Branche ist so aktuell wie lange nicht mehr: Die neuen Boliden von Yamaha, Suzuki, Ducati und die einzigartigen Kawasaki H2R debütierten vor einigen Monaten.

In diesem Jahr lässt es die Supersportfraktion zwar etwas ruhiger angehen, aber Kawasaki als seit jeher sportliche Motorradmarke befriedigt die sportiven Geister jetzt mit einem neuen Flaggschiff, der Ninja ZX-10R.

Rein optisch sticht der Unterschied zur Vorgängerin nicht direkt ins Auge, doch technisch hat sich enorm viel getan. Unterstützung erhielten die Ingenieure von Tom Sykes, dem Superbike-Champion von 2013 und seinem holländischen Teamchef Marcel Duinker.

Und die Veränderungen am jetzt vorgestellten Serienbike sind ähnlich denjenigen, mit denen Sykes und Duinker die Superbike-Dominanz mit 18 Siegen in 26 Rennen geschaffen haben: Weniger Schwungmasse des 998-Kubik-Reihenvierers - insgesamt wurden 20 Prozent Gewicht eingespart - und ein überarbeitetes Chassis, das mehr Gewicht auf das Vorderrad bringt.

Im Motor sorgen schärfere Nockenwellen und eine Vielzahl weiterer Detail-Modifikationen trotz der Homologation nach Euro 4 für ein nach wie vor beeindruckendes Leistungsmaximum von 200 PS, womit die ZX-10R in der absoluten Top-Liga mitspielt.

Neue elektronische Helferlein sind die fünfdimensionale Sensorbox (für Roll- und Gierrate, Längs-, Quer- und Vertikalbeschleunigung) sowie drei Fahrmodi (volle Leistung, 80 oder 60 Prozent) und eine dreistufige Launchcontrol für Rennstarts.

In der Praxis erweist sich das Aggregat als ebenso drehzahlgierig wie -freudig. Die verringerte Schwungmasse und der nach wie vor extralange erste Gang verlangen beim Losfahren nach höherer Drehzahl.

Bis etwa 8.000 Touren bleibt die "Grüne" handzahm, doch darüber legt sie umso brachialer los, und wie: Bis zum roten Bereich bei 14.000/min kennt die Kawa kein Halten mehr, dank Quickshifter schnellt sie auf der Zielgeraden im Nu bis auf 250 km/h hoch. Kleingemacht hinter der neu gestalteten Verkleidung gibt es sogar so etwas wie Windschutz.

Ähnlich beeindruckend fällt das ausgezeichnete Gefühl der Kontrolle aus, das die neue Maschine vermittelt. Beim Beschleunigen aus langsamen Ecken hält die Traktionskontrolle das Bike einigermaßen in der Spur, ohne den Druck komplett wegzunehmen.

Der elektronische Lenkungsdämpfer beruhigt in hektischen Steigephasen das Vorderrad, damit der Fahrer noch schneller unterwegs sein kann.

Das Geheimnis ist das höhere Vorderradgewicht durch die näher zum Fahrer verlegte Lenkkopflage und eine längere, noch steifere Zweiarmschwinge. Hinzu kommen Federelemente mit geänderter Federkennung und eine neue Dämpfungsabstimmung.

Aufgewertet zeigen sich die Vorderbremsen mit nun größeren 330er-Scheiben und mächtigen Brembo M50-Festsattelzangen sowie einem radialen Hauptbremszylinder.

Damit verzögert die Kawa extrem effektiv, punktgenau dosierbar und das auch langanhaltend ohne Druckpunktverlust. Ein Kurven-ABS gibt es auch, doch wegen der beim ersten Test in Sepang (Malaysia) aufgezogenen Slicks hatten die Kawa-Techniker dieses abgeschaltet.

Mit einem Leergewicht von 206 kg ist die große Ninja ein paar Kilo schwerer als ihre Vorgängerin, was an den zusätzlichen Bauteilen zur Einhaltung der Euro-4-Abgasnorm liegt.

Nichtsdestotrotz umrundete sie den Tropenkurs handlich bis wieselflink und untermauert damit die These, dass die neuen Tausender die besseren Sechshunderter sind.

Diese Stabilität und Handlichkeit wird der Kawa auch im normalen Straßenverkehr zugute kommen, doch mit den integrierten Erfahrungen aus der Superbike-WM wird der Stern der 20.999 Euro (Deutschland: 17.195 Euro) teuren Ninja ZX-10R auf der Rennstrecke zweifellos am hellsten scheinen.

Technische Daten Kawasaki Ninja ZX-10R

Supersportmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihen-Vierzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum: 998 ccm, Bohrung x Hub: 76,0 x 55,0 mm, max. Leistung: 147 kW/200 PS bei 13.000/min, max. Drehmoment: 113,5 Nm bei 11.500/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsgang-Getriebe, Leichtmetall-Brückenrahmen, Upside-Down-Teleskopgabel, Leichtmetall-Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS, Reifen vorn: 120/70 ZR 17, hinten: 190/55 ZR 17, Sitzhöhe: 835 mm, Tankinhalt: 17,0 l, Leergewicht: 206 kg, Höchstgeschwindigkeit: über 290 km/h.
Österreich-Preis: ab 20.999 Euro (Deutschland: ab 17.195 Euro).

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