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Piaggio Vespa GTS 300 i.e. Super – im Test

La dolce vita

Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann sich der Vespa-Afficionado ab sofort mit der GTS 300 i.e. die Krönung aller Piaggios in die Garage holen

Ingo Gutjahr

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Wer Motorroller denkt, sagt automatisch Vespa. Das Urtier der urbanen Mobilität, Synonym geworden für eine ganze Gattung an Fortbewegungsmitteln existiert in kaum abgeänderter Form seit 1946 auf unseren Straßen.

Damals fuhr man in vielen Ländern noch ohne Kennzeichen, ohne Schuhe und selbstverständlich auch ohne Helm. Während letzteres bei unseren lässigen, südlichen Nachbarn an der Adria leider immer noch Usus ist, hat sich technisch bei den Rollern unheimlich viel getan:

Moderne Scheibenbremsen, aufwändige Aufhängungen, computergesteuerte Einspritzanlagen und nicht zuletzt komfortable, stufenlose Automatikgetriebe machen die kompakten Motorräder zu sicheren und höchst Spaß fördernden Fortbewegungsmitteln.

Che bella!

Zum motorline.cc-Test fuhr diesmal das aktuelle Topmodell der Vespa-Reihe an den Start: Mit dem stolzen Namen Vespa GTS 300 i.e. Super geadelt, stellt es momentan die Speerspitze der italienischen Kultmarke. Bei der Farbwahl war man nicht sonderlich kreativ. Es sollte jedoch für jeden etwas dabei sein, solange man auf Schwarz, Rot oder Weiß steht.

Farbkleckse in Form einer feuerrot leuchtenden Schraubenfeder am Vorderrad und peppige Sticker-Dekors mit dem Thema „300“ verhelfen der Vespa zusammen mit besonders dick aufgetragenem Chromzierrat zu einem durchaus eindrucksvollen Auftritt. Auch die schwarz lackierten 12“-Alufelgen stehen der „Wespe“ wie angegossen und sorgen trotz ihrer geringen Größe für anständige Stabilität.

Im Vergleich zu ihrer „kleineren“ Schwester GTS 250 verfügt die Super über eine etwas anders geformter Zweiersitzbank und ein nunmehr komplett analoges Cockpit. Ein Mäusekino hat auf einer klassischen Vespa ohnehin nichts verloren. Oder würden Sie Ihre Pizza mit Sushi belegt haben wollen? Na eben.

Pole-Position an der Ampel

Auch wenn die Typenbezeichnung bei der Hubraumangabe etwas flunkert (die 300 angegeben ccm werden nach der Lektüre des Datenblatts nämlich zu 278 ccm), die GTS ist gewissermaßen das Höllengerät unter den Rollern: Sie hängt derart giftig am Gas, dass man besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten und beim Reversieren die rechte Hand mit Bedacht bewegen sollte.

Beim Grand-Prix an der Ampel ist man jedoch ganz klar vorn dabei. Selbst gestandene Turbodiesel-Limousinen müssen beim Antritt bis 70 km/h passen. Trotz nahezu gleichgebliebener Leistung im Vergleich zur 250er (22 PS zu 21,5 PS), fährt sich die Super deutlich souveräner.

Das maximale Drehmoment von 22,3 Nm liegt nunmehr bereits bei 5.000 U/min und damit deutlich früher an. Die Variomatik schaltet absolut hakelfrei und performt auch ohne Einsatz von diversen Tuningteilen erfreulich gut.

Die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ist rasch und ohne Stress erreichbar. Das wirklich überaus komfortable Fahrwerk lässt sich auch auf üblen Asphaltflicken nicht so schnell aus der Ruhe bringen und bügelt Temposchwellen genauso weg wie Straßenbahnschienen und Schlaglöcher.

Auf der Landstraße kommt lässt die Vespa große Schräglagen zu, während im Stadtverkehr die kleinen Räder und die optimale Gewichtsverteilung für erstklassige Handlichkeit sorgt. Etwas mehr Beachtung dürfte der Auspuff vertragen, denn was der Viertakter da von sich gibt, ist zwar sicherlich weit diesseits jedweder Grenzwerte, aber richtig Amore kommt da noch nicht auf.

Verbindlicher ist da schon die Bremsanlage: Die beiden Scheiben mit jeweils 220 mm vorne beziehungsweise 200 mm hinten packen bei festem Griff ordentlich zu und sind frei von Fading. Ein ABS ist für das Topmodell sonderbarerweise nicht verfügbar, wohl aber für die 250er. „La bellezza non basta“, könnte man dies passend kommentieren.

Und sonst gibt’s keine Kritik? Aber ja doch: Denn das Helmfach schluckt nur einen Jethelm. Vollkommen unpraktisch und am Bedarf vorbei entwickelt.. Und sonst: Die Streuscheibe des Scheinwerfers blendet den Fahrer bei Nacht.

Macht aber nix, denn nicht umsonst ist ein Original ein Original. Und das lässt man sich (apropos "nicht umsonst") auch bezahlen: Listenpreis 5.800,- Euro inklusive aller Abgaben. Momentan gibt’s aber beim Importeur Faber eine Aktion um 5.350,-.Euro

Da heißts jetzt aber pronto, denn der nächste Frühling kommt schneller, als du denkst!

Testurteil:

Plus

+ gute Verarbeitung
+ kräftiger Motor
+ komfortables, sehr wendiges Fahrwerk
+ klassisches Design

Minus

- hoher Preis
- kleines Helmfach
- Eigenblendung durch Streuscheibe

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