Motorrad-WM: GP von Spanien | 06.05.2002
Rossi ist nicht zu schlagen
Valentino Rossi führt in der Moto-GP-Klasse einen Honda-Fünfach-Sieg an, die übrigen Klassensieger sind Nieto (250ccm) und Cecchinello (125ccm).
Bernhard Eder
Nach der letzten etwas überraschenden Niederlage beim Südafrika-GP wird Valentino Rossi in Jerez seiner Favoritenrolle wieder voll und ganz gerecht: der Weltmeister gewinnt den Auftakt der Europa-Saison souverän vor seinen Honda-Kollegen Katoh, Ukawa, Capirossi und Barros. In der WM führt der Italiener nach zwei Siegen und einem zweiten Platz bereits wieder ganz überlegen mit 29 Punkten Vorsprung!
Den Sieg in Spanien holt sich Rossi ganz so, wie man es von ihm gewohnt ist. Nach einem harten Manöver gleich zu Beginn (Kenny Roberts drängt Rossi beinahe von der Piste) auf Rang acht zurückgefallen, überholt der Champ einen Konkurrenten nach dem anderen zurück, um schließlich kurz nach Halbzeit des Rennens am bis dahin in Führung liegenden Tohru Ukawa vobeizugehen und das Rennen locker nach Hause zu fahren.
Ukawa muss auch noch seinen japanischen Landsmann Katoh vorbeilassen, wird schließlich nur Dritter. Nullnummer für Max Biaggi, der Ex-Weltmeister ignoriert nach Frühstart die von der Rennleitung ausgesprochene Stop&Go-Strafe und wird disqualifiziert.
In der 250ccm-Klasse setzt sich vor mehr als 100.000 begeisterten Fans der Lokalmatador durch: Fonsi Nieto, Neffe von Spaniens Motorrad-Legende Angel Nieto, steht bei seinem 50. Viertelliter-Rennen erstmals auf dem obersten Treppchen. Hinter dem zweitplatzierten Italiener Roberto Rolfo schafft mit Emilio Alzamora ein weiterer Spanier den Sprung aufs Podest.
Das 125ccm-Rennen entscheidet Lucio Cecchinello für sich. Der Italiener hat damit alle seine drei bisherigen Grand-Prix-Siege (1998, 2001, 2002) in Spanien gefeiert. Das Rennen ist bis zum Schluss hochdramatisch: Weltmeister Manuel Poggiali versucht in der letzten Kurve, Cecchinello zu überholen, riskiert dabei zu viel, stürzt und fällt noch auf den zehnten Platz zurück. Die Ränge zwei und drei gehen an den Franzosen Arnaud Vincent und den Deutschen Steve Jenkner.