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Knapp daneben ist auch vorbei

Das Kitcar-Duell zwischen Benedict und Resch war herzerfrischend, ein Kupplungsdefekt macht dem Citroen-Piloten aber einen Strich durch die Rechnung.

Joachim Resch:
Der Citroen-Kitcar-Pilot war knapp an Benedict dran, als dann die Kupplung des Franzosen beinahe den Geist aufgab

Joachim Resch und Herwig Verient waren mit ihrem Citroen Saxo Kit-Car sicherlich eine der großen Überraschungen des vorletzten Laufs zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Niemand hätte den beiden Steirern nach dem bisherigen Saison-Verlauf zugetraut, die Klassen-Supremos Waldemar Benedict/Tanja Neidhöfer im Fiat Punto Kit-Car so fordern zu können, wie sie es diesmal taten.

Nach sechs von 12 Sonderprüfungen lagen die beiden Kontrahenten nur gerade eine winzige Sekunde voneinander getrennt vor allen Gruppe N-Autos auf den Gesamtplätzen 5 und 6 und Kenner der Szene versicherten vom Streckenrand aus, Resch noch nie in dieser Saison derart aggressiv und entschlossen hinter dem Steuer erlebt zu haben.

Leider begann in SP 7 erstmals die Kupplung Probleme zu machen, ein Drama, das sich in den folgenden Stunden multiplizierte. Ein Wechsel war nicht möglich, da dies in der knappen zur Verfügung stehenden Servicezeit nicht zu erledigen war und nur automatisch zum Ausfall geführt hätte.

Also kämpfte man sich weiter und eigentlich war es letztendlich ein Wunder, dass man noch irgendwie das Ziel erreichte, denn mit niedrigen Drehzahlen war es bald nicht mehr möglich, das Auto vom Fleck zu bewegen. Jeder Start wurde zu einer Herzklopf-Aktion und man musste jede Minute mit dem endgültigen Kupplungs-K.o rechnen. Beim Versuch, sie wenigstens ein wenig zu stabilisieren, fielen 20 Strafsekunden an.

Das Ziel sah man aber dann glücklicherweise doch noch, nunmehr allerdings 56 sec. hinter dem siegreichen Fiat Punto und auf Platz 8, immer noch deutlich vor dem dritten Kit-Car – Gottfried Kogler im Peugeot 106 Maxi. Trotz alledem war dies der weitaus knappste Abstand in dieser Saison, wodurch neben dem weinenden auch ein zumindest lächelndes Auge blieb:

„Der Motor war deutlich stärker als der alte, der bei der Burgenland-Rallye kaputt gegangen ist. Das war eine sehr angenehme Überraschung, die uns das italienische Team da gemacht hat. Ich bin überzeugt, dass wir Benedict ohne die Kupplungs-Probleme heute schlagen hätten können, auch wenn es natürlich sehr knapp hergegangen wäre."

Der weitere Saisonverlauf ist indes fraglich: "Ob wir die Waldviertel-Rallye jetzt noch absolvieren werden, wissen wir noch nicht, weil es dort sehr schwierig sein wird, unter die Top-10 in der Gruppe A zu kommen und irgendwelche ÖM-Punkte zu holen. Wir entscheiden das in den nächsten Tagen. Nach diesen Zeiten sind wir für die Saison 2002 jetzt extrem zuversichtlich. Vor der Rallye war ich noch in Deutschland beim dortigen Citroen-Werksfahrer Sven Haaf und habe mir ein paar Tips geholt, die sehr wertvoll waren.“

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