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Kawasaki W800 im Test
Johannes A. Unruh & Kawasaki

Retro-Charme

"Das ist aber eine Beauty" oder "Cooles Retro-Bike": Solche Ausrufe nebst dem obligatorischen "Daumen hoch" sind oft zu hören, wenn man mit der Kawasaki W800 vor dem Café ankommt, um sich dann mit Helm und Halstuch, also mit doppeltem Corona-Schutz, in die 1,50 Meter-Abstands-Schlange einzuordnen.

Rainer Unruh / mid

Die Vorgängerin der W800 war fast genauso schön wie das 2020er Modell, allerdings technisch nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit. Da der Biker den Durchblick behalten muss, wurde die Licht gewechselt. Halogen ade - willkommen LED! Dürfen die das? Das passt doch gar nicht zum Retro-Bike, könnte man meinen.

Natürlich dürfen die das. Dient doch schließlich der Sicherheit. Ebenso wie die Möglichkeit, eine sichere Vollbremsung hinzulegen. Denn der Maschine wurde eine bessere Bremsanlage mit ABS eingebaut, die Trommelbremse entsorgt. Scheibenbremsen vorne und hinten und auch eine größere Teleskopgabel tragen zu mehr Sicherheit bei.

Ist der Kaffee getrunken und genügend über die Kawasaki W800 erzählt, geht es zum City-Cruisen mit der schönen Japanerin. Auf der durchgehenden, recht breiten und für die Sozia leicht erhöhten Bank mit gerippter Polsterung sitzt es sich gut. Auf der Langstrecke sollte jedoch bei jedem Tanken - bei den Testfahrten reichte eine Füllung für rund 170 Kilometer - eine kleine Pause eingelegt werden. Der Lenker ist angenehm geformt, die Sitzposition ziemlich gerade, die Knie sind locker angewinkelt. Cooles Cruiser-Feeling, passend bis 130 Stundenkilometer. Alles darüber wird auf Dauer anstrengend.

Gemütlich ist angesagt! Auch beim Schalten und Kuppeln. Die fünf Gänge lassen sich angenehm durchschalten. Und sollte mal zu schnell und doll runtergeschaltet werden, dann ist ja noch die Anti-Hopping-Kupplung da, die ein Ruckeln ausgleicht. Eine Kurvenfresserin ist die W800 nicht, aber eine solide Gefährtin für den Alltag. Sie meistert die Tour zur Arbeitsstelle und zum (alkoholfreien) Feierabend-Bier.

Das Cockpit ist übersichtlich, mit seinen zwei Rundinstrumenten für Drehzahl und Tempo hat es alles, was benötigt wird. Problematisch ist, dass eine Tankfüllanzeige fehlt. Das ist dann doch ein wenig zu retro! So viel hätte die auch nicht gekostet. Wenn das Benzin zu Ende geht, leuchtet allerdings ein gelbes Licht auf und dort, wo die Kilometer digital angezeigt werden, blinkt nervös der Schriftzug "Fuel, Fuel" auf. Wie viel Restsprit dann noch im Tank ist und welche Strecke noch zurückgelegt werden kann, haben wir lieber nicht ausgetestet. Der Tipp: Einfach nach 170 Kilometer wieder volltanken! Einen Tageskilometerzähler gibt es nämlich. Ansonsten stören an der Lenkstange keine unnützen Schalterchen und auch kein Blinken die Konzentration. Die Bedienelemente sind einfach "handlebar".
Der Sound aus den beiden Auspuffrohren ist Kiez-Konform. Tontechniker und Ingenieure waren am Werk und haben das, was hinten rauskommt, so angepasst, dass sich Kawa W800-Fahrende weder in 30er-Zonen, noch vor Straßencafés unbeliebt machen.
Der Motor, ein luftgekühlter Zweizylinder mit Königswelle, hat 48 PS und ist somit tauglich für den Führerschein A2. Mama oder Papa können die W800 einfahren, wenn Sohn oder Tochter 18 Jahre alt sind, übernehmen sie das Bike.

Rund 220 Kilogramm wiegt die Kawasaki W800, sie hat einen Tankinhalt von 15 Liter. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei rund 170 km/h und der Motor erreicht die Euro4-Norm. Die Kawa macht Spaß wie ein kleines Pferdchen eben Spaß macht und ist für mittlere Touren gut geeignet.

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