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„Erlösung flutete meinen Körper“

Der Brite Jenson Button beschreibt mit bewegten Worten seinen Monaco-Unfall – seine erste Reaktion nach dem Einschlag war – ein Lachen...

Monaco vor einer Woche, Samstag Vormittag, 3. Freies Training: Jenson Button rast mit seinem B·A·R-Honda durch den Tunnel, 290 km/h – dann bricht beim Anbremsen das Heck aus, Einschlag in die Planken, der Wagen wird hart zurückgeschleudert und schlägt auf der gegenüberliegenden Seite nochmals ein. Button bleibt im Auto, kann nicht aussteigen. Die herbeigestürmten Helfer sehen als erstes einen lachenden Jenson Button...

In einem Interview mit der Zeitschrift "People" bestätigt Button: „Ja, das stimmt, ich habe gelacht. Ich weiß nicht warum, aber das war meine erste Reaktion. Und es war nicht so ein Macho-Ding, vielleicht war es Erlösung oder einfach weil der gesamte Vorfall so lächerlich auf mich wirkte: Da bin ich, fahre den Wagen am Limit, ich bremse etwas später, da ich neue Reifen am Wagen habe und dann – frag mich nicht warum, denn ich habe keine Ahnung warum – bricht das Heck aus und das Hinterrad blockiert...“

Und dann kam auch schon der erste Einschlag: „Vergiss den ersten Einschlag, den habe ich gerade noch gespürt, aber der zweite Aufprall? Es sind weniger als drei Sekunden bevor du innerlich aufschreist – und in diesem kurzen Zeitraum gehen dir unzählige Gedanken durch den Kopf.“

Button beschreibt diese apokalyptischen Momente im Detail und vor allem in einer äußerst lebendigen Sprache: „Der Einschlag kommt plötzlich, der Lärm ist betörend aber zugleich hörst du gar nichts. Du riechst den Wagen, du riechst die Strecke, du betest, dass du wieder aus dem Auto rauskommst. Du hoffst, dass es sich nicht um einen wirklich schlimmen Unfall handelt. Dann ist da die Leitplanke direkt vor deinem Gesicht. Und ein Gefühl, als ob sich die gesamte Luft aus deinem Körper verflüchtigt hätte. Ich fühlte mich schwach, ich lag einfach so im Auto, angegurtet, konnte mich nicht bewegen und auch nicht wirklich denken. Zuerst wusste ich gar nicht, was passiert ist – ich wusste nur eines, nämlich dass ich am Leben bin.“

„In meinen Beinen hatte ich ein seltsames stechendes Gefühl. Ich dachte, dass dies ein gutes Zeichen ist, da ich sie immerhin fühlen konnte. Und dann lachte ich. Ich konnte nicht anders, musste einfach lachen. Ich war zu schwach, um sprechen zu können oder etwas Sinnvolles tun zu können. Lachen war der einzige Weg, um zeigen zu können, wie es mir geht. Und ein Gefühl der Erlösung flutete meinen Körper.“

„Anfangs fühlt man sich, als ob man hier nun an Ort und Stelle einschlafen möchte und dann realisiert man, dass man aus dem Wagen raus muss. Glücklicherweise war die Rettungs-Crew schnell da, sie kümmerten sich um den Wagen und sprachen mit mir und sagten mir, dass alles recht gut aussehe. Einer der Männer hielt meine Hand und so konnte er spüren, wie ich vor Schmerz zuckte, als sie mich aus dem Auto hoben und auf die Bahre legten. Dadurch wusste er, dass ich noch Schmerzen fühlen konnte und nicht paralysiert war. Sobald sie mir sagten, dass es sich nur um Prellungen handelt, wollte ich gleich wieder zurück ins Auto und fahren.“

Hat der erste schwere Unfall in der Karriere des Jenson Button etwas an dessen Einstellung zum Rennsport verändert? „Ich fühle mental keinen Unterschied zu vorher. Es gibt keine Angst in mir, wieder ins Auto zu steigen. Es ist der erste schwere Einschlag in meinem Leben und ich bin auch überzeugt davon, dass es der letzte seiner Art war. Ich denke es hat die Menschen rund um mich weitaus mehr beeinflusst als mich selbst. Meine Eltern waren auch in Monaco und sie waren sehr bestürzt - auch noch, als sie wussten, dass es mir gut geht. So erging es auch meiner Freundin. Sie haben ja auch wirklich gesehen, was passiert ist, während ich im Cockpit klemmte und verzweifelt versuchte durchzuhalten - ohne zu wissen, welche schlimmen Sachen passieren hätten können.“

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