Harley-Davidson Fat Bob – im Test | 26.09.2008
Mucho Macho aus Milwaukee
Die Dyna-Baureihe von Harley-Davidson einen neuen Bruder bekommen - und der dicke Robert aus Amerika erweist sich als wahrer Macho.
mid/wa
Ein radikales Factory Custom Bike mit Breitreifen und einer verchromten Auspuffanlage im Stil einer Maschinenpistole - nein, die 18.240,- Euro teure Harley ist nichts für zarte Gemüter.
Die FXDF Dyna Fat Bob - so der komplette Name - setzt ganz auf einen starken Auftritt, wobei der Doppelscheinwerfer zwischen den polierten Gabelbrücken das zentrale Erkennungsmerkmal ist.
Weitere charakteristische Details sind neben den Breitreifen auf geschlitzten Leichtmetall-Gussscheibenrädern im 16-Zoll-Format, der flache Drag Bar-Lenker. Verchromte hintere Federbeine im Full Metal Jacket-Design und die hochglanzverchromte Tommy Gun-Auspuffanlage runden die dominante Optik ab.
Die Auspuffanlage windet sich seitlich um den schwarzen, 1.584 ccm großen V2-Motor, der bei 5.000 Touren seine 57 kW/78 PS leistet. Das maximale Drehmoment von 127 Nm liegt bei 3.500 Umdrehungen vor. Damit fährt sich die Fat Bob so souverän, wie ihr Name bereits vermuten lässt.
Hinter dem 19,3 Liter fassenden Tank lässt es sich erstaunlich kommod sitzen. Der breite Lenker und die weit nach vorne geschobenen Fußrasten tun ein Übriges für eine lässige Sitzhaltung. Ein cool wirkender Auftritt ist dadurch garantiert.
Doch im Interesse eines machomäßigen Auftritts sollte mann hektische Fahraktionen auf schlechten Straßen vermeiden. KundeInnen im alpinen Raum aufgepasst: Der blade Bob mag es am liebsten, wenn sich die gut geteerte Piste sanft schwingend und ohne enge Kehren dahin schlängelt.
Dann macht auch der potente V-Twin am meisten Spaß, kann er doch hier sonor vor sich hindonnern. Wer hingegen sportlich ambitioniert über kleine Landstraßen und durch steile Kurven pfeilen möchte, der greift besser zu anderen Bikes.
Die Fat Bob ist halt ein reinblütiges Showbike für den starken Auftritt, und mit 320 Kilo entsprechend wuchtig dimensioniert. Federelemente und Bremsanlage indes sind dem vollschlanken Jüngling vollauf gewachsen.
Und auch die legere Art der Kraftübertragung sorgt für zufriedene Gesichter, kommt doch das komfortable Sechsganggetriebe Cruise Drive auch in der Fat Bob zum Einsatz.
Für Urlaubsfahrten oder flotte Landstraßenmanöver bietet der Markt sicher bessere Bikes. Wwenn es jedoch um einen eindrucksvollen Auftritt geht, spielt die Fat Bob in ihrer eigenen Liga. Aggressiv, aber stilsicher zieht die Harley die Blicke auf sich – eben ein echter Macho.
Teststeno Harley-Davidson FXDF Fat Bob:
Chopper mit luftgekühlter Zweizylinder-V-Motor, 1.584 ccm Hubraum, Leistung 57 kW/78 PS bei 5.000 U/min, max. Drehmoment 127 Nm bei 3 500 U/min, Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, elektronische Einspritzung, sechs Gänge, Sitzhöhe 66,3 Zentimeter, Tankinhalt 19,3 Liter, Leergewicht 320 Kilogramm, Zuladung 172 Kilogramm; Preis: ab Ab € 18.240,- Euro.