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Knappe Sache

Mercedes, Opel und Abt-Audi testeten in Le Castellet erstmals gemeinsam ihre neuen Boliden, die geringen Abstände versprechen Spannung.

Nach dem ersten gemeinsamen Test von Abt-Audi, Mercedes-Benz und Opel auf dem 5,875 Kilometer langen Circuit Paul Ricard in Le Castellet/Frankreich herrscht Zuversicht. Mercedes-Pilot Uwe Alzen, der am letzten von vier Testtagen die Bestzeit (1.19,258 Minuten) errang, brachte es auf den Punkt:

"Das waren tolle Testtage auf einer unglaublich schönen Rennstrecke. Und die DTM 2002 wird super spannend." Der Grund: Die Rundenzeiten der Autos der drei Marken lagen auf Anhieb dicht beieinander. Und dies, obwohl die Abt-Audi TT-R, Mercedes-Benz CLK-DTM und Opel Astra V8 Coupé noch in unterschiedlichen Konfigurationen gefahren sind. Abt Sportsline testete mit einem neuen Audi Coupé, das Team HWA hatte zwei CLK Baujahr 2002 und ein letztjähriges Auto nach Le Castellet gebracht, Opel war mit drei Astra Coupé beim Test, deren Entwicklungsstufen sich noch unterscheiden.

Die meisten Fahrerwechsel verzeichnete der neue Abt-Audi TT-R in Frankreich – alle fünf Fahrer durften den Neuen testen. "Ich konnte ohne technische Probleme viele Kilometer absolvieren", resümierte Laurent Aiello, der die ersten beiden Tage bestritten und dabei die Abt-Bestmarke von 1.20,096 Minuten gesetzt hatte. "Bei der Abstimmung des neuen Autos kämpfen wir noch damit, die richtige Kombination zwischen den einzelnen Komponenten herauszufahren. Aber wir wissen, woran wir arbeiten müssen und sind auf dem richtigen Weg."

Christian Abt testete montags: "Mein Job war es, mit vollem Tank einen Dauerlauf zu fahren. Es ging um die Haltbarkeit des Autos, aber auch um die der neuen Dunlop-Reifen. Und das hat alles sehr gut funktioniert. Der neue Abt-Audi ist einfach tadellos gelaufen." An der Zeitenjagd am letzten Testtag, als die Strecke eine immer bessere Haftung bot, beteiligten sich die Abt-Piloten daher nicht. Teamchef Hans-Jürgen Abt: "Wir haben ganz cool unser Programm absolviert. Der Dauertest war wichtig; und auch, dass unsere Youngster Mattias Ekström und Martin Tomczyk sowie Neuzugang Karl Wendlinger am letzten Tag Erfahrungen mit dem neuen Auto gesammelt haben."

Opel war mit allen derzeit feststehenden fünf Piloten in Le Castellet – mit Alain Menu, Michael Bartels, Manuel Reuter, Timo Scheider und Joachim Winkelhock. Opel-Sportchef Volker Strycek zog eine positive Bilanz: "Ich bin mit dem Verlauf der Tests soweit zufrieden. Wir sind mit den drei Autos unterschiedliche Testprogramme gefahren und nehmen nach insgesamt 3.000 Testkilometern sehr viele Erfahrungen mit – natürlich auch noch viel Arbeit."

Am letzten Tag lag zur Mittagspause Reuter, der als Einziger der Opel-Mannschaft bereits mit einer verbesserten Aerodynamik ausgestattet war, gerade eine Zehntelsekunde hinter Uwe Alzen. Am Nachmittag übernahm dann Winkelhock von Reuter das Steuer. Alain Menu, mit Vorjahresaerodynamik und Vorjahresmotor unterwegs, hatte sein Auto an allen Tagen zuverlässig mit an der Spitze etabliert. "Es hat richtig Spaß gemacht", sagte Menu. "Ich bin viel gefahren und konnte viel aussortieren. Mein Vertrauen ins Auto wächst von Runde zu Runde." Der 23-jährige Timo Scheider markierte am Ende die Opel-Bestzeit mit 1.19,495 Minuten.

Hans-Jürgen Mattheis, Teammanager des Mercedes-Benz-Teams HWA, bilanzierte: "Wir sind mit unseren zwei neuen CLK problemlos und viel gefahren. Uns ging es in erster Linie darum herauszufinden, wie es um die Zuverlässigkeit der mechanischen Bauteile steht." Die ersten beiden Tage waren Jean Alesi und Marcel Fässler gefahren. Der junge Schweizer setzte sich bravourös in Szene – und hielt den ehemaligen Formel-1-Fahrer Alesi hinter sich. Am Montag und Dienstag kamen Uwe Alzen und Bernd Schneider zum Einsatz.

Alzen: "Mit dem neuen CLK ist meiner Ansicht nach ein harmonisches, gutes Paket gelungen. Er ist sicher kein revolutionär neues Auto, die technischen Veränderungen stecken im Detail. Die Optik des Neuen ist allerdings sensationell und er ist im Grenzbereich gut zu handeln. Ich bin heiß aufs erste Rennen – am 21. April in Hockenheim!" Begeisterung auch beim amtierenden Champion Bernd Schneider:

"Die Test haben riesigen Spaß gemacht, vor allem auch deshalb, weil die Bedingungen ausgezeichnet waren. Die Rennstrecke Paul Ricard ist nach dem Umbau die modernste Rennstrecke, die ich kenne." Lob gab es auch für Stefan Mücke, 2001 Zweiter der Deutschen Formel-3-Meisterschaft, der sich im letztjährigen DTM-Mercedes an den neuen Arbeitsplatz gewöhnen durfte. "Stefan hat einen Super-Job gemacht", so Mattheis.

Die nächsten gemeinsamen DTM-Tests finden am 26. und 27. März im Motopark Oschersleben statt.

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