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Es kommt ein heißer ÖTC-Herbst

Hoffmann feiert einen Doppelsieg, in der Gesamtwertung liegen Karrer, Niel und Hoffmann innerhalb von nur 2,5 Punkten.

Absolut spannend präsentiert sich die Gesamtwertung nach dem sechsten Lauf der Österreichischen Tourenwagen Challenge. Mit dem zweiten Sieg von Roman Hoffmann (Honda Civic Type R) holt der Niederösterreicher kräftig auf und liegt nun 2,5 Punkte hinter Herbert Karrer und 1,5 Punkt hinter Alexander Niel (Alfa 156).

Die fleißige Entwicklungsarbeit des Hoffmann Teams hat in Brünn Wirkung gezeigt und so war der mehrfache ÖTC-Sieger auch im Sonntag-Rennen das Maß aller Dinge. Schon beim Start konnte sich der Vortagssieger absetzen und hielt seine schärfsten Konkurrenten an diesem Wochenende, Herbert Karrer, in Schach. Hoffmann: „Es hat so einfach ausgeschaut, aber ich bin ständig am absoluten Limit gefahren. Bei jedem Fehler wäre Karrer dran gewesen und hätte mich in einen harten Zweikampf verwickelt.“

Aber auch Karrer gab sein Bestes: „Ich bin dauernd voll gefahren, von meinen Reifen ist nichts mehr übrig. Aber es war nicht mehr drinnen, der Honda ist einfach schneller.“ Sascha Plöderl (Honda Civic Type R) komplettierte wie schon am Samstag das Podest-Foto, auch wenn es zu Beginn nicht danach ausgesehen hat. Schon bald nach dem Start musste er Niel vorbeilassen, in der Folge fiel er kurz hinter Geisler und Lampert zurück. In den nächsten Runden konnte er die beiden aber wieder überholen, ging bald an Niel vorbei und fuhr ungefährdet am dritten Platz ins Ziel. Plöderl: „Ich hatte aufgrund eines Elektronik-Problems Motoraussetzer, die sich aber wieder gelegt haben. Danach ist das Auto problemlos gelaufen.“

Waren die ersten Drei relativ bald fixiert, so spielten sich die packenden Szenen dahinter ab. In der Anfangsphase lag Guido Geisler (Honda Integra) auf Platz 5, dicht gefolgt von Christoph Lampert und Wolfgang Treml (beide Alfa 147), mit Jürgen Schmarl entwickelte sich ein dramatischer Vierkampf. Der ersten Positionswechsel spielte sich zwischen Lampert und Geisler ab, nach einigen Kurven Rad an Rad setzte sich Lampert durch und hatte nun Teamkollegen Alex Niel in Schlagdistanz.

Der neue Vierkampf lautete bald Niel, Lampert, Geisler und Schmarl. Wolfgang Treml musste nach gutem Auftritt mit defektem Radlager aufgeben. Etwa Mitte des Rennens hatte Lampert Niel eingeholt und tastete im Windschatten seine Überholmöglichkeiten ab. Als die beiden auf Kampflinie umstellten und immer öfter nebeneinander fuhren, schloss auch Guido Geisler auf. Es entwickelte sich ein Dreikampf wie ihn Brünn noch nicht gesehen hatte: Sehr hart, extrem spannend aber überaus fair fuhren die drei sehr professionell mehr nebeneinander als hintereinander.

Oft passte nicht einmal ein Blatt Papier zwischen die beiden Alfas und den Honda, aber es kam zu keinen Rempeleien. Niel hatte das ganze Wochenende mit seinem Set-Up zu kämpfen und war fahrwerksmäßig den beiden unterlegen. Mit seiner ganzen Routine versuchte er den jungen Lampert hinter sich zu halten, ehe er den Vorarlberger in der vorletzten Runde innen vorbei ziehen lassen musste. Wer geglaubt hat, der Kampf um Platz 4 sei nun entschieden, hatte sich getäuscht. Niel versuchte zu Kontern und auch Geisler witterte noch seine Chance. Ununterbrochene Attacken kennzeichnete den letzten Umlauf.

Letztendlich holte sich Lampert den vierten Platz, dahinter folgten Niel und Geisler. Lampert zeigte in diesem Lauf erneut sein Talent: „Ein toller und fairer Kampf, ich bin total glücklich über den vierten Platz.“ Niel hatte des ganze Wochenende Fahrwerksprobleme: „Mein Auto ist sehr schlecht gelegen, ich bin nur gerutscht. Gratulation an den Christoph für diese Leistung.“ Guido Geisler hatte sichtlich Freude an diesem Rennen: „Ein toller Lauf, sehr fair, so macht das Rennfahren Spaß.“ Die ersten Zehn wurden von Jürgen Schmarl, Dieter Huber (Citroen Saxo), Robert Pankl (Toyota Celica) und dem Deutschen Werner Härtl (VW Golf) komplettiert.

Härtls Landsmann Frido Nolte war in Brünn erstmals mit seinem brandneuen Honda Civic Type R unterwegs. Wie erwähnt hat sich die Situation in der Gesamtwertung zugespitzt. Karrer hat mit zwei 2.Plätzen die Gesamtführung übernommen und liegt mit 62 Punkten unmittelbar vor Niel mit 61 Zählern.

Hoffmann konnte ordentlich aufholen und liegt mit 59,5 Punkten denkbar knapp hinter den beiden. Aber auch die Markenwertung ist nach dem 6. Lauf extrem spannend. Honda hat sich mit zwei Siegen und zwei 3. Plätzen an diesem Wochenende die Führung geholt und liegt mit 119,5 Punkten vor Seat mit 107,5 und Alfa mit 91. Nach der Sommerpause geht´s vom 6. bis 8. September am Hungaroring weiter.

Ergebnis 6. Lauf:

1. Hoffmann, Honda
2. Karrer, Seat
3. Plöderl, Honda
4. Lampert, Alfa Romeo 147
5. Niel, Alfa Romeo 156
6. Geisler, Honda
7. Schmarl, Seat
8. Huber, Citroën
9. Pankl, Toyota
10. Härtl, VW

Fahrerwertung nach 6 Läufen:

Herbert Karrer 62
Alexander Niel 61
Roman Hoffmann 59,5
Juergen Schmarl 39
Sascha Plöderl 36

Markenwertung nach 6 Läufen:

Honda 119,5
Seat 107,5
Alfa Romeo 91

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