MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Bleibt alles wie gehabt?

Künftig bekommen die besten acht Fahrer eines GP Punkte, wendet man das System an der heurigen Saison an, hätte sich aber nicht viel geändert.

Bisher gab es nur für die ersten sechs Plätze WM-Punkte, in Zukunft werden die besten acht Fahrer mit Punkten belohnt. Noch in dieser Saison gab es für die ersten sechs Plätze 10-6-4-3-2-1 Punkte, ab 2003 wird die Verteilung 10-8-6-5-4-3-2-1 lauten.

Dies bedeutet, dass nicht nur mehr Autos in die Punkte fahren werden sondern ein Sieg abgewertet wird. Gegenüber dem zweiten Platz macht man nur noch zwei statt wie bisher vier WM-Punkte gut. Damit sind "Seriensiege" nicht mehr ganz so dramatisch.

Allerdings wird ein Fahrer weniger Risiko eingehen, nach vorne zu kommen und sich eher mit einem schlechteren Platz zufrieden geben. Das übrigens gilt auch für die hinteren Plätze. Ein Fahrer auf dem siebten Rang wird froh sein, dort die Chance auf zwei WM-Punkte zu haben und sich wohl mit seiner Position zufrieden geben. Früher hat der Fahrer alles gegeben, da er außerhalb der Punkte lag und nichts zu verlieren hatte.

Diese Situation wird natürlich dann auf dem neunten Platz auftauchen, wo der betreffende Fahrer versuchen wird, von seinem undankbaren Platz auf den achten Rang zu kommen, wofür der letzte WM-Zähler verteilt wird. Da es aber mehr Punkteränge gibt und damit die Chance, von einem Ausfall zu profitieren, größer geworden ist, werden die Fahrer weniger Risiko eingehen als zuvor.

Die Freude wird bei Teams wie Sauber definitiv groß sein, da diese sehr oft in den letzten Jahren knapp an den Punkten vorbeigeschrammt sind. Ferner dürfte die Weltmeisterschaft wegen der geringeren Punktdifferenzen spannender werden oder zumindest die Entscheidung erst später fallen. Dafür besteht jedoch die Gefahr, dass die Rennen an sich ein wenig langweiliger werden, da die Risikobereitschaft der Fahrer sinkt.

Wie wäre die Saison 2002 mit dem neuen Punktesystem ausgegangen? Ferrari hätte statt 221 in der Summe 249 WM-Punkte gesammelt, Williams wäre statt mit 92 Zählern mit 137 im Verhältnis dichter an Ferrari dran gewesen.

McLaren wäre statt auf 65 auf 97 Punkte gekommen und Renault hätte nicht 23 sondern sage und schreibe 51 WM-Punkte eingefahren. Noch deutlicher wäre die Steigerung bei Sauber ausgefallen. Statt 11 Punkte hätte es 37 WM-Zähler gegeben. Jordan hätte nicht neun sondern 24 Punkte gesammelt und Jaguar wäre statt auf acht auf 24 WM-Punkte gekommen.

An der Reihenfolge der Teams hätte sich nur im hinteren Feld etwas verändert. So wäre das BAR-Honda-Team dank vieler siebter und achter Plätze auf einen Platz vor Jaguar gerutscht. Minardi hätte sich mit dem "Glückstreffer" von Melbourne nicht vor Formel-1-Neuling Toyota halten können, die vom vorletzten auf den drittletzten Platz nach vorne gekommen wären.

Der Protest vieler Fans, dass die statistischen Zahlen der Formel 1 aus der Vergangenheit nicht mehr vergleichbar sind, ist im Prinzip unbegründet. Denn nicht immer galt das Punktesystem der vergangenen Saison. So erhielten zunächst nur die besten fünf Fahrer Punkte (8-6-4-3-2), 1960 erhielten die ersten sechs Fahrer WM-Zähler (9-6-4-3-2-1). Zeitweise gab es sogar Punkte für die schnellste Rennrunde.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Welche Formel-1-Teams am meisten von den zum Halbjahr 2025 neuberechneten Aerodynamik-Handicaps profitieren und welche Teams etwas verlieren

GP von Österreich: Bericht

Norris gewinnt - Verstappen out

Der Spielberg jubelt in Orange, aber ausnahmsweise nicht für Max Verstappen: Lando Norris gewinnt ein packendes Duell gegen Oscar Piastri knapp

Während der Scherer-Phx-Audi im ersten Qualifying die Bestzeit fährt, hat das Schwesterauto Probleme - Brennender Porsche liefert spektakuläre Bilder

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.