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Forward Thinking

Rubinho hat den einmal mehr enttäuschend verlaufenen Heim-GP abgehakt, in Imola möchte der Ferrari-Pilot um den Sieg mitreden.

Auf der Haupttribüne wurde schon Samba getanzt, Fahnen wurden geschwenkt, die Fans spielten total verrückt – aber nach ein paar Runden war die Führung Rubens Barrichellos in Interlagos auch schon wieder vorbei. Inzwischen, so behauptet er zumindest, hat er das Drama beim Heimrennen aber verdaut.

Weil Ferrari ein Problem mit der Benzinzufuhr als Ausfallgrund anführte, ging in den Tagen nach dem Grand Prix das Gerücht um, Barrichello könnte wegen einer Fehlkalkulation der Ingenieure der Sprit ausgegangen sein – ein peinlicher Fehler, wie er in ähnlicher Form zuletzt 1997 einem Spitzenfahrer passiert ist, als Jean Alesi in Melbourne rundenlang die Benetton-Boxentafeln übersah und in aussichtsreicher Position liegend ausrollte.

Die Art und Weise, wie Barrichello in Interlagos seinen Wagen abstellen musste, schließt einen leeren Tank zumindest nicht aus – aber ob es tatsächlich so gewesen ist, werden wir – wenn überhaupt – wohl erst in einigen Jahren erfahren. So oder so war der 30-Jährige der moralische Sieger des dritten Saisonlaufs, wenngleich die zehn Punkte nach dem chaotischen Abbruch am grünen Tisch dem Jordan-Piloten Fisichella zugesprochen wurden.

Mit dem freute sich Barrichello übrigens: "Es tut mir leid für ihn. Als Erster hätte er in Sao Paulo auf dem Podium ganz oben stehen müssen. Ich bin sicher, das bereut er sehr. Zumindest hat er aber seinen ersten Grand-Prix-Sieg geholt. Ob das jetzt einen Einfluss auf sein Fahren hat, hängt damit zusammen, wie er sich selbst mental einstellt. Ich habe bis zu meinem ersten Sieg sieben Jahre gebraucht und das war eine gewaltige Erleichterung."

Momentan freilich fährt der Ferrari-Pilot so stark wie nie zuvor in seiner Karriere und er hatte bisher sogar Michael Schumacher weitgehend im Griff. Bedenklich ist nur der große Punkterückstand in der Weltmeisterschaft, von dem er sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt: "Wenn man bedenkt, wie viele Rennen in dieser Saison noch zu fahren sind, macht mir das keine Sorgen." Vielmehr komme es darauf an, wieder die Form des Vorjahres zu finden.

"Letzte Woche", nahm er dann zum neuen F2003-GA Stellung, "hat es bei den Tests viel geregnet, daher konnten wir nicht alles ausprobieren, was wir uns mit dem neuen Auto vorgenommen hatten. Das Team hat daher entschieden, wir nehmen das alte Auto für sichere Punkte und Zuverlässigkeit, auch wenn es noch immer konkurrenzfähig ist und wir auf den Sieg losgehen werden. Es ist einfach eine Entscheidung für die Sicherheit.'

Das Risiko, den neuen Ferrari einzusetzen, wird man bei der Truppe aus Maranello erstmals in Barcelona Anfang Mai eingehen. Darauf freut sich Barrichello, der mit dem F2003-GA wesentlich weniger getestet hat als Michael Schumacher, schon sehr. Das Chassis sei "super", betonte er: "Ich freue mich wirklich sehr darauf, bald damit fahren zu können." Der Unterschied soll bei mindestens einer halben Sekunde liegen.

Jetzt freut sich der Zweite von Malaysia auf Imola, wo er 1994 selbst einen schweren Unfall hatte und zwei Tage später mit ansehen musste, wie sein Freund Ayrton Senna starb. Aber: "Ich habe all die schlechten Dinge, die mit diesem Rennen in Zusammenhang stehen, hinter mir gelassen. Es ist eine gute Strecke, schwer abzustimmen. In der Vergangenheit war ich einem Sieg manchmal recht nahe und ich hoffe, es diesmal vielleicht zu schaffen."

Reifenseitig erwartet er "keine Überraschungen", obwohl Imola das bisher kühlste Rennen der Saison sein wird – was eigentlich für Bridgestone spricht. Der Europaauftakt macht hingegen "keinen Unterschied" für ihn: "Sicher, die Motorhomes und Trucks sind wieder da, aber für mich als Fahrer ist das keine große Sache. Der einzige Unterschied liegt darin, dass wir nach drei Rennen ungefähr wissen, wie die Konkurrenz einzuschätzen ist."

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