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Die Motorline.cc-Forenteilnehmer zur Lage der F1!

Teil 1: Was unsere „Meeting Point“-User zum turbulenten Saisonauftakt und zur aktuellen Lage in der Königsklasse sagen...

Michael Noir Trawniczek

Der turbulente Saisonauftakt in Melbourne hinterließ nach der ersten Begeisterung bald schon einige Fragezeichen. Bringen die neuen Regeln der Formel 1 die Spannung zurück oder war Melbourne ein Ausnahmefall? Ist das aktuelle F1-Reglement das Gelbe vom Ei oder gäbe es bessere Lösungen? In unserem Formel 1-Forum („Meeting Point“) wird heftig diskutiert. Wir wollen Ihnen die Meinung unserer Forenbesucher nicht vorenthalten und laden Sie ein, mitzudiskutieren – nach einer schnellen und unkomplizierten Registrierung sind Sie dabei...

Gendebien: Nicht „Racing pur“, sondern „Chaos pur“!

Die Diskussion eröffnet hat Gendebien - mit seinem Beitrag „Turbulent vs. Spannend“: „Ein chaotischer Rennverlauf, der hauptsächlich auf Safety-Car-Phasen, Fahrfehlern und Sportstrafen basiert, ist meines Erachtens weder ein Indikator für ein spannendes Rennen, das alle gesehen haben wollen, noch Garant für eine ausgeglichene Saison, die ja bereits alle prophezeien. Zwar trug das neue das seine dazu bei, dass es mehr Zweikämpfe als in den meisten GP’s der Vorjahre gab, der wahre Grund für die Dichte des Feldes über das erste Drittel des Rennens waren aber freilich die beiden Neutralisierungen.“

„Echte Überholmanöver hingegen, also solche aus dem eigentlichen Renngeschehen heraus, waren trotz dieses künstlichen Zusammenrückens Mangelware - vermutlich lässt die Aerodynamik der heutigen F1-Boliden nachfolgenden Fahrzeugen nach wie vor kaum eine Chance, aus dem Windschatten heraus zu überholen, ein Problem, das die FIA konsequent ignoriert bzw. von dem sie mit an sich unnötigen Regeländerungen abzulenken versucht.“

Roter Baron: Solch ein Rennen hätte es auch letztes Jahr geben können…

Welchem italienischen Team der Rote Baron die Daumen drückt, erklärt sich bereits durch seinen Nicknamen - über den Saisonauftakt sagt er: „Ich meine, der Rennausgang in Melbourne hat nichts mit den neuen Regeln zu tun. Das Rennen war zwar sehr spannend, aber solch ein Rennen hätte es durchaus auch in der letzten Saison geben können. Es lag halt viel am Wetter, an sehr vielen Fehlern der Teams und Fahrer.“

„Das Qualifying war ja nun grundlegend anders. Mir hat’s eigentlich sehr gut gefallen, weil auf der Strecke immer was los ist. Allerdings werden wir in Zukunft nicht genau wissen, wer denn nun wirklich der Schnellste war. Es ist doch sehr viel Taktik und Pokerei im Spiel. Ich finde die neuen Regeln gar nicht mal so schlecht. Man muss halt erst mal die nächsten Rennen abwarten. dann kann man sich ein genaueres Urteil bilden.“

SL: Melbourne war eines der besseren Rennen…

SL, mit ganzem Herzen Kimi Raikkonen-Fan, will sich die neue Formel 1 ebenfalls mal in Ruhe ansehen: „Ich sehe das Hauptproblem darin, dass nicht mehr soviel überholt wird. Obwohl ich kein Aerodynamikspezialist bin, glaube ich, dass vieles mit der kompliziert gewordenen Aerodynamik zusammenhängt. Dennoch wird die FIA erst mal weitere 1, 2 Rennen abwarten und dann vielleicht reagieren, sollte es nötig werden. Das heutige Rennen war auf jeden Fall eines der besseren....“

Greenhorn: Spannung durch Überholmanöver ist passé

Über die Mangelware Überholmanöver klagt auch Greenhorn: „Vor 20 oder 30 Jahren war Überholen einfacher als heute, nicht nur wegen der Aerodynamik, der Pneus oder dem vielen Geld, welches heute im Spiel ist. Ich glaube aber auch, dass man damals instinktiv früher bremste – ein F1-Fahrwerk war zerbrechlicher und die Füße- die lagen ganz vorne...“

echter f1 profi: Anhebung der Frontwings schuld an „Dirty Air“!

Wie gewohnt, geht der echte f1 profi ins Detail. Die vor ein paar Jahren vorgenommene Anhebung der Frontflügel um 5 Zentimeter ist laut dem glühenden Mercedes-Verehrer schuld an der Überhol-Misere: „Mit diesen neuen höheren Frontflügeln lässt sich kein Abtrieb an der Vorderachse erzielen, denn jetzt schaufelt man genau in dieser "Dirty Air", welche der Vorderwagen weitergibt! Der Rillenreifen an sich ist nicht schuld an diesem Umstand, denn die modernen F1-Rillenreifen bieten schon wesentlich mehr Grip als zur Turbo-Zeit ein profilloser Slick geboten hatte!“

„Hätte es einen schönen Sonnensonntag in Australien gegeben, so hätte man vielleicht ein spannendes Rennen gesehen, weil Mercedes mit Einstop-Strategie dem Dreistop-Ferrari folgen hätte können. Aber der Eindruck vom Freitag und vom Samstag war so extrem von Langeweile geprägt, dass die F1 bei einem erneuten Ferrari-Sieg mächtig eins drauf bekommen hätte!“

pumba: Gehören Zwischenfälle nicht zum Rennen dazu?

pumba hat nichts gegen turbulente und ausfallsreiche Rennen, vermisst Windschattenduelle, hat diesbezüglich aber auch seine Bedenken: „Zum ‚Chaos pur’: Gehören diese Zwischenfälle nicht zum Rennen dazu? Ich weiß nicht, ob Rennen, in dem keine Ausfälle (technische oder fahrerische) passieren, so interessant sind. Ich finde, diese Spannung gehört zu einem GP dazu.(Wer hätte nicht Michael ein paar Mal solch einen Ausfall gewünscht? Insgeheim!)“

„Es ist keine Frage, dass ich auch lieber Windschattenduelle und mehr rennmäßige Überholmanöver sehen möchte, doch frage ich mich: Zu welchem Preis? Würde man heute die Aerodynamik so verändern, dass man aus dem Windschatten heraus leichter überholen kann - wie sieht es dann aus, wenn der Wagen alleine fährt und keinen Windschatten hat? Würde der Wagen (keine Traktionskontrolle) mit der Leistung der Motoren und dem Tempo auf einer Geraden überhaupt noch fahrbar sein? Wäre es nicht unverantwortlich, einen Fahrer mit kleineren Flügel und einem dadurch geringerem Anpressdruck mit über 300km/h über eine Gerade oder durch eine schnelle Kurve zu schicken?“

Lesen Sie morgen Donnerstag: Teil 2 - Die Gedanken und Vorschläge der Motorline.cc-Forenteilnehmer für eine Formel 1 der Zukunft...

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